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Die Hoffnung lebt bei TUI, bei PayPal macht sich hingegen Ernüchterung breit, Gazprom schüttet Salz in offene Wunden und Bayer will den Welthunger bekämpfen

Die Nervosität hält an

NTG24 - Die Hoffnung lebt bei TUI, bei PayPal macht sich hingegen Ernüchterung breit, Gazprom schüttet Salz in offene Wunden und Bayer will den Welthunger bekämpfen

 

Das Wochenende wurde wieder einmal von der Ukraine-Krise beherrscht, lediglich anhaltende Sturmtiefs in Deutschland spielten in den Nachrichten sonst noch eine nennenswerte Rolle. Besonders viel getan hat sich in Osteuropa nicht. Noch immer fragt die ganze Welt sich, ob und wann Russland eine Invasion starten wird und das wird auch an der Börse noch für viel Unsicherheit sorgen.

Bemerkbar machte die Nervosität sich in den letzten Tagen auch bei TUI (DE000TUAG000). Eigentlich blickte das Unternehmen sehr hoffnungsvoll in die nahe Zukunft und auch die Aktionäre versprühten Optimismus. Der ließ mit immer stärkeren Anzeichen eines Kriegsausbruchs aber wieder deutlich nach. Die große Sorge ist, dass ein großer Krieg in Europa der gerade erst zurückkehrenden Reiselust der hiesigen Einwohner wieder einen gehörigen Dämpfer verpassen könnte.

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Werbebanner EMH PM TradeWas die TUI-Aktie heute treibt, lässt sich nur abwarten. Auf der einen Seite versucht Frankreichs Präsident mit Wladimir Putin einen Waffenstillstand in der Ostukraine auszuhandeln. Auf der anderen Seite machen dort die prorussischen Separatisten offensichtlich für eine Großoffensive mobil. Grundsätzlich bleibt aber auch unabhängig davon noch Hoffnung bestehen, da Corona immer mehr in den Hintergrund rückt. Die Pandemie ist und bleibt die größte Bedrohung für TUI, trotz der unvorstellbaren Tragödie, die ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland bedeuten würde.

 

Steht PayPal kurz vor dem Absturz?

 

Wenig Hoffnung gibt es derweil bei PayPal (US70450Y1038). Das Unternehmen enttäuschte mit seinen jüngsten Prognosen derart, dass es wohl selbst ohne irgendwelche Krisen tief in den Kurskeller gestürzt wäre. Die derzeitige Unsicherheit tut ihr Übriges, um der Aktie des Zahlungsdienstleisters einen schmerzhaften Abstieg zu bescheren.

Jener ließ die Kurse in der vergangenen Woche gefährlich nahe an die 100-USD-Marke rutschen und nun steht zu befürchten, dass eben diese Linie in der neuen Woche unterschritten werden könnte. Sollte es dazu kommen, dürfte die ohnehin schon kaum vorhandene Kauflaune einen weiteren Dämpfer erhalten. Es bleibt also dabei, dass die Seitenlinie der bevorzugte Ort zum Verweilen in Sachen PayPal-Aktie ist.

 

Ätsch-bätsch!

 

Gazprom (US3682872078) twitterte derweil mal wieder über die Füllstände europäischer Gasspeicher und zeichnet dabei ein düsteres Bild. Zu gerade mal einem Drittel seien die hiesigen Speicher gefüllt und hätten damit (mal wieder) ein Rekordtief erreicht. Auch in der Ukraine ergibt sich ein ähnliches Bild und mehr oder weniger dezent versucht der Konzern wohl, vor einer möglichen Knappheit in der nicht allzu fernen Zukunft zu warnen.

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Dass Gazprom selbst nicht ganz unschuldig an eben dieser Situation ist, wird gewiss verschwiegen. Der Versorger ist sich selbst keiner Schuld bewusst und beruft sich immer wieder darauf, dass alle geschlossenen Verträge erfüllt werden. Das ist soweit auch richtig. Dass allerdings die Spotmärkte trotz astronomisch hoher Preise kaum bis gar nicht bedient werden, ist doch etwas auffällig. Der Konzern selbst begründet das damit, dass es aufgrund der hohen Preise schlicht keine Nachfrage gebe. Ob man diesem Narrativ Glauben schenken möchte, sei jedem selbst überlassen. Experten sehen in dem Verhalten schon seit Längerem politische Motivation und vor allem den Versuch, Deutschland und Europa zur Öffnung von Nord Stream 2 zu bewegen.

 

Mit Gentechnik gegen den Welthunger

 

Mit ganz anderen Problemen beschäftigt sich derweil die angesehene Agrarökonomin und Bayer-Aufsichtsrätin Ertharin Cousin. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ forderte sie am Wochenende dazu auf, gentechnischen Züchtungsmethoden offener gegenüberzustehen. Gen-Editing abzulehnen wir ihrer Ansicht nach darin resultieren, dass das erklärte Ziel der Uno, den Welthunger bis 2030 zu beseitigen, nicht erreicht werden wird.

Natürlich dürfte hinter dem Gedanken mehr als nur reine Nächstenliebe stecken. Bayer (DE000BAY0017) hätte sicher nichts dagegen, seine eigenen Technologien möglichst gewinnbringend zum Kampf gegen Hunger einzusetzen. Vorwerfen kann man das dem Unternehmen auch in keiner Weise. Aus der Politik scheint es derzeit aber kaum ein Umdenken zu geben, weshalb das Ganze für Anleger momentan noch nicht weiter interessant ist. Das könnte sich aber noch ändern und es ist sicher nicht verkehrt, das Thema im Augenwinkel zu verfolgen. Schließlich könnte sich damit irgendwann die milliardenschwere Monsanto-Übernahme auch tatsächlich noch mal lohnen.

 

Eine kritische Phase

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Kriegsgefahr in der Ukraine nimmt derzeit eine derart dominierende Stellung in den Nachrichten ein, dass man viele andere Themen schon einmal übersehen kann. Auch an den Börsen wird der Konflikt wohl weiterhin das Sagen haben, was für weiteren Druck von oben sorgen könnte. Darin verbirgt sich aber auch eine Chance, denn viele Aktien werden sich wieder erholen, sobald die Unsicherheit nachlässt. Das wird höchstwahrscheinlich selbst dann der Fall sein, wenn Russland tatsächlich eine Invasion starten sollte. Ganz ungefährlich wäre das für die Märkte zwar nicht. Erfahrungsgemäß ist aber selbst die größte Krise schädlicher für Aktienkurse als nicht enden wollende Spekulationen und damit verbundener Nervosität.

 

21.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • - 22.02.2022 09:10:55 Uhr


 

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