TUI setzt voll und ganz auf die Erholung in der Hauptsaison

Das beruhigt die Anleger

 

Mit den jüngsten Zahlen konnte TUI in keiner nur vorstellbaren Beziehung überzeugen. Die Umsätze fielen niedriger aus, als die Analysten dies erwartet hätten. Gleiches gilt für das Konzernergebnis, bei dem ein operativer Verlust von 274 Millionen Euro vermeldet werden musste und damit deutlich mehr als die 191 Millionen der Konsensschätzung.

Normalerweise würden solche Nachrichten die Aktie von TUI (DE000TUAG000) auf Talfahrt schicken, und zwar nicht zu knapp. Davon war allerdings in der aktuellen Lage überhaupt nichts zu spüren. Im Gegenteil, mit einem Plus von 9,36 Prozent zeigte sich die Aktie des Reiseveranstalters am Mittwoch als einer der größten Gewinner in einem ohnehin schon freundlichen Handel.

Grund für die gute Laune ist der Optimismus des Managements mit Blick auf die kommende Hauptsaison. TUI-Chef Fritz Joussen spricht davon, dass die Buchungen für den Sommer bisher nur 28 Prozent unter den Zahlen von vor der Pandemie lägen. Noch dazu sollen die Neubuchungen in den letzten Wochen durch die Decke gegangen sein und Zahlen aus dem Jahr 2019 sogar noch übertreffen.

Weitere gute Aussichten gab es mit Blick auf die Buchungspreise. Allem Anschein nach sind Reisende bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen als in den letzten Jahren. Verglichen mit 2019 soll der durchschnittliche Preis je Buchung Unternehmensangaben zufolge um rund 22 Prozent gestiegen sein, was selbst die hohe Inflationsrate um zwei oder drei Größenordnungen übertrifft.

 

Das macht Mut

 

Die Aktionäre lassen sich mit solchen Zahlen von der guten Laune im Management anstecken und so schickt die TUI-Aktie sich gerade an, in der laufenden Erholung wieder völlug neue Sphären im Chart zu attackieren. Den Anteilseignern ist nur zu wünschen, dass das auch funktionieren wird. Letzte Zweifel bleiben jedoch, sowohl mit Blick auf Corona als auch andere Faktoren. Vor allem die steigenden Energiepreise stellen immer mehr Menschen im Land vor Herausforderungen. Sollte es hier keine Entspannung zu sehen geben, könnte der eine oder andere seine Urlaubspläne vielleicht noch einmal durcheinanderwirbeln, um den Geldbeutel zu schonen. Das ist aber zugegebenermaßen reine Spekulation.

 

10.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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