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Zusammen mit der Schwarz-Gruppe will die Deutsche Telekom wohl eine KI-Gigafactory aus dem Boden stampfen und ihr Engagement im Segment nochmal deutlich ausweiten

Die Telekom hofft auf Förderungen durch die EU für ihr KI-Megaprojekt

NTG24 - Zusammen mit der Schwarz-Gruppe will die Deutsche Telekom wohl eine KI-Gigafactory aus dem Boden stampfen und ihr Engagement im Segment nochmal deutlich ausweiten

 

Die Deutsche Telekom gehört schon jetzt zu den Vorreitern in Deutschland, wenn es um das Thema KI geht. Erkennbar ist das an eigenen Smartphones, bei denen die Technologie vollständig im Vordergrund steht und die schon als KI-Phone beworben wurden. Auch bei den Rechenzentren will der Konzern ganz vorne mitspielen.

Anfang November kündigte die Telekom (DE0005557508) bereits an, zusammen mit Nvidia eine KI-Fabrik in München aus dem Boden stampfen zu wollen. Schon im ersten Quartal des kommenden Jahres sollen dort rund 10.000 KI-Chips diverse Anwendungen für Industriekunden bereitstellen. Das ist aber mehr oder weniger nur ein Test für noch größere Ambitionen, wenn aktuellen Gerüchten Glauben geschenkt werden darf. Wie ein Bericht des „Handelsblatt“ unter Verweis auf Insider verrät, scheint die Telekom schon die erste europäische KI-Gigafactory vorzubereiten.

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So bezeichnet werden Standorte, bei denen mindestens 100.000 KI-Beschleuniger zum Einsatz kommen, also rund zehnmal so viel wie bei der bereits angekündigten KI-Fabrik. Die EU plant derzeit, mehrere solcher Rechenzentren zu errichten. Auf diesem Wege soll für eine gewisse Unabhängigkeit von US-Tech-Giganten gesorgt werden, wenngleich jene selbstredend in Form von Nvidia die Chips und damit das Herzstück des Ganzen liefern.

 

Telekom und Partner

 

Dem Zeitungsbericht zufolge will die Telekom ihre Pläne wohl nicht alleine durchziehen. Gespräche um eine gemeinsame Bewerbung für EU-Fördergelder sollen derzeit wohl mit der Schwarz-Gruppe laufen, die am bekanntesten für die Supermarktketten Kaufland und Lidl ist. Die Verhandlungen sind laut Insidern bereits weit fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. In die Wege geleitet wurde das Ganze aber allem Anschein nach durch Telekom-Chef Tim Höttges und Schwarz-Chef Gerd Chrzanowski. Das Thema KI wird also allem Anschein nach zur Chefsache gemacht.

Bis zu 35 Prozent der Kosten könnte die EU für eine KI-Gigafactory schultern. Schützenhilfe für die restlichen, milliardenschweren Investitionen könnte das kanadische Finanzinvestor Brookfield beisteuern. Mit jenem arbeitete die Telekom in der Vergangenheit schon häufiger zusammen. Aus Anlegersicht ist es stets beruhigend, wenn starke Partner für Investitionen mit ins Boot geholt werden können. Risiken lassen sich dadurch streuen, was gerade aktuell mit der Sorge um vielleicht etwas zu hohe KI-Investitionen eine nicht eben kleine Rolle spielen dürfte.

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Offen ist noch, wo Telekom und Schwarz-Gruppe den KI-Standort errichten könnten. Im Sommer sprach Telekom-Chef Höttges über Gespräche mit dem Bundesland Nordrhein-Westfalen und dem Energieversorger RWE, was aber wohl noch nicht als Vorentscheid angesehen werden kann. Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder pries das eigene Bundesland als potenziellen Standort für eine KI-Gigafactory an. Experten allerdings sehen in Deutschland insgesamt nicht die besten Bedingungen und setzen eher auf die skandinavischen Länder sowie Portugal und Frankreich, da dort geringere Energiepreise locken.

 

Das ist interessant

 

Die Börsianer reagierten zunächst nicht allzu stark auf die Gerüchte. Das mag daran liegen, dass es noch keine offizielle Ankündigung gibt, hat aber mit Sicherheit auch mit fehlenden Details zu tun. Zudem dürfte manch einer eine derartig enorme Investition auch als Risiko ansehen. Es bleibt die Frage, welche Kunden die Telekom gewinnen könnte, damit sich das Ganze auf lange Sicht auch rechnet. Das Unternehmen selbst fordert diesbezüglich EU-Vorgaben, um Behörden zur Nutzung lokaler Rechenkapazitäten zu verpflichten, so solche vorhanden sind.

Tatsächlich spielt das Thema Digitale Souveränität in der Politik eine immer größere Rolle. Momentan stellt sich vor allem die Frage, wie sich diese angesichts der absoluten Dominanz von US-Anbietern erreichen lassen könnte. Damit im Hinterkopf sind die mutmaßlichen Pläne der Telekom eine interessante Angelegenheit. Letztlich wird der Konzern aber trotz Partnern und möglicher EU-Förderung gewissermaßen in Vorkasse gehen müssen. Ob die Anleger dies ähnlich locker weglächeln wie bei Microsoft und Co., bleibt wohl noch abzuwarten. Am Montag reichte es kurz nach Handelsbeginn nur für minimale Aufschläge bei der T-Aktie.

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01.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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