JinkoSolar: Weiter HALTEN / tradingorientiert KAUFEN – Glänzende Zahlenvorlage am 23.03. absehbar
Hervorragende Expansionsperspektiven ihrer weltführenden TOPCON-Zellen-Technologie
Einen äußerst volatilen Kursverlauf verzeichnet auch weiterhin die Aktie von JINKOSOLAR. Nach vorangegangener Weltmarktführung in der Herstellung von Solarmodulen ist der Photovoltaik-Spezialist zum Jahresende 2021 zwar nunmehr auf Rang 2 (hinter Longi Solar) bzw. in deren Auslieferungen sogar nur noch weltweit auf Rang 4 zurückgefallen (hinter Longi Solar, JA Solar und Trina Solar), jedoch dürfte der Konzern seine international hervorragende Marktposition auch weiterhin grundsätzlich durch die völlig beibehaltene technologische Führerschaft in der Herstellung weltweit bisher einzigartig energieeffizienter, zweifach beschichteter sog. TOPCON n-Typ-Zellen wahren.
Die bereits seit Oktober 2020 in einer weiterhin sehr breiten charttechnischen Dreiecks-Konsolidierung befindliche Aktie steht in dem grundsätzlich als intakt einzustufenden Geschäftsumfeld von JINKOSOLAR (US47759T1007) dabei momentan unverkennbar im Widerstreit einer am 23.03. voraussichtlich sehr positiv ausfallenden Ergebnisvorlage zum 4. Quartal und Gesamtjahr 2021 sowie dem durch den Ukraine-Krieg nochmals stärker in den Brennpunkt geratenen Thema langfristiger alternativer Energieerzeugungs-Konzepte, wie aber andererseits auch dem fortbestehenden Dilemma anhaltender Corona-bedingter Rohstoffpreis- und Logistikosten-treibender Lieferkettenstörungen, die durch den erneuten Corona-Ausbruch gerade in China wie auch die Risiken weiterer Konjunkturabkühlungen sowie Sanktionsausweitungen im Zuge des aktuellen Ukraine-Kriegs in 2022 aber wohl kaum wesentlich entschärft werden dürften.
Um mit dem aktuell fraglos positivsten Geschäfts- und Aktienaspekt von JinkoSolar zu beginnen, ist im Rahmen der am 23.03. anstehenden Konzernergebnispräsentation des 4. Quartals wie auch des Gesamtjahres 2021 mit einer unzweifelhaft sehr positiven und sicher auch die Markterwartungen voll erfüllenden Zahlenvorlage zu rechnen, die vor allem von einem speziell seit Oktober 2021 deutlich nachlassenden Anstieg des Preises für den wichtigsten Einsatzrohstoff von Solarmodulen, nämlich sog. hochreinem Polysilizium, geprägt sein dürfte.
Erstklassige Zahlenvorlage am 23.03. fast sicher, weiterer Ausblick daher entscheidend
Denn gerade der elementare Rohstoff Polysilizium war angesichts der weltweit fortgesetzten Corona-Lockups, jedoch gleichzeitig weiterhin unverminderten Lieferkettenstörungen ausgehend vom Jahresende 2020 mit seinem Kulminationspunkt im Oktober 2021 im gesamten Vorjahr auf nicht weniger als das 3,4-Fache explodiert (nämlich im Spotpreis von 11 USD/kg auf 37 USD/kg), was aber schon seit dem Sommer 2021 JinkoSolar im Umfeld einer dynamisch anziehenden Solarmodul-Weltnachfrage bei gleichzeitig jedoch fortbestehenden Logistik- und Angebotsbeschränkungen in Polysilizium immer besser in die Lage versetzte, diesen gewaltigen Rohstoffpreisschock auch zunehmend voll auf die Solarmodulpreise zu überwälzen (siehe hierzu auch unsere vorletzte Analyse vom 19.01.).
Nachdem die dennoch das Ergebnis des 3. Quartals 2021 kurzfristig erneut stark belastenden Logistikstörungen (in Q3 somit gegenüber Q2 verzeichneter operativer EBIT-Margeneinbruch von 4,5 % auf nur noch 1,3 %) nach Angaben des Vorstands im 4. Quartal nun jedoch auch gleichfalls stark gewichen sind, wird JinkoSolar – nicht anders auch als nach dem bereits publizierten 2021er Ergebnisvorbild seines weiteren Weltkonkurrenten FIRST SOLAR (US3364331070), der im 4. Quartal bei einem 49%igen Umsatzanstieg fast eine Verdreifachung des Nettogewinns je Aktie erzielte – fraglos ebenfalls speziell für das 4. Quartal und damit auch für das Gesamtjahr 2021 hoch erfreuliche Zahlen vorlegen.
So rechnen die Analysten derzeit für das 4. Quartal gegenüber dem katastrophalen Vorjahresergebnis im Konsens bei einem 48%igen Umsatzanstieg gleich mit einer Verachtfachung (!) des operativen EBIT-Gewinns sowie einer Verwandlung des Vorjahres-Nettoverlusts von – 58 Mio. USD nunmehr in einen Nettogewinn von + 45 Mio. USD. Auch für das Gesamtjahr 2021 erwarten die Analysten bei JinkoSolar folglich eine sehr positive Ergebnisentwicklung, die bei einem Umsatzanstieg um ca. + 10 % (auf rd. 5,9 Mrd. USD) von mehr als einer Verdreifachung des Nettogewinns (auf ca. 114 Mio. USD) gekennzeichnet sein dürfte.
Internationale Technologie- und Geschäftsexpansion konsequent ausgebaut
Sehr positiv ist bei JinkoSolar, die bereits Ende 2020 82 % ihres Konzernumsatzes außerhalb Chinas erzielten, strategisch längerfristig darüber hinaus auch zu werten, dass diese ihre Auslieferungen der technologisch weltführenden, energieeffizientesten Solarzellen (Serie „Tiger Neo“) des sog. TOPCON n-Typs (vorder-/ rückseitig zweifach strahlungsabsorbierende Zellbeschichtungen; dadurch bisher unerreichte Energieumwandlungseffizienz von 25,4 % / technologisch aktuell denkbares Maximum 28,7 % sowie im Endeffekt ein ca. 10 % höheres und zudem kostengünstigeres Energieerzeugungsvolumen als bisher gängige sog. PERC-Solarmodultechnologien) auch international generalstabsmäßig immer forcierter vorantreibt, so z.B. gerade auch nach Japan oder auch gekennzeichnet durch den jüngsten Gewinn eines 300 MW-Solarkraft-Projekts ihres seit 2016 eigenständigen Kooperationspartners Jinko Power Technology in Saudi Arabien.
Jinko Power Technology befindet sich dabei interessanter Weise, nicht anders auch als JinkoSolar, seit 2016 trotz ihrer operativen Eigenständigkeit dennoch unter gemeinschaftlicher CEO-Leitung ihres chinesischen „Solar-Moguls“ Xiande Li, so dass JinkoSolar im Konzern auch künftig natürlich weiterhin fürstlich von jeglichen Auftragsgewinnungen ihres größten Solarpark-Kunden Jinko Power über entsprechende Ausrüstungen mit ihren TOPCON-Modulen profitieren wird.
Infolge dieser weiteren starken Weltexpansion strebt JinkoSolar, dies als erstes bereits ausgegebenes Ziel, für 2022 daher nun eine Verdopplung ihrer globalen Auslieferungen (vornehmlich in den margenstärksten TOPCON-Zellen) auf ein Energieerzeugungsvolumen von ca. 40 GW an (in 2021: 20 GW).
2022er Risikofaktoren: Logistikstörungen, hohe Polysilizium-Preise, Geopolitik
Als Gegenpol zu diesen prinzipiell weiter hoch aussichtsreichen Geschäftsperspektiven von JinkoSolar ist jedoch der Umstand anzusehen, dass nach auch schon zurückliegend getätigten Aussagen des Vorstands die Corona-Lieferkettenproblematik im Jahr 2022 (und nun wohl auch noch verschärft durch den jetzt erneuten Infektionsausbruch in China) künftig sicher grundsätzlich weiter fortbestehen dürfte, was nach Experteneinschätzungen auch angesichts des Ukraine-Kriegs nun dafür sorgen dürfte, dass in 2022 die seit Oktober 2021 bislang weitgehend auf ihrem erreichten Höchstniveau stagnierenden Polysilizium-Preise wohl schätzungsweise erneut um ca. 100 % über dem Durchschnittspreis von 2021 liegen dürften.
Es bleibt also abzuwarten, wie gut JinkoSolar diesen bereits jetzt stark absehbaren weiteren Polysilizium-Preisdruck in 2022 wegstecken und fortgesetzt erfolgreich auf ihre Solarmodulpreise überwälzen wird. Dieser neben der Logistik-Problematik kritischste Ergebnisfaktor für 2022 bremst damit die Aktienentwicklung momentan fraglos ebenso ab, wie auch akute (bislang unseres Erachtens jedoch nur wenig begründete) Spekulationen, dass China nun wegen oder im Falle einer (angeblich) weiteren Begünstigung Russlands gleichfalls eine erneute Wirtschaftssanktions-Welle gerade der USA drohen könnte.
FAZIT: Aktie massiv unterbewertet – Haltens- oder sogar tradingorientiert kaufenswert
Per Saldo überwiegen aus unserer Sicht jedoch die weiteren Geschäfts- und Ergebnisperspektiven von JinkoSolar aktuell klar zur positiven Seite hin, was uns auch in Relation zur weiterhin astronomischen Bewertungsdiskrepanz mit ihrer seit 26.01. am Shanghaier STAR Market börsennotierten, operativen Haupttochter JIANGXI JINKO (Marktkapitalisierung des von JinkoSolar gehaltenen 58,6%-Anteils: aktuell 11,3 Mrd. USD verglichen mit lediglich knapp 2,0 Mrd. USD Marktkapitalisierung der GEASAMTEN JinkoSolar Holding; siehe hierzu auch unsere letzte Analyse) sowie basierend auf ihrer zudem sehr niedrigen eigenen KGV-Bewertung (2023e = ca. 9) veranlasst, die Aktie von JinkoSolar auch weiterhin zumindest als haltens-, wenn nicht gar weiterhin spekulativ tradingorientiert kaufenswert einzustufen (Dreiecks-Widerstand momentan erst bei rd. 59 USD, aktueller Kurs 46 USD).
Chart: JINKOSOLAR (in US-Dollar)
JinkoSolar auf TradingView
16.03.2022 - Matthias Reiner
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