TUI punktet mit neuen Rekorden im abgelaufenen Geschäftsjahr und peilt wieder die Ausschüttung einer Dividende an

Die Aktie von TUI gibt dennoch nach, was das Unternehmen aber nicht beunruhigt

 

Der Reiseboom hält an und TUI konnte im letzten Geschäftsjahr, welches im September endete, manchen neuen Rekord verbuchen. Das soll sich auch für die Aktionäre auszahlen. Zum ersten Mal seit dem coronabedingten Einbruch vor fünf Jahren soll es wieder eine Dividende geben, die sich in den kommenden Jahren auch steigern soll. Für Begeisterung sorgt der Konzern damit an der Börse aber noch nicht.

Die Umsätze von TUI (DE000TUAG505) kletterten im zurückliegenden Geschäftsjahr zwar nur leicht bis auf 24 Milliarden Euro. Davon blieb aber mehr als Gewinn hängen. Das Ergebnis verbesserte sich um 12,6 Prozent bis auf 1,46 Milliarden Euro, was einen neuen Rekord markiert. Damit hat der Reiseveranstalter sich auch endgültig von der Corona-Pandemie erholt. Das soll für die Aktionäre nicht von Nachteil sein.

 

 

 

Nachdem Kosten reduziert und Schulden abgebaut werden konnten, fühlt sich TUI wieder bereit für die Zahlung einer Dividende. Zunächst soll es 0,10 Euro je Anteilsschein geben. Ab dem laufenden Geschäftsjahr sollen zehn bis 20 Prozent des bereinigten Gewinns je Aktie ausgeschüttet werden. Gleichzeitig werden weitere Wachstumschancen und Einsparpotenziale in Aussicht gestellt.

 

TUI patzt beim Veranstaltergeschäft

 

Profitieren konnte TUI in der jüngeren Vergangenheit besonders von guten Geschäften mit Kreuzfahrten und Hotels, was weiterhin der hauptsächliche Wachstumsmotor bleibt. Beim Veranstaltergeschäft lief es hingegen weniger erfreulich. Die harte Konkurrenz sorgte für leichte Rückgänge, was an der Börse nicht gut ankam. Trotz der Aussicht auf eine Rückkehr der Dividende gab die TUI-Aktie gestern zeitweise um rund vier Prozent nach. Im frühen Handel am Donnerstag zeichnete sich noch keine Erholung ab.

TUI-Chef Sebastian Ebel lässt sich dadurch allerdings nicht weiter aus der Ruhe bringen. Die Aussichten seien weiterhin gut und Verkäufe nach Zahlen habe es in der Vergangenheit schon des Öfteren gegeben. Der CEO ließ gar andeuten, dass sich daraus nun für Anleger interessante Chancen ergeben könnten. Wichtiger als kurzfristige Kursentwicklungen seien laut Ebel ohnehin Rückmeldungen der Analysten, von denen es zahlreiche positive Kommentare gegeben habe.

Im laufenden Geschäftsjahr will TUI seine Umsätze um zwei bis vier Prozent steigern und das bereinigte Betriebsergebnis noch einmal um sieben bis zehn Prozent verbessern. Der Wachstumskurs soll also beibehalten werden. Dazu sollen auch neue Ansätze wie eine dynamische Paketierung beitragen. Dabei handelt es sich um Reisen, die Kunden mit Angeboten von TUI individuell zusammenstellen, statt ein vorgefertigtes Komplettpaket zu wählen. In dieser Hinsicht erhofft der Konzern sich auch neue Impulse durch KI sowie die Zusammenarbeit mit Partnern wie Ryanair. Abseits davon peilt TUI auch verstärkt neue Märkte an, etwa in Asien oder Südamerika. Dort erkennt der Konzern nicht länger nur interessante Reisedestinationen, sondern will auch die dortige Bevölkerung als neue Kunden gewinnen.

 

Die Richtung stimmt

 

Unter dem Strich befindet sich TUI schon seit Längerem auf dem Wege der Besserung und der anhaltende Boom in der Reisebranche bietet eine solide Grundlage für weitere Wachstumsimpulse. Dass dies an der Börse noch immer nur in überschaubarem Maße gewürdigt wird, eröffnet interessante Chancen. Die Verschuldung bleibt zwar nach wie vor recht hoch, doch arbeiten die Verantwortlichen an diesem Problem immerhin, und das dank sprudelnder Einnahmen auch recht erfolgreich.

Die TUI-Aktie ist daher tatsächlich nicht gänzlich uninteressant, wird aber belastet durch Problemchen in einigen Teilbereichen sowie ein noch immer eher angeschlagenes Sentiment an den Märkten. Die Bären ließen schon in der Vergangenheit trotz guter Nachrichten nie locker. Es ist kaum davon auszugehen, dass sich daran plötzlich etwas ändern wird. Wunder sollten Anleger daher kurzfristig eher nicht erwarten. Sollte der Knoten aber eines Tages platzen, so würde sich ein hübsches Erholungspotenzial ergeben und dank der Rückkehr der Dividende sind Renditen nun auch unabhängig von der Kursentwicklung möglich.

 

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11.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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