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Novo Nordisk kann wieder begeistern, Eli Lilly gerät unter Druck, Orion wagt den Ausbruch, doch Partner Bayer profitiert nur geringfügig

Der Pharma-Sektor bereitete den Anlegern zuletzt wieder Freude

NTG24 - Novo Nordisk kann wieder begeistern, Eli Lilly gerät unter Druck, Orion wagt den Ausbruch, doch Partner Bayer profitiert nur geringfügig

 

Das Jahr 2025 ist noch jung, brachte an der Börse aber schon einiges an Bewegung mit sich. Dax und Co. jagten munter neuen Rekorden hinterher, während einzelne Sektoren wie erneuerbare Energien zuweilen heftig unter Druck gerieten. Bessere Stimmung scheint momentan wieder im Pharmasektor aufzukommen. Wie so oft freuen die Aktionäre sich über steigende Absatzzahlen und aussichtsreiche Studiendaten.

Letztere legte Novo Nordisk (DK0062498333) zum Wirkstoff Amycretin vor, der als Abnehmmittel zum Einsatz kommen soll. In ersten Untersuchungen konnten Patienten 22 Prozent ihres Körpergewichts verlieren, was an der Börse sehr positiv angenommen wurde. Die Novo Nordisk-Aktie legte am Freitag zeitweise um fast 13 Prozent zu. Zu Handelsschluss pendelte der Kurs sich bei 83,38 Euro ein und das Tagesplus belief sich hier auf noch immer sehr ansehnliche 6,8 Prozent.

 

 

 

Der Erfolg ist wichtig für Novo Nordisk, da im Dezember noch enttäuschende Studiendaten zum Kombi-Präparat Cagrisema vorgelegt wurden. Zwar befindet sich Amycretin noch in einer deutlich früheren Entwicklungsphase und auf dem Weg zu einer möglichen Zulassung kann noch viel schiefgehen. Dennoch wissen es die Aktionäre zu schätzen, dass es wieder gute Neuigkeiten aus der Pipeline gibt.

 

Schreckmoment für Eli Lilly

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWährend dies bei der Novo Nordisk-Aktie regelrecht abgefeiert wurde, sorgte es bei Konkurrent Eli Lilly (US5324571083) für Unsicherheit. Dort rutschten die Kurse am Freitagmorgen zunächst bis auf 750 US-Dollar ab. Erst am Nachmittag konnten die Bullen wieder ausgleichen und den Handelstag letztlich bei 785,41 Dollar beenden und somit noch ein Plus von 2,5 Prozent auf die Beine stellen. Die Sorgen fallen also nicht allzu groß aus, doch eine gewisse Nervosität ließ sich durchaus feststellen.

Eli Lilly gilt bei Abnehmmedikamenten als der größte Konkurrent von Eli Lilly und zumindest bisher ist es der einzige Mitbewerber, der schon ein fertiges Produkt am Markt platziert hat. Dementsprechend wird jede gute Neuigkeit der europäischen Mitbewerber als negative Entwicklung interpretiert. Verkannt wird dabei aber ein wenig, dass der Markt groß genug für zwei erfolgreiche Player ist. Gerade deshalb gehen die Kursgewinne am Freitag letztlich auch vollkommen in Ordnung.

 

Orion punktet mit Nubeqa

 

Der finnische Pharmakonzern Orion (FI0009014377) feiert derweil Erfolge mit dem Darmkrebsmedikament Nubeqa. Die Prognosen für 2024 wird man wohl deutlich übertreffen können, was dem angeschlagenen Aktienkurs endlich nachhaltigen Rückenwind verleihen konnte. Um rund 18 Prozent ging es in den letzten vier Wochen in Richtung Norden und zum Wochenende konnte die Marke bei 50 Euro nach oben durchbrochen werden. Die Bullen kratzen schon am 52-Wochen-Hoch und aus charttechnischer Sicht dürfte der Abwärtstrend der vergangenen zwei Jahre nun endgültig durchbrochen sein.

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Werbebanner DegussaAuch die Analysten scheinen von den Erfolgen bei Orion positiv überrascht zu sein. Wie „Der Aktionär“ berichtet, hat die Deutsche Bank als Reaktion darauf aus einer neutralen Haltung eine Kaufempfehlung werden lassen. Das Kursziel in Höhe von 57 Euro stellt noch mehr als zehn Prozent an Kurswachstum in Aussicht. Allerdings ist noch längst nicht jeder derart optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel liegt noch immer bei eher bescheidenen 52,17 Euro, was ein baldiges Ende des jüngsten Höhenflugs impliziert.

 

Die Bayer-Aktie gibt wieder nach

 

Hierzulande ist Bayer (DE000BAY0017) für den Vertrieb von Nubeqa verantwortlich und vom Erfolg der finnischen Partner konnte man durchaus profitieren. Allerdings bröckelte die ansehnliche Erholung der letzten Wochen zuletzt schon wieder. In den vergangenen fünf Tagen ging es mit der Bayer-Aktie um 1,7 Prozent abwärts, sodass am Wochenende nur noch 20,90 Euro auf dem Ticker stehen. Das ist noch keine Katastrophe. Es reicht aber leider nicht, um schon von einem Turnaround sprechen zu können.

Den einen oder anderen Erfolg konnte Bayer in der jüngeren Vergangenheit vorweisen. Noch dazu blieben die Aktionäre von neuerlichen Hiobsbotschaften verschont. Diverse Elefanten sind aber im Raum verblieben, darunter die noch immer laufenden Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat und ein eher trüber Ausblick beim Thema Patente. In den nächsten Jahren droht hier weiterhin, dass mehr Patente auslaufen, als dass neue nachkommen würden. Die Verteidigung der 20-Euro-Marke ist an der Börse ein Achtungserfolg, doch bleibt mit Verlusten von 36 Prozent im Jahresvergleich noch sehr viel Luft nach oben.

 

Stimmungsschwankungen

 

Der Pharma-Sektor ist seit jeher recht schwankungsanfällig und daran wird sich wahrscheinlich so schnell auch kaum etwas ändern. Die Aktienkurse sind stets ein Spiel mit Erwartungen und Hoffnungen. Es liegt in der Natur der Sache, dass euphorische Freude und tiefe Enttäuschung hier eng beieinanderliegen. Zwar ergeben sich darauf große Chancen, die aber mit mindestens ebenso großen Risiken bezahlt werden wollen. Die Stimmung vom Wochenende kann im Zweifel über Nacht schon wieder umschwenken.

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25.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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