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Übernahmegerüchte durch Amazon und Apple sorgen für Euphorie bei Peloton

Fitnessunternehmen gefangen zwischen Übernahmegerüchten und CEO-Wechsel

NTG24 - Übernahmegerüchte durch Amazon und Apple sorgen für Euphorie bei Peloton

 

Peloton erholt sich etwas von der Talfahrt des vergangenen Jahres. Übernahmegerücht und CEO-Wechsel treiben den Kurs weiter.

Die US-amerikanische Fitnessfirma Peloton Interactive (US70614W1009) gehörte zu den Top-Werten der letzten Börsenwoche. In nur zwei Handelstagen konnte der Kurs um sagenhafte 52 % zulegen. Dies dürfte allerdings für frühe Investoren nur ein kleiner Trost sein, da der Aktienkurs auf Jahressicht um 86 % korrigierte.

Peloton Interactive gehört zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Da viele Fitnessstudios und Sportstätten aufgrund der hohen Infektionszahlen global geschlossen blieben, suchten Sportbegeisterte Alternativen. Diese Lücke konnte Peloton mit den eigenen Produkten gerade zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 überzeugen und profitieren.

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Werbebanner ClaudemusDas Unternehmen produziert Fitnessbikes und Laufbänder im Luxussegment. Durch das cleane und moderne Design wurden die Produkte schnell zum IT-Piece und die Nachfrage stieg bei den Besser-Verdienern rapide an. Das besondere an Peloton ist zudem, dass das Unternehmen das meiste Geld nicht mit dem Verkauf der Produkte macht, sondern mit den Abomodellen. Im Rahmen des Abos können Nutzer auf einen digitalen Coach zurückgreifen, der einen über den Bildschirm am Lenker des Fitnessbikes zu Höchstleistungen pusht. Darüber hinaus können die Nutzer auf die internationale Community zurückgreifen und sich mit anderen Sportlern vernetzen und zusammen trainieren. Insgesamt nutzen 2,77 Millionen Nutzer das entsprechende Abomodell.

Das Jahr 2020 war das erfolgreichste in der noch jungen Geschichte des Unternehmens. Das zweite Pandemiejahr leitete dann allerdings die Wende ein. Der zuvor hoch gehandelte Titel wurde getrieben durch negative Medienberichte und Klagen betreffend der Sicherheit des Unternehmens immer weiter abverkauft. Am weitreichendsten war in diesem Fall die Klage einer Privatperson in den USA, dessen Kleinkind im Betrieb unter das Laufband kroch und den entstandenen Verletzungen später erlag.

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Schnell wurde die Sicherheit der Produkte angezweifelt und Peloton sah sich dazu gezwungen, dass entsprechende Laufband kurzfristig vom Markt zu nehmen. Diese Meldung war der Beginn einer lang anhaltenden Abwärtsbewegung. Aus operativer Sicht viel schwerwiegender sind die hohen Kosten der Produktion und immer wieder auftauchende Lieferengpässe.

 

Kommt mit Übernahmegerüchten nun die Wende?

 

Der Grund für die drastische Erholungsbewegung in der letzten Börsenwoche war ein Gerücht über die Übernahme des Fitnessgeräteherstellers durch Amazon (US0231351067) oder Nike (US6541061031). Zwar war bereits im Vorfeld über eine eventuelle Übernahme spekuliert worden, doch ging es dabei um Apple. Apple (US0378331005) könnte die günstigen Kurse nutzen, um mit einer Akquisition das eigene Fitnessprogramm zu erweitern.

Zudem trat der umstrittene Firmengründer und CEO John Foley von seiner Position zurück und übernimmt künftig die Aufgaben des Verwaltungsratschefs. Nachfolger ist der ehemalige Finanzchef von Spotify und Netflix, Barry McCarthy. Dieser kündigte einen radikalen Sparkurs für das Unternehmen an und ließ direkt Taten folgen. Insgesamt 2800 Jobs wurden im Rahmen der anstehenden Restrukturierung gestrichen, dies entspricht circa 20 % der gesamten Belegschaft.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDas Geschäftsjahr liegt bei Peloton ungleich zum Fiskaljahr und endet erst Ende Juni. Der Umsatz soll in diesem Jahr bei 3,7 bis 3,8 Milliarden US-Dollar liegen, nach dem zu Beginn des Jahres bis zu 4,8 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt wurden. Quantitativ ist dabei nur positiv anzumerken, dass Peloton weniger Geld verbrennt also angenommen. Der Verlust soll in diesem Jahr bei 267 Millionen US-Dollar liegen und damit leicht unter den Prognosen von 288 Millionen US-Dollar. Bis zur Profitabilität ist es für Peloton noch ein weiter Schritt. Experten rechnen erst ab dem Geschäftsjahr 2025 mit einem Nettogewinn.

 

14.02.2022 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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