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NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 28.02.2023: Eurozone-Inflationsraten belasten, Korrektur dennoch möglicherweise kurz vor dem Ende

Charttechnische Stabilisierungsanzeichen mehren sich

NTG24 - NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 28.02.2023: Eurozone-Inflationsraten belasten, Korrektur dennoch möglicherweise kurz vor dem Ende

 

Am heutigen Handelstag notiert Gold aktuell (11:15 Uhr) gegenüber seinem gestrigen Handelsschluss zwar um – 0,35 % schwächer bei 1811 USD. Sein Kurs lag nach der enttäuschenden Erstveröffentlichung der Februar-Inflationsraten in Frankreich sowie Spanien heute Morgen allerdings zeitweise schon tiefer bei nur noch 1805 USD.

Heute Morgen wurde Gold (TVC:GOLD) insbesondere von der Publikation enttäuschender erster vorläufiger Inflationsraten in Frankreich und Spanien für den Februar belastet und gab daraufhin bis 9:15 Uhr auf ein bisheriges Tagestief von 1805 USD nach.

Anschließend fing sich das Edelmetall jedoch leicht und liegt aktuell gegenüber dem Vortagesschluss um – 0,35 % schwächer bei 1811 USD.

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Februar-Inflationsraten in Frankreich und Spanien enttäuschend hoch

 

In Frankreich stellte sich nach ersten vorläufigen Berechnungen im Februar die Jahres-Inflationsrate ohne Warenkorb-Anpassungen an die EU-weit gültigen Normen bei 6,2 % (erwartet: 6,1 %; Januar: 6,0 %), harmonisiert mit der EU-Warenkorbzusammensetzung sogar bei 7,2 % (erwartet: 7,0 %; Januar: 7,0 %) ein.

In Spanien kletterte die Jahres-Inflationsrate nach ersten Kalkulationen im Februar dagegen mit und ohne Anpassung an die EU-Warenkorb-Normen gleichermaßen gegenüber dem Januar von 5,9 % auf nunmehr 6,1 % (vorherige Konsensprognosen ohne / mit Warenkorb-Harmonisierung: nur 5,7 % / 5,5 %).

Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde dürfte sich daher nun noch stärker in ihren präzisierten Kernaussagen eines vorgestrigen Interviews gegenüber der Zeitschrift „Financial Times“ bestätigt sehen, dass aus ihrer Sicht nun sicher auf der nächsten EZB-Zinssitzung mit einer weiteren Leitzinserhöhung um + 0,5 % auf ein damit neues Niveau von 3,5 % zu rechnen sei.

Darüber hinaus sei die EZB mit absoluter Konsequenz bereit, je nach Eingangslage der weiteren Konjunktur- und Preisdaten in den kommenden Monaten notfalls noch weiter deutlich an der Zinsschraube zu drehen, um die Inflationsrate in der Eurozone wieder „zeitnah“ auf den angepeilten Zielwert von 2,0 % zurückzuführen.

 

Weitere Zinserhöhungen der FED und EZB schon zuverlässig abschätzbar

 

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Werbebanner EMH PM TradeGeht man von den aus unserer Sicht sehr triftigen und letztlich voraussichtlich wohl so eintretenden derzeitigen Konsensprognosen der US-Ökonomen gemäß dem FED-Watch-Tool aus, dass das maximale Leitzinsniveau in den USA ab Mitte Juni bis mindestens zum Jahresende wohl einen zunächst konstanten Korridor von 5,25 – 5,50 % erreichen dürfte, würden wir unter Berücksichtigung des gegenüber den USA weiterhin verhalteneren Konjunkturwachstums in der Eurozone jedoch auch hier das künftige finale Leitzinsniveau erst bei voraussichtlich 4,50 % erwarten (d.h. inklusive der kommenden März-Zinssitzung wohl noch eine EZB-Leitzinserhöhung um zumindest 1,5 %-Punkte sehr wahrscheinlich).

Da diese vermutlichen weiteren Zinserhöhungsausmaße aus heutiger Sicht aber nun schon bereits sehr transparent und unseres Erachtens auch recht zuverlässig absehbar auf dem Tisch liegen, mehren sich derzeit jedoch auch zu Recht scheinbar die Chartsignale, die nach unserer Anschauung nun auf ein möglicherweise (sehr) zeitnah bevorstehendes Ende der schon seit 02.02. ausgehend von 1960 USD eingeleiteten Goldpreis-Korrektur hindeuten könnten.

 

Zunehmende Chartsignale für mögliches zeitnahes Korrekturende

 

Denn insbesondere fällt derzeit im Gold-Chart auf laufender täglicher Basis auf, dass nicht nur bereits seit dem letzten Hauptcrash am 03.02. die Volatilität in seiner seitherigen fortgesetzten Abschwächung kontinuierlich weiter nachgelassen hat, sondern dass in diesem Zuge in den letzten Tagen auch ein zunehmendes „Abheben“ des Charts von seinem unteren Bollinger-Rand unter gleichzeitig auch klarer Stabilisierung seiner Momentums-Indikatoren einsetzte.

Dies sind üblicherweise meist triftige charttechnische Vorboten, dass ein Korrekturtrend generell immer mehr seinem Ende entgegensteuert, was im Falle von Gold nun auch dadurch untermauert werden könnte, dass das Edelmetall in seinem bisherigen heutigen Tagestief von 1805 USD nun zudem exakt auf dem häufig als zusätzliche Unterstützung sehr tauglichen gleitenden Bollinger-Durchschnitt bereits auf längerfristiger Wochen-Chartbasis aufgesetzt hat.

Allerdings muss ebenso auch eingeräumt werden, dass bereits eine nun erneut erfolgende (sicher dann zinsbedingte) Unterschreitung der auch psychologisch wichtigsten Marke von 1800 USD in diesem Fall bereits zugleich eine erneute spürbare Volatilitätssteigerung im Abwärtstrend auf laufender Tages-Chartbasis darstellen würde.

Ab einer künftigen Unterschreitung von 1800 USD könnte über die aktuell bei nur 1787 USD liegende unteren Bollinger Band-Begrenzung des Tagescharts hinaus dann aus unserer Sicht auch der weitere von uns in den letzten Tagen prinzipiell jederzeit als denkbar in den Raum gestellte Absturz in die nächste Unterstützungs-Auffangzone von nur noch rd. 1760 – 1780 USD drohen.

 

Strategische Neuanlagen auch weiterhin verfrüht

 

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Werbebanner ClaudemusDie derzeit offenkundig zunehmenden Korrekturtrend-Stabilisierungsanzeichen in Gold sind also künftig grundsätzlich natürlich weiterhin als deutlich und dabei ggfs. auch sehr schnell verletzungsanfällig einzustufen, weshalb wir zu mittel-/längerfristigen strategischen Neuanlagen in Gold aus Vorsichtsgründen aktuell auch frühestens erst wieder ab einer eindeutigen Überschreitung der derzeit bei rd. 1818 – 1820 USD liegenden nächsten Widerstandszone raten.

Im weiteren Tagesverlauf stehen unter diversen neuen US-Konjunkturdaten (siehe detailliert bereits hier aufgeführt) insbesondere die um 15:45 Uhr erfolgende Veröffentlichung des Chicagoer Einkaufsmanager-Indexes wie auch um 16:00 Uhr des Conference Board-Konsumentenvertrauens-Indexes jeweils für den Februar als die wichtigsten weiteren Veröffentlichungen auf der Agenda, die auch im Goldpreis nochmals eine verstärkte Bewegung auslösen könnten.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

28.02.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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