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KTM: Neuer Name, neues Glück?

Welche Perspektiven liefert der Motororad-Hersteller?

NTG24 - KTM: Neuer Name, neues Glück?

 

Die Weichen sind gestellt. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung Ende letzter Woche hatten die eingeladenen Aktionäre dem Vorschlag des Verwaltungsrats zugestimmt, den österreichischen Motorrad-Hersteller KTM INDUSTRIES in PIERER MOBILITY umzubenennen.

Dahinter steht der Versuch, einerseits die Marktpositionierung von KTM als Konzern stärker in den Fokus eines Mobilitätsdienstleisters zu rücken. Andererseits soll die herausragende Rolle des Mehrheitsaktionärs und Unternehmenschefs Stefan Pierer, der knapp zwei Drittel der Anteile besitzt, unterstrichen werden.

KTM selbst will mit dem Verweis auf Mobilität die anderen Konzern-Marken deutlicher herausstellen. Neben der bislang namensgebenden Marke betrifft dies zum einen die Konzernmarke HUSQVARNA, die ursprünglich Bestandteil der schwedischen HUSQVARNA war, die noch heute unter gleichem Namen als Hersteller von Motorgeräten wie Rasenmäher und Kettensägen auftritt. Die KTM-HUSQVARNA baut Motorräder. Darüber hinaus gibt es noch den Geschäftsbereich WP, der Komponenten für Motorradfahrwerke herstellt.

Zusätzlich engagiert sich KTM seit mehr als zehn Jahren auch im Highend-Automobilbau.  Dies insbesondere mit seinem Modell X-Bow, einem Supersportwagen, der als erster in Serie produzierter Sportwagen ein Monocoque (quasi der Autokörper) komplett aus Kunstfaser-Kunststoff erhalten hatte und dadurch nur 80 kg wiegt. Für Sportwagen-Enthusiasten sicherlich eine Augenweide.

 

KTM X-Bow

Bildnachweis: © KTM AG

 

Was will KTM mit seinen Aktien machen?

 

Aber nicht nur die Namensänderung stand auf dem Programm der Hauptversammlung. Zusätzlich wurde auch dem Unternehmen ein Aktienrückkauf genehmigt. Konkret darf der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten bis zu 10 % der eigenen Aktien kaufen und diese gegebenenfalls auch einziehen. Im Gegenzug darf der Vorstand auch in den nächsten fünf Jahren eigene Aktien veräußern oder anderweitig verwenden. Letzten Endes ein Thema, das sowohl Fantasie als auch Sorge entfacht.

Denn bei dem schon deutlich überschaubaren Freefloat würde natürlich ein Aktienrückkauf die vorhandene Marktliquidität weiter drücken. Mit dem Risiko, dass womöglich auch größere Investoren aussteigen und die Aktie weiter dahin dümpelt. Im Gegenzug könnte die Ermächtigung zur Verwendung von eigenen Aktien natürlich auch bedeuten, dass KTM in den nächsten Jahren etwas aktiver auf der Übernahmeseite werden könnte und die eigenen Aktien dann als Währung einsetzt.

 

Bewertung bleibt moderat

 

Was die eher kurzfristigeren Aussichten angeht, dürfte das laufende Jahr durchwachsen bleiben. So bleibt es vorläufig bei der Prognose, dass auf das Gesamtjahr gerechnet der Umsatz mit geschätzten rund 1,5 Milliarden Euro leicht rückläufig sein könnte. Der Marktkonsens geht davon aus, dass auch die Profitabilität etwas rückläufig sein wird, sowohl operativ als auch auf Netto-Basis. Mit geschätzten 42 Millionen Euro Gewinn ergäbe dies ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 25. Im Jahr darauf ginge das KGV auf Basis der aktuellen Schätzung von 2,22 Euro Aktie auf rund 21,5 zurück.

Das ist nicht billig, aber noch moderat. Zumal man hier sicherlich auch ein Blick auf das Kurs-Umsatz-Verhältnis werfen sollte. Dieses stellt sich mit dem 0,73fachen für dieses und 0,69fachen für nächstes Jahr deutlich preiswerter dar.

 

Fazit

 

Allerdings findet das alles noch nicht seinen Widerhall in der Aktie. Bei unserer letzten Besprechung hatten wir darauf spekuliert, dass es nach einem lang gezogenen Abwärtstrend und Tiefstkursen bei zeitweise fast 50 Franken (Aktie wird hauptsächlich in Zürich notiert) eine gute Chance auf einen Rebound gäbe. Diese Wette erfüllte sich zwar kurzfristig und es ging auf Intraday-Basis sogar kurzzeitig bis auf 59 Franken hoch. Allerdings ist die Aktie von KTM inzwischen wieder auf unseren Ausgangspunkt zurück  und sogar etwas darunter gefallen. Dennoch beurteilen wir die mittel- bis langfristigen Perspektiven weiterhin sehr positiv und raten dazu, in der Aktie investiert zu bleiben.

 

Kursverlauf KTM

 

07.10.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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