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Die Schweizerische Nationalbank geht ihren eigenen Weg

Schweizerische Nationalbank hebt den Franken Leitzins um 75 Basispunkte an

NTG24 - Die Schweizerische Nationalbank geht ihren eigenen Weg

 

Die Inflation hat in der Schweiz deutlich an Fahrt gewonnen. Im internationalen Vergleich ist die Preisteuerung immer noch sehr moderat, aber nicht im historischen Vergleich. Noch vor einem Jahr bewegte sich die Inflation unter 1,00 %. Inzwischen ist sie auf 3,5 % gestiegen und macht keine Anstalten zu stoppen. Die Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank war insofern mehr als gerechtfertigt. 

Die SNB hob den Franken Leitzins um gleich 75 Basispunkte an. Damit sprang der Leitzins zum ersten Mal seit 2011 in den positiven Bereich. Anders als die EZB, die ihren Leitzins nur auf 0,00 %, aber nicht in den negativen Bereich gesenkt hatte, musste die SNB schon 2014 beginnen, negative Zinsen zu verlangen. Und zwar nicht gerade wenig. Bis Juni dieses Jahres lag der Franken Leitzins bei -0,75 % p. a.

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Werbebanner EMH PM TradeDer Hintergrund ist der Aussenwert des Franken. Die schweizer Wirtschaft braucht einen stabilen, aber nicht überbewerteten Franken. Denn das Land lebt neben den Finanzdienstleistungen im Kern vom Export seiner Güter und Dienstleistungen sowie dem Tourismus. All diese Bereiche werden negativ beeinflusst, wenn der Franken überteuert ist, da die Nachfrage aus dem Ausland dann künstlich gedämpft wird. Ein durchaus reales Problem: Zuletzt erreichte der Euro gegen Franken ein neues Allzeittief.

 

SNB emanzipiert sich von der EZB

 

Die Stärke des Franken wird durch die Kapitalflüsse überbetont. Innerhalb Europas ist die Währung die sicherste. Sowohl im Hinblick auf die Bonität als auch bezüglich der Kaufkraft und Stabilität der Politik, insbesondere der Fiskalpolitik. Ganz im Gegensatz dazu die Lage im Euro-Raum, wo eine unverantwortlich lockere Zins-, Geld- und Fiskalpolitik den Wert der Währung harsch beschädigt hat. Vor allem liquide Vermögen haben in den vergangenen Jahren stark gelitten. Neben den hohen Verwahrungsentgelten kamen dann noch die Geldentwertung und die Sorge vor einer unverantwortlich aggressiven Aussenpolitik Brüssels hinzu. Die stark negativen Zinsen in der Schweiz hielten bisher aber viele davon ab, ihr Vermögen in die Schweiz zu transferieren. 

 

Euro / Franken

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMit einem positiven Leitzins im Franken ändert sich diese Lage nun komplett. Zürich kann insofern mit deutlichen Kapitalzuflüssen aus dem Euro rechnen, insbesondere wenn die Kriegsrhetorik Brüssels nicht bald nachlässt. Dessen ist sich auch die SNB bewusst, weswegen man einer zu starken Aufwertung des Franken einen Riegel vorgeschoben hat. Der neue positive Leitzins von 0,50 % p. a. gilt nur für eine begrenzte Menge von Einlagen der Banken. Die schweizer Banken müssen oberhalb dieser Kappung damit rechnen, dass die Einlagen unverzinst bleiben.

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23.09.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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