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Deutsche Telekom: Knallen die Sektkorken zu früh?

Die Fusion von T-Mobile US und Sprint hat noch Risiken

 

Am vergangenen Freitag hatten DEUTSCHE TELEKOM und ihre amerikanische Tochter T-MOBILE US etwas zu feiern. Und zum Wochenbeginn feiert auch die Börse in Deutschland mit. Denn zum Wochenschluss gab es vom amerikanischen Justizministerium das lange umstrittene Ja zur geplanten Fusion von T-MOBILE US mit dem Wettbewerber SPRINT. Schon seit Monaten verhandelten beide Unternehmen mit den US-Behörden, die sich anfänglich äußerst zurückhaltend bis ablehnend verhielten.

Kein Wunder: Denn bei einer Fusion würden nicht nur die Nummer 3 und Nummer 4 des bisherigen Mobilfunkmarktes zusammengehen. Zusätzlich handelt es sich dabei um zwei Unternehmen, die in Händen ausländischer Investoren sind. Bei T-MOBILE US ist das klar, SPRINT ist demgegenüber eine Tochter des japanischen Technologiegiganten SOFTBANK.

 

Die neue Nummer 3

 

Durch die Fusion rückt das neue Gemeinschaftsunternehmen näher an die beiden Marktführer AT&T und VERIZON heran. So war auch immer wieder bei den Ablehnungen zu hören, dass man nun für die Verbraucher steigende Preise befürchtet. Da dürfte im Hintergrund sicherlich auch eine gehörige Portion Industriepolitik eine Rolle gespielt haben. Doch:

Nachdem schon vor einigen Wochen die Telekommunikationsbehörde FCC ihre Zustimmung gab, hat nun auch das Justizministerium zugestimmt, weil die Fusionspartner weit reichende Zugeständnisse gemacht haben. So wird beispielsweise das Prepaid-Geschäft von SPRINT an den Kabelbetreiber DISH NETWORKS verkauft, der damit als neue Nummer 4 in den US-Mobilfunkmarkt eintritt.

Obwohl man zu diesem Zeitpunkt die Freude bei den Unternehmen und Aktionären verstehen kann, ist allerdings noch nicht alles in trockenen Tüchern. Denn in Voraussicht einer solchen Entscheidung haben schon mehrere US-Bundestaaten eine entsprechende Klage gegen den Zusammenschluss angekündigt. Außerdem wird T-MOBILE US erhebliche Ressourcen wahrscheinlich binden müssen, um SPRINT zu integrieren. 

 

Wie stabil ist Sprint?

 

Es hatte bekanntlich ja schon zwei erfolglose Anläufe für einen Zusammenschluss gegeben. Mittlerweile ist klar, dass SPRINT hier eindeutig der schwächere Partner ist. So zeigten die letzten Geschäftszahlen der SOFTBANK-Tochter, dass diese in den vergangenen Monaten deutlich zur Schwäche neigte. Ob dies nur im Vorfeld der avisierten Fusion geschah oder ob sich hier womöglich sogar strukturelle Probleme ergeben könnten, bleibt abzuwarten. Das gilt letzten Endes auch für die tatsächlichen  Fusionskosten wie aber auch für die Synergie-Effekte.

Für die DEUTSCHE TELEKOM ist wichtig, dass bei dem Gesamtdeal unter dem Strich herauskommt, dass das neue Unternehmen weiterhin wie gehabt vom deutschen Konzern konsolidiert werden kann. Denn bislang machte T-MOBILE US einen signifikanten Teil der TELEKOM-Gewinne aus. Und das soll auch so bleiben.

 

Fazit

 

Mit der sehr positiven Reaktion der Börse hat sich nun auch die charttechnische Ausgangssituation für die TELEKOM-Aktie signifikant verbessert. Denn mit dem heute erzielten Kursgewinn konnte die 200-Tage-Linie überwunden werden. Zeitweise galt das auch für die 100-Tage-Linie, die allerdings zum Börsenschluss dann quasi als Punktlandung bestätigt wurde. Dies bringt eine gute Voraussetzung, dass sich die Aktie wieder in Richtung ihres Jahreshoch bei 15,88 Euro orientieren kann. Für unsere Disposition bedeutet das: Weiter investiert bleiben.

 

Kursverlauf Deutsche Telekom

 

29.07.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 


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