Nvidia darf wieder nach China exportieren, Evotec verliert Rückhalt, Bayer im Freudentaumel und BYD sorgt für Ärger bei der Bahn
Auch zur besinnlichen Jahreszeit geht es hoch her an der Börse
Der Handel an den Börsenplätzen verläuft im Dezember bislang etwas ruhiger als im November und im Allgemeinen auch wieder mit positiver Tendenz. Zur Ruhe kommen die Marktakteure allerdings kaum, da es bei den Einzeltiteln weiterhin täglich so manche Überraschung zu sehen gibt. Einige davon sind erfreulicher als andere.
Gute Neuigkeiten gab es für Nvidia (US67066G1040), die von keinem Geringeren als US-Präsident Donald Trump verkündet wurden. Dem Chiphersteller soll es wieder erlaubt werden, seine Hopper-200-Chips nach China zu exportieren. Bislang war dies untersagt, was die USA mit der nationalen Sicherheit begründeten. Plötzlich scheinen derartige Bedenken aber nicht mehr zu bestehen. Als Bedingung nennt das Weiße Haus allerdings, dass 25 Prozent der in China erzielten Umsätze in die Staatskasse fließen.
Böse Zungen könnten behaupten, dass Washington in Zeiten von Rekordschulden ein paar zusätzliche Einnahmen dann doch wichtiger sind als die schnöde Sicherheit. Was genau zum Umdenken geführt haben mag, bleibt allerdings im Dunkeln. Den Anlegern darf es weitgehend egal sein, solange Nvidia sich neue Umsatzquellen sichern kann. Allerdings gibt es Zweifel daran, ob in China überhaupt noch ein Interesse an H200 besteht. Die chinesische Regierung riet heimischen Unternehmen wiederholt dazu, auf Hardware von US-Firmen zu verzichten. Die Nvidia-Aktie erhielt keinen neuen Rückenwind und wertete stattdessen um 0,3 Prozent auf 184,97 US-Dollar ab.
Evotec im Ausverkauf
Immerhin halten die Aktionäre Nvidia noch die Treue, was bei Evotec (DE0005664809) derzeit nur noch bedingt der Fall ist. Wie „Der Aktionär“ berichtet, hat sich ein wichtiger Investor von einem Großteil seiner Anteile verabschiedet. Die Novo Holdings platzierte ganze 9,4 Millionen Evotec-Aktien zu je 5,10 Euro, was in etwa fünf Prozent des Grundkapitals entspricht. Ein Grund für den massiven Verkauf wurde nicht genannt. Doch andere Anleger folgten dem Beispiel.
In Windeseile näherte sich die Evotec-Aktie den Verkaufskursen an und fiel am Dienstag bis auf 5,12 Euro zu Handelsschluss zurück. Der Tagesverlust belief sich auf knappe sieben Prozent. Es setzt sich ein Abwärtstrend fort, der seit Jahresbeginn schon fast 40 Prozent der Marktkapitalisierung vernichtet und letztere auf unter eine Milliarde Euro befördert hat.
Bayer legt munter zu
In die entgegengesetzte Richtung ging es für die Aktie von Bayer (DE000BAY0017). Nachdem JP Morgan sein Kursziel munter auf 50 Euro verdoppelte und damit auf die jüngsten Entwicklungen rund um Glyphosat-Klagen reagierte, kannten die Käufer kein Halten mehr. Mit 36,52 Euro im Hoch konnte ein neues 52-Wochen-Hoch auf die Beine gestellt werden. Der Schlusskurs war mit 36,40 Euro kaum weniger beeindruckend und der Tagesgewinn landete bei 4,4 Prozent.
Allerdings bleibt es dabei, dass bei der Bayer-Aktie momentan vor allem Hoffnungen eingepreist werden. Hoffnungen darauf, dass der Supreme Court sich in den USA im nächsten Jahr der Causa Glyphosat annehmen und tausenden anhängigen Klagen die Grundlage entziehen mag. Tatsächlich würde dies eine große Last von Bayer nehmen und den Blick der Aktionäre wieder mehr auf fraglos vorhandene Chancen lenken. Sollten die Hoffnungen sich allerdings nicht erfüllen, so wäre eine schmerzhafte Korrektur wohl bereits programmiert.
BYD: Das gibt Ärger
BYD (CNE100000296) konnte in dieser Woche erfreuliche Nachrichten aus Deutschland melden, was allerdings nicht jedem gefällt. Rund 700 Busse hat die Deutsche Bahn bei dem chinesischen Konzern bestellt, womit eine bereits seit Jahren bestehende Partnerschaft fortgeführt wird. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisiert den Auftrag allerdings heftig und erinnert die Bahn, welche sich zu 100 Prozent in staatlicher Hand befindet, an Aufrufe von Vizekanzler Lars Klingbeil zu mehr „Standortpatriotismus“.
Laut einem Artikel m „Spiegel“ dementierte die Bahn allerdings die Zahlen, ohne selbst konkrete Bestellzahlen zu nennen. Für neue Omnibusse habe es eine europaweite Ausschreibung gegeben, wie ein Sprecher mitteilen ließ. Vor dem Ende dieser Ausschreibung könne man keine konkreten Auskünfte zum Verfahren geben. Der BYD-Aktie half die Meldung wenig weiter. Mit Bussen ist das Unternehmen in Europa schon seit Längerem erfolgreich. Das tröstet aber nicht über schwache Entwicklungen im Pkw-Bereich in der Heimat hinweg. Der Aktienkurs gab am Dienstag um 2,3 Prozent bis auf 10,74 Euro nach.
Keine Langeweile in Sicht
Das Jahr hat nur noch drei Wochen, doch nach einem ruhigen Ausklang sieht es an der Börse nicht aus. In den USA steht noch ein Zinsentscheid an, rund um Warner Bros. entsteht ein Börsenkrimi und dazu kommt das gewohnt schrille Hintergrundrauschen aus der Geopolitik. Die größte Überraschung in diesem Umfeld wäre es wohl, wenn es mal einen Handelstag ohne Überraschung eben würde. Dementsprechend ist es aus Anlegersicht nicht verkehrt, sich weiterhin auf eher nervöse Märkte und eine hohe Volatilität einzustellen.
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10.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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