
Trump Media schielt auf TikTok, Vorfreude bei Tesla, große Ängste bei Plug Power und auch Anleger von BASF blicken sorgenvoll nach vorn
Donald Trump mischt die Märkte wieder durcheinander
Am heutigen Tage steht die Amtsübernahme von Donald Trump als US-Präsident an und natürlich hat das auch an der Börse Auswirkungen. Mit Mehrheiten in Senat und Repräsentantenhaus wird der Republikaner voraussichtlich viele Reformen durchwinken können. Das sorgt bei manchen Unternehmen für große Hoffnungen, während andere schon um ihre Existenz bangen. Nebenbei sorgt Trump auch noch mit anderen Aktivitäten für Aufsehen.
Am Wochenende stand die (zeitweise) Abschaltung von TikTok zweifellos im Vordergrund und Donald Trump kündigte bereits an, direkt nach Amtsantritt eine Fristverlängerung für die Suche nach einem Käufer per Dekret auf den Weg zu bringen. Ferner sprach er davon, dass die Vereinigten Staaten ein Joint Venture mit TikTok-Betreiberin Bytedance schließen würden, bei dem das Unternehmen jeweils hälftig aufgeteilt wird.
In den sozialen Medien wird bereits gemunkelt, dass Trump Media (US25400Q1058) für einen Zusammenschluss infrage käme, auch wenn dies nirgendwo offiziell so angekündigt wurde. Ein entsprechender Deal wäre tatsächlich auch als sehr problematisch anzusehen, noch dazu verfügt Trump Media nicht einmal ansatzweise über die notwendigen Mittel, um sich an einem Startup auf Augenhöhe zu beteiligen. Derartige Gerüchte dürfen daher als Ente angesehen werden. Zu diesem Schluss kommt auch ein Faktencheck der „Newsweek“. Dennoch zeigt die Trump Media-Aktie sich stabil und seit dem Wahlsieg im November geht es verlässlich, wenn auch etwas gemächlich aufwärts. 40,03 US-Dollar standen zum Wochenende auf dem Ticker; das sind knapp 80 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Eine neue Ära bei Tesla?
Noch besser performte die Aktie von Tesla (US88160R1014), die sich am Freitag um gut drei Prozent bis auf 426,50 Dollar steigerte und dort auf ein Plus von über 90 Prozent im Laufe der letzten zwölf Monate blickt. Die Vorfreude unter den Aktionären ist groß, zieht doch auch Konzernchef Elon Musk heute endgültig in die Politik ein. Als Sonderberater von Trump wird ihm die Aufgabe zuteil, den US-Staatsapparat nach argentinischem Vorbild radikal zu verschlanken.
An der Börse wird vordergründig gehofft, dass Tesla sich auf diesem Wege manch unliebsamer Kontrollorgane entledigen könnte. In Zukunft könnte es weniger Untersuchungen rund um den Autopiloten und andere potenzielle Gefahrenquellen geben. Allerdings ist auch das bisher reine Spekulation und wie die Behörden im Detail umgebaut werden könnten, darüber ist noch erstaunlich wenig bekannt.
Plug Power auf dem Kieker?
Überhaupt keine gute Stimmung mit Blick auf den Amtsantritt von Donald Trump herrscht bei Plug Power (US72919P2020). Zwar konnte der US-Wasserstoffkonzern kürzlich noch den Erhalt eines Milliardendarlehens durch das Energieministerium verkünden. Es machten sich aber schnell Sorgen breit, dass die Trump-Administration genau dies schnell wieder kassieren könnte. Die Plug Power-Aktie verlor dadurch am Freitag um knappe elf Prozent an Wert und es ging auf 2,44 Dollar zurück.
Die Ängste und Sorgen der Aktionäre sind nicht ganz unberechtigt. Denn sollte die neue Regierung dem Unternehmen die Freundschaft entziehen, so könnte es recht schnell auf Liquiditätsprobleme zusteuern. In der Folge wäre mit einer baldigen Kapitalerhöhung oder Schlimmerem zu rechnen. Wie so oft in diesen Tagen gibt es aber auch hier keine konkreten Ankündigungen, dafür aber umso mehr wilde Spekulationen.
BASF: Das große Rätselraten
Dasselbe Spiel trägt sich auch bei der Aktie von BASF (DE000BASF111) zu. Bereits beim Wahlsieg von Donald Trump wurden Stimmen laut, die vor neuen US-Zöllen und deren massiven Auswirkungen auf die hiesige Chemieindustrie warnten. Das Thema dürfte nun noch einmal an Aktualität gewinnen. Trumps jüngste Aussagen zu Zöllen fielen teils widersprüchlich aus, sodass sich nur abwarten lässt, was er in den ersten Tagen seiner zweiten Präsidentschaft wirklich umsetzen wird.
Allerdings ist das für BASF wahrscheinlich weniger bedrohlich, als es im ersten Moment vielleicht den Anschein machen mag. Denn die Ludwigshafener verfügen über mehr als 100 Standorte in den USA, welche von irgendwelchen Zöllen überhaupt nicht betroffen wären. Auch die Analysten der UBS geben sich recht entspannt. Dort wurde zuletzt eine neutrale Haltung mit Kursziel in Höhe von 47 Euro bestätigt. Der Schlusskurs am Freitag lag bei 44,44 Euro.
Jetzt wird es ernst
Es ist das letzte Mal, dass wir uns an dieser Stelle mit den Märkten beschäftigen, ohne dass Donald Trump als mächtigster Mann der Welt im Weißen Haus residiert. Die heutigen Ereignisse werden nachhaltige Wirkung auf die Märkte haben. Offen ist allerdings noch weitgehen, in welche Richtung es dadurch gehen mag und wie genau Einzeltitel auf das Ganze reagieren. Doch gedanklich einstellen können sich die Börsianer durchaus schon mal auf den Beginn einer neuen Ära.
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20.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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