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BASF plant für den Ernstfall, überraschender Führungswechsel bei TUI, Zalando sorgt für Klarheit und Amazon schlägt sich wacker

Die Bullen werden wieder mutiger

NTG24 - BASF plant für den Ernstfall, überraschender Führungswechsel bei TUI, Zalando sorgt für Klarheit und Amazon schlägt sich wacker

 

Noch immer werden die Märkte von den gewohnten Problemen beherrscht, die vom Ukraine-Krieg über eine drohende Rezession in den USA bis hin zu einer möglichen Energiekrise in Europa reichen. Vor allem Letzteres war in der gerade ausgelaufenen Woche ein großes Thema an den hiesigen Märkten, wovon einige Aktien deutlich schwerer betroffen waren als andere.

Große Sorgen machten sich die Anleger um BASF (DE000BASF111) als wahrscheinlich größten Gasverbraucher in Deutschland. Hier purzelten die Kurse in den letzten fünf Tagen um 7,2 Prozent in die Tiefe und landeten beim Wochenende bei nur noch 42,22 Euro. Immerhin hellte die Stimmung sich am Freitag etwas auf und es konnten Kursgewinne von 1,89 Prozent errungen werden. Das ist noch kein fulminantes Comeback, aber ein Schritt in die richtige Richtung.

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Werbebanner WikifolioVielleicht ließen die Anleger sich davon beruhigen, dass BASF für den Ernstfall eines Gas-Stopps bereits vorgesorgt zu haben scheint. Zumindest sagte der Konzern gegenüber „boerse-online.de“, dass erst bei einer Versorgung von weniger als 50 Prozent mit Abstellungen oder ähnlichen Effekten zu rechnen wäre. Aktuell sei die Versorgung aber noch vollständig intakt und damit auch die Produktion. Den Anlegern sei gewünscht, dass es dabei bleibt.

 

Ein schlechtes Zeichen?

 

Einen echten Paukenschlag gab es kurz vor dem Wochenende noch einmal bei TUI (DE000TUAG000). Ohne große Vorwarnung teilte das Unternehmen mit, dass der seit 2013 amtierende CEO Fritz Joussen das Unternehmen per Ende September verlassen wird. Der Vertrag lief eigentlich noch bis 2025. Konkrete Gründe für das Ausscheiden wurden nicht genannt. TUI ist sich aber sicher, mit Sebastian Ebel einen adäquaten Ersatz in der Hinterhand zu haben.

Die Anleger scheinen sich da nicht so sicher zu sein. Zumindest sprechen Kursverluste von 3,7 Prozent am Freitag dafür, dass viele über den plötzlichen Abgang enttäuscht sind. Klar ist, dass auf den neuen Chef große Herausforderungen warten. Denn die Corona-Pandemie ist noch immer nicht ganz durchgestanden und mit der hohen Inflation und einem drohenden wirtschaftlichen Abschwung drohen schon die nächsten Krisen heranzurollen.

 

Das war überfällig

 

Was viele schon seit Längerem erwarteten, lieferte Zalando (DE000ZAL1111) am Donnerstag nach Handelsschluss endlich ab. Das Unternehmen senkte seine Prognose für das laufende Jahr deutlich. Das führte im gestrigen Handel zeitweise zu Kursverlusten von rund 20 Prozent im frühen Handel. Offenbar waren einige Anleger doch überrascht davon, wie stark der Modehändler seine Ziele gekürzt hat.

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Letztlich war damit aber mit Blick auf die Meldungen der letzten Wochen sowie die angespannte wirtschaftliche Lage nur zu rechnen. Die Analysten zeigten nur wenig Anzeichen von Überraschung. Die Kursziele wurden hier und da angepasst, an den Empfehlungen hat sich aber nichts geändert. Die überarbeitete Prognose wird weitgehend als überfällig angesehen. Auch an den Börsen legte sich der ganz große Schock letztlich wieder und die Zalando-Aktie konnte viel Boden wiedergutmachen. Bei Handelsschluss standen 25,14 Euro auf dem Ticker, die Tagesverluste konnten auf 1,57 Prozent begrenzt werden. Mit den nun deutlich realistischeren Erwartungen lässt sich vielleicht wieder etwas positiver in die Zukunft blicken.

 

Schafft Amazon die Trendwende?

 

Von einem allgemein wieder etwas freundlicheren Marktumfeld konnte derweil Amazon (US0231351067) profitieren. Schon in den letzten Tagen deutete sich bei dem Online-Giganten eine Erholung an, welche sich am Freitag mit einem Kursplus von 3,6 Prozent fortsetzte. Der Kurs am Wochenende beläuft sich dadurch auf immerhin 116,46 USD. Selbstredend sind vergangenen Rekorde damit noch immer in weiter Ferne. Doch vor nicht einmal zwei Wochen kämpfte der Titel noch darum, nicht unter die Linie bei 100 USD zu fallen. Es geht also mit recht großen Schritten wieder voran und die Hoffnung scheint zurückzukehren.

Allerdings haben die Käufer damit nur den ersten Schritt auf dem Weg zu einem möglichen Turnaround gemacht. Absehbar wäre ein solcher frühestens bei Kursen jenseits von 125 USD, wo sich das bisherige Hoch aus dem Juni findet. Es liegt also noch viel Arbeit vor den Bullen und in naher Zukunft dürfte nicht jeder Handelstag so freundlich ausfallen wie am Freitag.

 

Immer schön vorsichtig

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Lage an den Märkten ist weiterhin angespannt und die Börsianer sind noch immer sichtlich nervös. Dennoch verlief die zurückliegende Woche nicht ganz so katastrophal, wie es manch einer schon vorhergesehen hatte. Stattdessen scheint hier und da wieder vorsichtig die Hoffnung auf bessere Zeiten aufzukeimen. Es steht die Vermutung im Raum, dass der Tiefpunkt bereits überwunden sein könnte. Allzu sehr können die Investoren sich darauf aber noch nicht verlassen, denn die nächste Hiobsbotschaft könnte nur unweit entfernt sein.

 

25.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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