Valneva muss die Aktionäre einmal mehr vertrösten und die Aktie reagiert mit heftigen Verlusten
Böse Erinnerungen werden wach
Bei Valneva scheint es derzeit nicht ganz wie geplant zu laufen. Das Unternehmen ließ zu Wochenbeginn mitteilen, dass es Verzögerungen bei der angepeilten Zulassung des Chikungunya-Impfstoffs in den USA gibt. Der Termin für den Zulassungsantrag wurde von der Gesundheitsbehörde FDA von Ende August auf Ende November verschoben.
Damit soll genügen Zeit gewonnen werden, um im beschleunigten Zulassungsprogramm notwendige Abstimmungen und Einigungen zu erzielen, wie Valneva (FR0004056851) mitteilen ließ. Es wurden jedoch keinerlei neue klinische Daten angefordert. Das Ganze scheint also vorwiegend bürokratischer Natur zu sein. Eine Verschiebung um drei Monate erscheint angesichts der enormen Entwicklungszeiten in der Branche erstmal nicht weiter dramatisch.
Dennoch reagierten die Anleger regelrecht entrüstet auf die Meldung. Die Valneva-Aktie stürzte gestern um 9,85 Prozent in die Tiefe und schlug bei 6,09 Euro auf. Damit haben sich mal eben sämtliche Kursgewinne seit Anfang Juni in Luft aufgelöst und jedwede Zuversicht scheint schon wieder verschwunden zu sein. Das dürfte auch an bösen Erinnerungen an die Corona-Zeit liegen.
Auch beim Corona-Impfstoff kam es bei Valneva seinerzeit zu Verzögerungen. Jene führten dazu, dass letztlich Lieferverträge massiv gekürzt oder gleich ganz storniert wurden. Am Ende fielen die Umsätze überschaubar aus und die Produktion wurde schnell wieder eingestellt. Zwar ist nicht zu erwarten, dass sich ein solches Szenario nun wiederholen wird. Das Ganze scheint den Anlegern aber noch in den Knochen zu stecken.
Valneva kann für nichts garantieren
Optimisten mögen da in dem spontanen Kurseinbruch eine Chance erkennen. Sollte die Zulassung erteilt werden, wenn auch etwas später, wäre eine stattliche Erholung auch durchaus im Bereich des Machbaren. Dummerweise kann es dafür aber keinerlei Garantie geben. Ebenso möglich ist, dass die Zulassung verwehrt bleibt und Valneva in der Folge an der Börse noch mehr abschmieren wird. Immerhin ist für den Moment aber nicht die Konkurrenz zu fürchten, denn bisher gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Chikungunya-Fieber. Der Vergleich mit Corona-Impfstoffen führt daher ins Leere.
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15.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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