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Telefónica Deutschland scheint wohl kurz vor einem Deal mit Freenet zu stehen und will damit künftig wegbrechende Einnahmen zum Teil kompensieren

An der Börse herrscht noch keine Euphorie

NTG24 - Telefónica Deutschland scheint wohl kurz vor einem Deal mit Freenet zu stehen und will damit künftig wegbrechende Einnahmen zum Teil kompensieren

 

Eigentlich läuft es für Telefónica Deutschland aus fundamentaler Sicht gar nicht allzu schlechte. Die Aktie brach in den Sommermonaten dennoch ein und konnte sich davon bis heute nicht erholen. Grund dafür war die überraschende Mitteilung über ein Auslaufen des Roaming-Vertrags mit 1&1. Ab 2026 fehlen dadurch Umsätze in Höhe von schätzungsweise 500 Millionen Euro.

Der freie Cashflow könnte sich dadurch um bis zu 200 Millionen Euro reduzieren. Telefónica Deutschland (DE000A1J5RX9) steht also schwer unter Druck, neue Einnahmen an Land zu ziehen. Wie das „Handelsblatt“ in seiner Dienstagsausgabe berichtet, scheint man dabei auch bereits gute Fortschritte gemacht zu haben. So könnte wohl ein Deal mit dem Provider Freenet (DE000A0Z2ZZ5) bevorstehen. Den Recherchen der Zeitung zufolge stehen die Vorstände der beiden Konzerne schon seit einigen Monaten in Kontakt und sollen bisher wichtige Eckpunkte für eine künftige Kooperation schon abgesteckt haben.

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Dazu gehört, dass Freenet Zugang zum 5G-Netz von Telefónica erhalten wird. Bisher sperrte sich das Unternehmen dem Zugang von Mitbewerbern und wollte 5G lieber selbst mit seiner Marke O2 vermarkten. Unter anderem dies hat auch zum Zerwürfnis mit 1&1 (DE0005545503) geführt, wo man in Zukunft auf 5G von Vodafone (GB00BH4HKS39) setzen wird. Freenet scheint hier seine Chance gewittert zu haben. Das Unternehmen verfügt selbst über keine Sendemasten und ist daher auf entsprechende Verträge mit den Netzbetreibern angewiesen.

 

Telefónica Deutschland: Es wird nicht langweilig!

 

Eine offizielle Bestätigung steht aber noch aus und Insidern zufolge gibt es auch noch keine abschließende Vereinbarung. Es wäre also durchaus noch möglich, dass die Gespräche letztlich scheitern werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Verantwortlichen dies möglichst vermeiden möchten. Denn eine Alternative, um die massiv einbrechenden Umsätze in den nächsten Jahren aufzufangen, gibt es bisher noch nicht.

Tatsächlich soll sogar damit geplant werden, dass durch den Freenet-Deal „nur“ etwa zwei Drittel der durch 1&1 fehlenden Umsätze ausgeglichen werden können. Der Rest soll durch Einsparmaßnahmen hereingeholt werden und dafür gibt es durchaus viel Potenzial. Die Übernahme von E-Plus liegt schon ein paar Jahre zurück, doch Doppelbelastungen machen sich bis heute bemerkbar. Diese aufdröseln soll nun wohl Technikvorstand Mallik Rao, welcher unter anderem Systeme in die Cloud zu verfrachten gedenkt.

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Das meiste von alledem bewegt sich noch im Reich der Spekulationen und es gibt auch noch einige offene Fragezeichen zur überraschenden Ankündigung des spanischen Mutterkonzerns, die deutsche Tochter vollständig übernehmen zu wollen. Es ist daher aktuell noch fraglich, ob die Telefónica Deutschland-Aktie überhaupt noch lange existieren wird. Entsprechend verhalten die Anteilseigner sich vorsichtig. Der Aktienkurs näherte sich mit einem durchaus ansehnlichen Kurssprung zwar jüngst dem Übernahmeangebot. Weitere Meldungen hatten aber keinerlei Einfluss mehr.

 

Es tut sich was

 

Den Anlegern bleibt derzeit kaum etwas anderes übrig, als die weiteren Entwicklungen geduldig abzuwarten. Es ist aber in jedem Fall erfreulich, dass sich hinter den Kulissen einiges zu tun scheint. Eben diesen Eindruck bekam man in den letzten Monaten leider längst nicht immer. Ob Telefónica Deutschland damit wieder zurück in die Spur finden kann oder nicht, das lässt sich mangels offizieller Ankündigungen kaum vorhersagen.

Gleichwohl zeichnet sich aber auch immer deutlicher ab, dass der Abschied von 1&1 eben noch nicht der sichere Untergang für den Mobilfunkkonzern ist. Offen bleibt, was die spanische Telefónica nach der Übernahme vorhaben könnte. Das wird für die Anleger aber wohl ohnehin nur noch beiläufig von Interesse sein. Aufgrund der angedachten Übernahme ist mit größere Kurssprüngen nicht mehr zu rechnen, sodass sich auch keine Argumente für einen Einstieg finden. Auf fundamentaler Seite haben die Aussichten sich aber klar verbessert.

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28.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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