Evonik: Der nächste Anlauf

Ausblick lässt hoffen

 

Vor knapp 14 Tagen hatte ich an dieser Stelle schon einmal auf Evonik geschaut. Das Unternehmen konnte sich nach Auskunft des Vorstandschefs Christian Kullmann besser als erwartet im zweiten Quartal schlagen. So jedenfalls seine damaligen Aussagen in einem Interview. Nun liegen auch die harten Fakten vor, die das bestätigen.

 

Besser als erwartet

 

Im Berichtsquartal ging der Umsatz um 14 % auf 2,83 Milliarden € zurück, das bereinigte EBITDA büßte 19 % auf 456 Millionen € ein. Allerdings lag Evonik mit diesem Zahlen über den Analystenerwartungen. Was insbesondere besonders bemerkenswert war, da die Analysten nach dem angesprochenen Interview ihre Prognosen in der Breite schon angehoben hatten.

 

Ausblick zufriedenstellend

 

Natürlich schaut die Börse insbesondere auch darauf, was Evonik für das restliche Jahr meint schaffen zu können. Auch da enttäuschte der Spezialchemie-Konzern nicht. Er peilt einen Umsatz von 11,5-13 Milliarden € und ein bereinigtes EBITDA von 1,7-2,1 Milliarden € an. Im Vorjahr hatte man bezüglich 13,1 Milliarden € umgesetzt und 2,15 Milliarden € verdient. Damit sind die Jahresprognosen im besten Fall also gar nicht mal so weit entfernt von den Vorjahresdaten. Gleichzeitig hat Evonik angekündigt, dass man beim Free Cashflow nun eine Quote von 33,3 % vom EBITDA anstrebt, nachdem man bislang von rund 30 % ausgegangen war.

Natürlich gehört es zum leider aktuellen guten Ton, weiterhin auf die Risiken durch die Corona-Pandemie hinzuweisen. Der Markt ordnet das allerdings schon richtig ein, nämlich eher als Tiefstapeln. Zumal, wie ich damals schon schrieb, Evonik durch seine Zusatzstoffe für Desinfektionsmittel etc. mit zu den Gewinnern gehört.

 

Weiter ein Kauf?

 

Fazit: Die Aktie hatte leider im Zuge der jüngsten Marktschwäche ebenfalls Federn lassen müssen und war sowohl unter ihre 50- als auch 200-Tage Linie gefallen. Mit den neuen Zahlen setzt aber nun schon wieder die Gegenbewegung ein. Zwar steht noch der endgültige Break der 200-Tage-Linie aus. Da ich hier allerdings recht optimistisch bin, bestätige ich meine bisherige Kaufempfehlung.

 

 

04.08.2020 - Carsten Müller - cm@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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