Lufthansa: Noch HALTEN – In 2022 bei fortschreitender Corona-Entspannung zunehmend bessere Perspektiven

Lufthansa: Kräftiger operativer Turnaround in 2022 wahrscheinlich

 

Auch heute setzte die Aktie der Lufthansa ihren mit dem ersten Börsentag des Jahres seit 01.03. sprunghaft eingesetzten Aufwärtstrend von bisher mehr als + 15 % schwungvoll fort, und legt im Tradegate-Handel momentan um + 1,3 % auf 7,10 EUR zu. Das signifikante 3 Monats-Hoch vom 08.11. bei 7,13 wurde in der heutigen Handelsspitze mit 7,20 EUR sogar erstmals überschritten, so dass nun als Nächstes der Ausbruchsversuch aus dem im November 2019 etablierten, längerfristigen Abwärtstrend ansteht.

Weiterhin profitiert die Aktie der LUFTHANSA (DE0008232125) von sehr positiven Votierungs- bzw. Zielkurs-Anhebungen durch diverse Researchhäuser, so vor allem der heutigen Anhebung des Kursziels durch die UBS von 7,05 auf 7,25 EUR unter Beibehaltung ihres Anlageurteils mit „Neutral“.

Seine Heraufstufung des Kursziels begründete der Analyst der UBS in seiner Luftverkehrs-Branchenstudie vor allem mit einem durch den weltweiten Ausbau der Impfquoten nun voraussichtlich graduell immer stärkeren Flugreiseverkehrs- und Passagieraufkommen, was sich zwar zunächst vor allem auf Tourismus- und Kurzstrecken-Reiseziele erstrecken sollte, aber im weiteren Jahresverlauf auch zunehmend weitere Destinations- und Kundensegmente erfassen dürfte. Daher sei für die gesamte Flugbranche insbesondere gerade im 4. Quartal mit einem ausgeprägt starken Jahresausklang zu rechnen, so der Analyst weiter.

Bereits am vorgestrigen Montag hatte eine 180-gradige direkte Heraufstufung der Lufthansa-Aktie von „Verkaufen“ auf „Kaufen“ durch die CITIBANK, verbunden mit mehr als einer Verfünffachung des Kursziels von 1,43 auf 7,50 EUR einen Kurssprung von fast 9 % beschert, worüber wir ebenfalls in diesem Börsen-Tagesreport berichtet hatten.

Die sprunghafte Hochstufung der Lufthansa-Aktie bzw. ihres Kursziels durch immer mehr Researchhäuser kommt auch nicht von ungefähr, zählte die Kranich-Airline wegen ihrer überdurchschnittlich starken Flugplankürzung in 2021 im Vergleich zu 2019 (- 59 %) sowie eines verheerenden Absturzes in die roten Zahlen, verbunden mit einem massiven Anschwellen der Bilanzverschuldung und der notwendigen Unterstützung durch den deutschen Staat inkl. seines Hilfsfonds mit insgesamt 3,8 Mrd. EUR doch zuvor zu den größten Branchen-Underperformern unter allen internationalen Flugverkehrs-Aktien.

Auch der Flugverkehr innerhalb Deutschlands war in 2021 gegenüber 2019 mit - 52 % so stark rückläufig, wie kaum in einem anderen europäischen Land gewesen, wie die europäische Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol in ihrer am 03.01. publizierten Studie weiter ausführt.

Wir teilen daher die Einschätzung einer offenbar aktuell stark zunehmenden Anzahl von Analysten uneingeschränkt, dass die Lufthansa und ihre Aktie infolge ihrer – gerade auch strukturell – im internationalen Vergleich zurückliegend führenden Beeinträchtigung durch die Corona-Pandemie ebenfalls zu einem der künftig schlagartigsten operativen Profiteure der in den kommenden Monaten zunehmend absehbaren Entspannung der medizinischen wie auch wirtschaftlichen Corona-Symptomatik zählen sollte.

Auch wenn der breite durchschnittliche Analystenkonsens derzeit der Lufthansa-Aktie zumindest momentan noch eine Überbewertung um rd. – 9 % zuschreibt (Konsens-Kursziel: 6,49 EUR), so gehen wir vor dem Hintergrund des geschilderten weiteren Branchenszenarios für 2022 daher doch auch in den kommenden Monaten von einer weiteren überwiegenden Anhebung der einzelnen Analysten-Kursziele aus.

Wir stufen die Aktie der Lufthansa daher aktuell zwar weiterhin lediglich als haltenswert ein, ab Überwindung des im November 2019 etablierten Abwärtstrends, d.h. oberhalb einer momentanen Marke von ca. 7,40 – 7,50 EUR sollten risikofreudige Anleger jedoch durchaus auch wieder erste Käufe in der Aktie in Erwägung ziehen.

 

Chart: LUFTHANSA (in Euro)

 

 

05.01.2022 - Matthias Reiner

 

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