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Schwerer Schlag für Valneva, anhaltende Verluste bei BioNTech, Tesla unter Beschuss von Menschenrechtlern, derweil nimmt die Lufthansa wieder an Fahrt auf.

Wer hat Angst vor Omikron?

NTG24 - Schwerer Schlag für Valneva, anhaltende Verluste bei BioNTech, Tesla unter Beschuss von Menschenrechtlern, derweil nimmt die Lufthansa wieder an Fahrt auf.

 

Auch am Dienstag zeigte sich an den Börsen wieder, dass die Anleger die Omikron-Variante und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft immer weniger fürchten. Während das allgemein für große Entspannung und steigende Kurse sorgt, geraten die Impfstoffhersteller immer mehr unter Druck. Besonders schwer hat es gestern Valneva getroffen.

Schlechte Nachrichten gab es für Valneva (FR0004056851) aus China. Studiendaten von dort zeigen Medienberichten zufolge, dass der Impfstoff CoronaVac gegenüber der Omikron-Variante mehr oder weniger wirkungslos sei. Nachzulesen ist das in der deutschen Fachzeitschrift „Scinexx“. Zwar hat Valneva mit CoronaVac nicht viel am Hut. Es handelt sich aber ebenso um einen Tot-Impfstoff wie bei dem gerade im Zulassungsprozess befindlichen Vakzin der Franzosen.

Nun machen sich Befürchtungen breit, dass auch dieses bei Omikron durchfallen könnte und das könnte für eine mittelschwere Katastrophe sorgen. Eine schnelle Anpassung wäre, anders als bei mRNA-Impfstoffen, wohl kaum möglich. Entsprechend gerieten die Anleger regelrecht in Panik und die Aktie von Valneva rasselte um 24 Prozent auf 17,69 Euro in die Tiefe.

 

Jetzt ist es passiert

 

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Werbebanner ClaudemusBioNTech (US09075V1026) erging es da schon etwas besser, auch hier ist aber ein schwer nachlassendes Interesse der Bullen zu vernehmen. Schon seit einigen Tagen gab es nicht mehr viel an Auftrieb zu sehen und mit Abschlägen von knapp sechs Prozent fiel die Aktie des Mainzer Biotech-Unternehmens nun erstmals seit Anfang November wieder unter die 200-Euro-Linie, wenn auch knapp. Per Handelsschluss standen 199,90 Euro auf den Anzeigetafeln.

In etwas mehr als vier Wochen wertete BioNTech nun schon um annähernd 40 Prozent ab. Das zeigt sehr eindrucksvoll, dass die Aktionäre sich mit Blick auf Omikron keine allzu großen Hoffnungen mehr zu machen scheinen. Dass Experten derzeit vor voreiligen Schlüssen warnen und noch nicht unbedingt davon ausgehen, dass es in Zukunft viel weniger schwere Verläufe geben wird, daran scheint sich derzeit niemand zu stören. Bleibt abzuwarten, ob sich das im Laufe der kommenden Wochen noch einmal rächen wird.

 

Unglückliche Standortentscheidung

 

Bei Tesla (US88160R1014) spielte Corona zuletzt keine nennenswerte Rolle mehr. Schwer unter Beschuss geraten ist der Konzern aber nach der Eröffnung eines neuen Showrooms in China. Dafür hat der Konzern sich ausgerechnet die Provinz Xinjiang ausgesucht, in der unzählige Angehörige der Minderheit der Uiguren derzeit in Lagern ein unmenschliches Dasein fristen müssen.

Menschenrechtler sehen das gar nicht gerne und einige davon werfen dem Unternehmen nun sogar vor, dass es Völkermord unterstütze. Das mag dann vielleicht doch etwas übertrieben sein, in jedem Fall kratzt das Ganze aber am Image des Vorzeigeunternehmens aus der E-Auto-Branche. Die Anleger lässt die Angelegenheit allerdings eher kalt. Kursverluste von 1,9 Prozent am Dienstag sind vor allem auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen, nachdem Tesla tags zuvor wieder mal einen enormen Kurssprung aufs Parkett legte. Mit 1.012 Euro notiert das Papier unverändert in schwindelerregenden Höhen.

 

Besserung in Sicht?

 

Über gute Nachrichten konnten sich die Anleger der Lufthansa (DE0008232125) freuen. Wie „aero.de“ berichtet, hat sich bei der Airline die Situation bei den Langstreckenflügen wieder normalisiert. Im Dezember kam es noch zu zahlreichen Flugausfällen, da Personal krankheitsbedingt oder durch Quarantäneverordnungen nicht verfügbar war. Mittlerweile müssen wohl keine weiteren Flüge mehr gestrichen werden, allerdings wird ohnehin nur ein stark eingeschränkter Flugplan bedient.

Der laufenden Erholung an den Kapitalmärkten schaden derartige Nachrichten nicht, wenngleich weiterhin andere Faktoren im Vordergrund stehen. Hauptsächlich spekulieren derzeit viele darauf, dass die Lufthansa in den Sommermonaten wieder eine ansehnliche Erholung erleben wird, sollte die Corona-Pandemie an Schrecken verlieren. Wie vorher bereits erwähnt kann sich darauf aber kein Anleger so richtig verlassen und es ist nicht auszuschließen, dass es noch die eine oder andere böse Überraschung zu sehen geben wird. Zumindest im Moment will davon aber offenbar niemand etwas hören und so schraubte der Kurs bei der Lufthansa sich gestern um rund 4,8 Prozent in die Höhe.

 

Es ist und bleibt eine Wette

 

Viele, wenn auch nicht alle Erholungen an der Börse sind derzeit direkt oder indirekt auf neueste Erkenntnisse und Spekulationen rund um Omikron zurückzuführen. Mit Blick auf den Verlauf in Südafrika und Großbritannien geben sich viele zuversichtlich, dass die Virusvariante dank hauptsächlich milder Verläufe den Weg in die Endemie und damit in die Normalität ebnen wird.

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Werbebanner ISIN-WatchlistSolange eine solche Stimmung vorherrscht, dürften die Entwicklungen der letzten Tage sich noch eine Weile fortsetzen. Es sollte aber jedem bewusst sein, dass es sich letztlich um eine Wette handelt. Schon des Öfteren haben die Börsianern sich mit ihren Erwartungen rund um die Corona-Pandemie verschätzt und auch aus Anlegersicht sind warnende Worte aus der Wissenschaft mindestens ernst zu nehmen.

 

05.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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