
Plug Power überrascht mit Zahlen und neuer Kreditlinie
Trotz soliden Wachstum verbrennen Wasserstoffunternehmen immer weite Geld
Plug Power überrascht mit neuer Kreditlinie und auch die vorläufigen Zahlen sorgen für eine positive Ausgangslage.
Plug Powers (US72919P2020) Geschäftsmodell stand eigentlich im dritten Quartal des letzten Jahres kurz vor dem kompletten Zusammenbruch. Doch der Hersteller von Wasserstofflösungen schaffte es noch in letzter Sekunde durch eine zusätzliche Finanzspritze die drohende Insolvenz abzuwenden. Dabei war Plug Power gerade zu Beginn der Corona-Pandemie ein sogenannter Highflyer und das Thema nachhaltige Energiegewinnung durch Wasserstoff begeisterte Millionen Investoren. Von diesem Glanz ist heute allerdings nicht mehr viel übriggeblieben.
Umso positiver ist, dass Plug Power nun angekündigt hat neue Kreditfazilitäten in Höhe von 525 Millionen US-Dollar aufnehmen konnte. Die erste Tranche dieser neuen Kreditlinie kann ab dem 02. Mai abgerufen werden und so für wichtige Liquidität sorgen. Das Unternehmen kündigte an, dass man rund 82,5 Millionen US-Dollar für die Tilgung von Wandelanleihen im Mai benötigen wird. Zwar hätte Plug Power auch die Wandelanleihe durch die Ausgabe von Aktien begleichen können, doch auf Basis des aktuellen Kurses von 0,9 US-Dollar würde dies zu einer erheblichen Verwässerung der Aktionäre führen.
Ebenfalls positiv überraschen ist, dass Plug Power im Rahmen dieser Ankündigung auch einen Ausblick zu den Zahlen des ersten Quartals 2025 gegeben hat und diese überraschend freundlich ausfallen. So rechnet Plug Power mit einer moderaten Steigerung des Umsatzes um rund 10 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 132 Millionen US-Dollar. Im zweiten Quartal soll der Umsatz dann nochmals deutlich auf 140 bis 180 Millionen US-Dollar gesteigert werden. Auch wenn dies angesichts der letzten Zahlen durchaus positiv einzuschätzen ist, ist das Unternehmen weiterhin meilenweit von dem Ziel 2025 einen Umsatz von über 3 Milliarden US-Dollar zu erzielen, entfernt.
Weiterhin ist Plug Power weit entfernt davon profitabel zu sein und verbrennt jedes Quartal einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Auch wenn der Cashburn im ersten Quartal mit rund 142 Millionen US-Dollar deutlich geringer ausfiel als das Vorjahresquartal, ist der Abfluss der Barmittel mit Blick auf die unzureichende Liquidität des Unternehmens weiterhin besorgniserregend. Zwar geht Plug Plower davon aus, dass man den Barmittelabfluss in diesem Jahr durch weitere Kostensenkungsmaßnahmen und Preiserhöhungen verringern kann, doch ob dies reicht, um weiter aktiv im Markt zu bleiben ist unsicher.
Die aktuelle Barmittelliquidität von Plug Power entspricht laut dem letzten öffentlichen Stand rund 296 Millionen US-Dollar. Dies bedeutet im Umkehrschluss, wenn das Wasserstoffunternehmen es nicht schafft in den nächsten Quartalen den Cashburn zu reduzieren, dann würde unter Berücksichtigung der neuen Kreditlinien Ende des dritten Quartals erneut der Insolvenzfall drohen. Plug Power kündigte an, dass die Schritte zur Kostenreduktion, die eine Neuaufstellung der Organisation und der Lieferketten umfassen, jährlich rund 200 Millionen US-Dollar eingespart werden sollen.
Die Aktie von Plug Power konnte durch diese positiven Neuigkeiten im Handel um 25 % zulegen. Mit dem Blick auf den Wertzerfall des Titels mit einer Korrektur vom Allzeithoch bei über 70 € pro Aktie auf rund 0,84 € pro Anteil ist dieser Tagesgewinn allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
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05.05.2025 - Christian Teitscheid
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