Geplatzte Träume bei Evotec, Verkaufslaune bei Nvidia und Rheinmetall kennt kein Halten mehr – BÖRSE TO GO
Erleben wir gerade eine Stimmungswende an der Börse?
Es ist viel passiert in den letzten Wochen und Monaten, dennoch ließ sich an den Märkten eine gewisse Kontinuität feststellen. Beispielsweise bei Aktien aus dem KI-Bereich, welche jeglichen Krisen trotzten und fröhlich neue Rekorde aufstellten. Doch es gibt zumindest vorsichtige Anzeichen dafür, dass das Blatt sich wenden könnte.
Noch immer eine hervorragende Figur gibt der DAX ab, der sich vor dem Wochenende um 0,9 Prozent bis auf 19.323 Punkte steigern konnte. Allen Meldungen über die anhaltend schlechte Wirtschaftslage und die zunehmende Ungewissheit aufgrund der anstehenden Neuwahlen zum Trotz, scheinen die Bullen sich einfach nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Beobachter führen dies aktuell vor allem auf neuerliche Spekulationen um weitere Zinssenkungen zurück.
Genau das half auch dem Dow Jones zu Rückenwind, der am Freitag um knapp ein Prozent bis auf 44.297 Punkte zulegte. Starke Wirtschaftsdaten aus den USA ließen die Marktakteure sogar über dezente Schwächeanzeichen bei dem vielbeachteten Tech-Sektor hinwegsehen. Zudem trübten auch eher magere Werte aus der Industrie die Stimmung kaum. Konzentriert wurde sich auf den S&P-Einkaufsmanagerindex, der mit 57 Punkten über den Erwartungen lag und damit eine anhaltende Erholung der Konjunktur erkennen lässt.
In China mussten Hoffnungen auf Zinssenkungen derweil erst einmal begraben werden. Die People’s Bank of China ließ den Leitzins für fünfjährige Kredite kürzlich unverändert bei 3,6 Prozent und bei einjährigen Krediten bleibt es bei 3,1 Prozent. Die Ängste um den kriselnden Immobiliensektor lassen so nicht nach und der Hang Seng fiel am Freitag um etwa 1,9 Prozent bis auf 19.230 Punkte zurück. Höchststände jenseits von 23.000 Punkten scheinen die Anteilseigner völlig aus den Augen zu verlieren.
Evotec: Satz mit X!
Für die wohl größte Enttäuschung sorgte an den hiesigen Handelsplätzen zuletzt Evotec (DE0005664809). Verantwortlich waren dafür aber ausnahmsweise mal nicht ausbleibende Zahlen, der Abstieg aus einem Index oder gesenkte Prognosen. Stattdessen weinten die Anleger Übernahmespekulationen bittere Tränen nach. Halozyme Therapeutics zog ein kürzlich abgegebenes Angebot schon wieder zurück, bei dem elf Euro je Aktie in Aussicht gestellt wurden. Reagiert wird damit auf Bekundungen von Evotec, sich auf eine eigenständige Zukunft konzentrieren zu wollen. Die Aktie gab vorherige Zugewinne wieder ab und fiel vor dem Wochenende um 15,6 Prozent auf 8,50 Euro zurück.
Zeit für Gewinnmitnahmen bei Nvidia?
Derart herbe Rückschläge musste Nvidia (US67066G1040) nicht verkraften, doch ein Minus von 3,2 Prozent am Freitag war durchaus spürbar. Einen klar erkennbaren Grund dafür gibt es nicht. Zwar konnten die hervorragenden Quartalszahlen die astronomischen Erwartungen der Börsianer nicht ganz erfüllen. Das war aber schon längst keine Neuigkeit mehr. Für Unruhe sorgte allerdings eine Meldung, laut der der Hedgefonds Citadel im laufenden Jahr Anteilsscheine mit einem Wert von rund einer halben Milliarde Dollar veräußert hat. Investiert ist Citadel schon seit 2006 und mit den Verkäufen werden Befürchtungen darüber angetrieben, dass die Aktie sich etwas zu sehr aufgeheizt haben könnte.
Rheinmetall auf Rekordjagd
Hingegen wurde die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009) über Monate hinweg eher stiefmütterlich behandelt. Gute Zahlen und die Freigabe mehrerer westlicher Partner der Ukraine für den Einsatz von Langstreckenwaffen auf russischem Territorium ließen Widerstände aber endlich fallen. Pünktlich zum Wochenende konnte bei 619 Euro ein neuer Kursrekord aufgestellt werden. Zahlreiche Analysten erhöhten ihre Kursziele und rechnen mit weiterem Aufwärtspotenzial. Es scheint fast, als würden die Anleger heiß gelaufene Aktien für den Moment links liegenlassen und sich stattdessen auf das Wachstumspotenzial in anderen Bereichen stürzen. Selbstredend ist das aber erstmal nur eine Momentaufnahme.
Tagestermine
Recht viel Aufmerksamkeit dürfte heute Vormittag der ifo-Geschäftsklimaindex auf sich ziehen und etwas früher steht auch in Japan ein frischer Wirtschaftsindex an. Zudem setzt sich die späte Berichtssaison fort mit Zahlen von Unternehmen wie Zoom und der STS Group. Auf die Fußball-Fans unter den Anlegern warten heute zudem Ergebnisse des BVB. Die ganz großen Signale sind eher nicht zu erwarten, doch neue Impulse könnte es zum Wochenstart durchaus geben.
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25.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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