TUI Kapitalerhöhung: Mehr als 1 Mrd. Euro?

TUI trifft die Vorbereitungen für eine 3. Kapitalerhöhung - Quartalszahlen am Dienstag erwartet

 

TUI strebt die Ablösung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds an. Die Bundesregierung aus dem Unternehmen herauszukaufen, wird jedoch eine teure Angelegenheit für die Aktionäre. Eine dritte Kapitalerhöhung in Folge ist daher unausweichlich.

Dienstag wird ein wichtiger Tag für TUI (DE000TUAG000) werden. Nach einem starken Abschluss des letzten Geschäftsjahres wird man sowohl die Zahlen zum 1. Fiskalquartal vorlegen und beweisen müssen, dass sich der positive operative Trend fortgesetzt hat. Gleichzeitig wirbt man auf der angesetzten Hauptversammlung auch um die Zustimmung der Aktionäre, um die Zahl der ausstehenden Aktien zu zehnteln und den Aktienkurs entsprechend um den Faktor 10 zu erhöhen.

Der Reverse Split ist eine notwendige Voraussetzung für die dann folgende dritte Kapitalerhöhung. Bei dieser wird man einen Abschlag auf den Kurs anbieten müssen, was den Kurs im Zweifel unter den Wert von 1 Euro drücken würde. Das ist nicht erlaubt, weswegen das Unternehmen im Vorfeld zur Zusammenlegung der Aktien gezwungen ist. Die dann folgende Kapitalerhöhung wird zudem umfassend ausfallen. Als Ziel hat man sich die Ablösung der Beteiligung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds gesetzt. Dessen Beteiligungen an TUI sind im Zweifel mehr als 900 Mio. Euro wert. Bei einer Marktkapitalisierung von weniger als 4 Mrd. Euro wird die Verwässerung durch die Kapitalerhöhung entsprechend erheblich sein. Im Gespräch sind bis zu 1,8 Mrd. Euro Diese notwendige Massnahme wird allerdings an der Börse durch den starken Rebound im operativen Geschäft aufgefangen. 

 

Normalisierung im 1. Fiskalquartal erwartet

 

Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 waren ausgesprochen stark. TUI hob den Umsatz um 11,81 Mrd. Euro auf 16,55 Mrd. Euro. Ein Wachstum von 250 % und damit ein wesentlicher Schritt Richtung Normalisierung. Operativ kam man damit auch aus den roten Zahlen heraus. Nach einem EBIT-Verlust von -2,01 Mrd. Euro im Vorjahr konnte man nun einen kleinen operativen Gewinn von 320 Mio. Euro ausweisen. Für einen Gewinn nach Steuern reichte es noch nicht aufgrund des tiefroten Finanzergebnisses. Aber man konnte dank des operativen Gewinns und der letzten Kapitalerhöhung die Nettoverschuldung von -4,95 Mrd. Euro auf -3,44 Mrd. Euro reduzieren. Ein grosser Schritt. 

 

 

Die Zahlen für das 1. Fiskalquartal bekommen wir am 14. Februar direkt vor der Hauptversammlung. Ein Umsatz von mehr als 3 Mrd. Euro wäre ein grosser Erfolg für TUI. Je näher man dem Niveau von 2019 kommt, umso besser für den Aktienkurs. Im Fiskalquartal 2019 erlöste TUI noch 3,71 Mrd. Euro und wies einen Verlust nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen in Höhe von -111,9 Mio. Euro aus.

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14.02.2023 - Mikey Fritz

 

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