Der südafrikanische Rand wird von den steigenden Rohstoffpreisen getrieben – Anglo American Platinum im Vorteil

Südafrikas Währung hat weiteres Aufwertungspotenzial

 

Die jüngste Entwicklung der südafrikanischen Zahlungsbilanz zeigt, welch starken Einfluss die Terms of Trade (ToT) auf den Außenwert der Landeswährung haben können. Der südafrikanische Rand wird dabei von einem tendenziell höheren Leistungsbilanzüberschuss gestützt. Sollten sich die Annahmen eines neuen Aufwärtstrends im globalen Rohstoffzyklus bewahrheiten, könnte Südafrikas Währung mittelfristig weiter aufwerten. Zusätzlich verstärkt werden würde dieser Trend durch eine zunehmende Kapitalflucht aus dem Euro.

Um den Inhalt seines jüngsten Berichts über die Zahlungsbilanz können die Zentralbank Südafrikas viele Staaten beneiden.

Wie die ,,South African Reserve Bank‘‘ gestern in ihrem Quartalsbericht für das 4. Quartal 2021 mitteilte, hat das Land im Jahr 2021 den größten Leistungsbilanzüberschuss seit Beginn der Aufzeichnungen ausgewiesen.

Dabei bremste die Corona-Pandemie die Importnachfrage, während der Wert der Goldexporte auf den höchsten Wert der mindestens letzten 62 Jahre stieg.

Der Leistungsbilanzüberschuss stieg dadurch von revidierten 2 % im Jahr 2020 auf 3,7 % des BIP im Jahr 2021 an und betrug 227 Milliarden südafrikanische Rand. Dies ist der höchste Leistungsbilanzüberschuß seit 1987. Damit wird auch die treibende Kraft hinter der Aufwertung des südafrikanischen Rands der letzten Monate deutlich. Verstärkt wird die Position Südafrikas auf dem Weltmarkt für Rohstoffe zusätzlich durch die Sanktionen gegen Russland.

Dieser nochmals beschleunigte Trend hat sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie in einer deutlichen Verbesserung der Terms of Trade (ToT) niedergeschlagen. Zu den Profiteuren der steigenden Rohstoffpreise, insbesondere von Platin und Palladium, aber auch Rhodium, gehört auch Anglo American Platinum (ZAE000013181).

Ein Blick auf die langfristige Entwicklung des südafrikanischen Rands gegen den Euro zeigt, dass der Euro im März 2022 seinen seit 2011 laufenden Aufwertungstrend gegen den Rand gebrochen hat.

Letzter ,,Wirkungsverstärker‘‘ für diesen Trendbruch war der Einmarsch Russlands in die Ukraine. Die charttechnische Situation des Rands zum Euro verweist nun aber auch darauf, dass es sich nicht nur um einen kleinen Ausrutscher handelt könnte.

 

Dies wiederum impliziert, dass der Krieg in der Ukraine der Beginn einer längeren Aufwertungsphase des südafrikanischen Rands gegen den Euro sein könnte. Diese Hypothese korrespondiert mit einer sich verstärkenden Kapitalflucht aus dem Euro!

 

Südafrikanischer Rand in Euro auf TradingView

 

Und was ist das Fazit?

 

Der jüngste Bericht der südafrikanischen Zentralbank verdeutlich, wie die sich weiter verbessernden Außenhandelspreise (ToT) Südafrikas über einen Handelsbilanzüberschuss zu einem Aufwertungsdruck auf den Rand führt, der durch die schwachen Corona-belastete Dienstleistungsbilanz noch verstärkt wird. Der charttechnische Trendbruch des Abwertungstrends des Rands gegenüber dem Euro deutet darauf hin, dass sich der Konflikt in der Ukraine aus Sicht der Devisenmärkte hinziehen und den Euro noch stärker unter Abwertungsdruck bringen könnte.

Gleichzeitig bietet der südafrikanische Rand gerade unter der Annahme, dass sich die durch Angebotsknappheit bei Rohstoffen getriebenen Preisanstiege fortsetzen, eine gute Gelegenheit, das Währungsrisiko durch eine wenn auch volatile, aber gleichwohl mit Rohstoff(exporten) gestützte Währung zu diversifizieren.

 

11.03.2022 - Arndt Kümpel

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)