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Nel ASA rutscht in die Tiefe, auch Tesla kämpft mit Gegenwind, keine Sonderrolle für die Deutsche Bank, TUI hingegen kann sich gerade so gegen den Verkaufsdruck wehren

Die Anleger konnten sich nicht lange über Kurserholungen freuen

NTG24 - Nel ASA rutscht in die Tiefe, auch Tesla kämpft mit Gegenwind, keine Sonderrolle für die Deutsche Bank, TUI hingegen kann sich gerade so gegen den Verkaufsdruck wehren

 

Gerade erst erholten die Märkte sich von immer größeren Zinssorgen und manch einer sprach schon von einer Bärenfalle, die in der vergangenen Woche ausgelöst wurde. Wieder einmal zeigt sich allerdings, dass Anleger sich nicht zu früh freuen sollten. Fed-Chef Jerome Powell ließ durchblicken, dass die Zeiten steigender Zinsen noch lange nicht vorbei sind und diese womöglich stärker als bisher angenommen in die Höhe ziehen könnten.

Die Zinssorgen stehen damit wieder im Vordergrund, was allerorten für rote Vorzeichen sorgt. Nel ASA (NO0010081235) wurde dabei gleich in doppelter Hinsicht belastet. Hier sorgte zusätzlich eine neuerliche Platzierung für Druck von oben und die nächste Kapitalerhöhung hat der Wasserstoffkonzern schon mehr oder weniger in Aussicht gestellt. Die Aktie musste gestern Verluste von 4,65 Prozent hinnehmen.

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Bis Handelsschluss ging es auf 1,34 Euro bergab und die Linie bei 1,40 Euro darf für den Moment wohl als verloren angesehen werden. Für Überraschungen ist der Titel zwar immer wieder gut. Die Blicke richten sich aber nun zunächst nach Süden und dort könnte es rein charttechnisch gut und gerne noch in Richtung 1,20 Euro gehen. Jegliche Gegenwehr der Bullen erwies sich zuletzt als vergebliche Liebesmüh.

 

Tesla im Abwärtsstrudel?

 

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Werbebanner ClaudemusBei Tesla (US88160R1014) waren die Reaktionen auf Zinssorgen ebenfalls zu spüren. Immerhin gab es sonst ausnahmsweise mal keine schlechten Neuigkeiten oder Skandale, dennoch musste die Tesla-Aktie Abschläge in Höhe von 3,2 Prozent verkraften und fiel an den hiesigen Märkten bis auf 179,32 Euro und damit unter die Linie von 180 Euro. Noch vor Kurzem nahmen die Bullen die 200-Euro-Marke ins Visier und übertragen diese Mitte Februar sogar zeitweise.

Obschon Tesla zuletzt mit Zahlen überzeugen konnte und Elon Musk großspurig von seinem neuen Master Plan fabulierte, scheint sich das Vertrauen in weitere Erfolge eher in Grenzen zu halten. Das liegt nicht zuletzt an immer neuen Preissenkungen, welche nicht unbedingt für eine gigantische Nachfrage sprechen. Optimisten halten die Sorgen zwar für überzogen, offensichtlich befinden jene sich aber momentan in der Unterzahl.

 

Keine Ausnahme für die Deutsche Bank

 

Regelmäßig profitieren konnte von Zinssorgen die Deutsche Bank (DE0005140008), bei der sich Anleger steigende Gewinne aufgrund der Zinspolitik der Zentralbanken erwarten. Zumindest am Dienstag spielte das aber kaum eine Rolle und es ging um 1,55 Prozent auf 11,59 Euro in die Tiefe. Das Papier zeigt sich damit noch immer relativ stark, lässt aber eben weiteren Rückenwind vermissen.

Zuversichtlich bleiben derweil die Analysten, welche für die Deutsche Bank der Reihe nach die Daumen heben. Es bleibt also die Hoffnung, dass wir es momentan nur mit einem kurzen Durchhänger infolge der allgemeinen Verstimmungen zu tun haben. Mutige Anleger könnten hier sogar eine Kaufchance wittern, können sich auf eine schnelle Erholung und neue Höchststände aber freilich in keiner Weise verlassen.

 

Bei TUI steht die Vorfreude im Hintergrund

 

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Werbebanner EMH PM TradeAuch TUI (DE000TUAG505) konnte sich der schlechten Stimmung im späten Handel nicht entziehen und die Aktionäre mussten hier zeitweise zusehen, wie sämtliche Tagesgewinne sich innerhalb von Minuten in Luft auflösen. Kurz vor Handelsschluss gaben die Käufer aber nochmal alles und es reichte letzlich immerhin für ein Plus von 1,31 Prozent, was den Kurs auf 18,50 Euro hievte. In einem mehr als schwierigen Marktumfeld ist das durchaus beachtlich.

Zu verdanken hat die TUI-Aktie die stabile Performance wohl vordergründig warmen Worten aus der Reisebranche. Zu Wochenbeginn sprach der Deutsche Tourismusverband davon, dass es in diesem Jahr endlich wieder zurück auf das Vor-Corona-Niveau bei den Buchungszahlen gehen könnte. Gerade Pauschalreisen scheinen dabei im Trend zu sein, was Vertreter der Branche auf die höhere Sicherheit im Falle von Ausfällen oder dergleichen zurückführen.

 

Wechselhafte Tage an der Börse

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer Autor dieser Zeilen warnte in den letzten Tagen bereits davor, allzu schnell die Sektkorken knallen zu lassen, hätte sich aber im Sinne der Anleger gefreut, solche Mahnungen grundlos ausgesprochen zu haben. Für den Moment bleibt es leider dabei, dass die Märkte die Zinssorgen nicht abschütteln können. Es dürfte daher auch in den nächsten Tagen und Wochen volatil zugehen, wobei immerhin der allgemeine Aufwärtstrend von DAX und Co. bisher noch nicht ernsthaft in Gefahr geraten ist. Abspielen könnte der sich aber weniger temporeich, als es vielen lieb wäre und das auch nur mit einigen unvorhersehbaren Schwankungen. Für den nächsten Paukenschlag könnte schon der kommende Freitag sorgen, wenn frische Arbeitsmarktdaten aus den USA anstehen.

 

08.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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