Leichte Abschläge bei Plug Power, Nel ASA gerät ins Schleudern, große Erleichterung bei BASF und JinkoSolar steht unter einem guten Stern

Der Verkaufsdruck an den Märkten bleibt hoch!

 

Auch wenn die Börsen sich im Tagesverlauf etwas erholen konnten, so blieb es unter dem Strich doch bei roten Vorzeichen für DAX, Dow Jones und Co. Diesem Trend konnten sich nur wenige Titel entziehen und selbst einige der Anleger-Lieblinge mussten sich mit Verkaugfsdruck herumschlagen.

Bei der Aktie von Plug Power (US72919P2020) etwa mussten Verluste von 0,3 Prozent beklagt werden, was den Kurs auf 28,99 Euro zurückbeförderte. Der jüngste Angriff der Bullen auf die Marke von 30 Euro wollte damit wieder einmal nicht gelingen. Ein Weltuntergang ist das aus Anlegersicht noch lange nicht, zumindest aber eine kleine Enttäuschung für das Papier, das sich zuletzt eigentlich über viele gute Neuigkeiten freuen konnte.

Vor eben diesem Hintergrund ist es umso bedenklicher, dass kein neuer Rückenwind entstehen will und Plug Power sich stattdessen mehr oder weniger auf altbekanntem Niveau bewegt. Gerade mit neuen Förderprogrammen in den USA sind die Aussichten derzeit eigentlich so gut wie schon lange nicht mehr und manch einer dürfte da auf das Erreichen neuer Höchststände im laufenden Jahr gehofft haben. Solche würden letztlich auch den Grundstein für eine weitere Rallye bilden.

 

Nel ASA geht auf dem Zahnfleisch

 

All das sind allerdings Probleme, welche die Anleger von Nel ASA (NO0010081235) gerne hätten. Hier haben die Zinsängste in den letzten Tagen deutlich schwerer zugeschlagen. Im frühen Handel drohte der Titel schon, völlig den Boden unter den Füßen zu verlieren. Bis auf 1,43 Euro ging es zeitweise abwärts, bevor die Käufer den Kurs bis Handelsschluss wieder bis auf 1,51 Euro hieven konnten.

Immerhin erweist sich damit der Support bei 1,50 Euro weiterhin als stabil. Gleichwohl bleibt es aber bei Abschlägen von rund acht Prozent seit Jahresbeginn, während Plug Power sich im gleichen Zeitraum um respektable 13,3 Prozent verbessern konnte. Daran zeigt sich sehr deutlich, welches Papier von den Börsianern derzeit bevorzugt wird. Während Plug Power schon an der nächsten Kursrallye kratzt, bangen die Anleger bei Nel darum, dass es nicht wieder steil in die Tiefe geht.

 

Glück im Unglück für BASF

 

BASF (DE000BASF111) geriet zuletzt nicht nur durch steigende Gaspreise und neuerliche Rezessionsängste unter Druck. Auch ein Unfall in Mannheim, wo sich ein Container selbst entzündet und 17 Menschen verletzt hatte, trieb so manchen Anleger in der Flucht. Zumindest in dieser Hinsicht gab es aber erfreuliche Nachrichten. Medienberichten zufolge konnten die Einsatzkräfte sich ein genaueres Bild der Lage verschaffen und den betreffenden Container weiter abkühlen.

 

Die Situation ist zwar noch nicht vollständig gelöst, aber wohl unter Kontrolle. Das ließ die Anleger aufatmen, welche der BASF-Aktie gestern eine Erholung um 3,18 Prozent auf 42,24 Euro gönnten. Damit gehörte der Titel zu den besseren Performern des Tages, bleibt aber auf niedrigem Niveau und in direkter Nähe zum 52-Wochen-Tief bei 39,32 Euro.

 

Begeisterung um JinkoSolar

 

Bei JinkoSolar (US47759T1007) trudelten derweil neue Analystenstimmen ein, nachdem der chinesische Konzern kürzlich neue Quartalszahlen vorgelegt hatte. Die wurden von den Börsenprofis sehr erfreut zur Kenntnis genommen. Selbst die Pessimisten sahen sich durch die stark gestiegenen Umsätze dazu veranlasst, ihre Kursziele zu erhöhen. Goldman Sachs etwa bleibt zwar bei einer Verkaufsempfehlung, wie „Der Aktionär“ berichtet. Das Kursziel wurde allerdings von zuvor 31 USD auf nun 35 USD angehoben.

Noch sehr viel zuversichtlicher ist die BOC International, wo es neben einer Kaufempfehlung ein Kursziel von satten 76 USD zu sehen gibt. Ausgehend vom aktuellen Kurs ergibt sich damit ein Kurspotenzial von etwa 25 Prozent, was sich mehr als sehen lassen kann. Die Anleger folgten am Montag vornehmlich den Empfehlungen der Optimisten und ließen JinkoSolar um knappe 1,5 Prozent auf 60,65 USD steigen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Zukäufe auch auszahlen werden. Die Voraussetzungen sind mit dem steigenden Interesse an Solarenergie denkbar günstig, garantieren lassen sich weitere Erfolge an der Börse aber selbstredend nicht.

 

Es wird ernst

 

Schon bald dürften wichtige Richtungsentscheidungen an den Märkten anstehen, welche bei der Kursentwicklung der meisten Aktien den Ton angeben dürften. Neben neuen Inflationsdaten stehen Zinssitzungen der großen Notenbanken auf dem Plan und es ist zu vernehmen, dass neben der Fed auch die EZB (endlich) größere Zinssprünge planen könnte. Sollten sich derartige Spekulationen bewahrheiten, dürfte die Stimmung unter den Anlegern nicht eben besser werden.

 

30.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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