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Varta stürzt in den Abgrund, BASF erkundet den Kurskeller, Uniper versucht sich an einer Erholung und auch bei Kion sind Schnäppchenjäger unterwegs

Von guter Laune kann an den Märkten weiterhin keine Rede sein

NTG24 - Varta stürzt in den Abgrund, BASF erkundet den Kurskeller, Uniper versucht sich an einer Erholung und auch bei Kion sind Schnäppchenjäger unterwegs

 

Es sind bekannte Probleme, welche den Aktienmärkten in dieser Woche mal wieder schwer zu schaffen machten. Von steigenden Zinsen über eine für Europa schon mehr oder als weniger als sicher geltende Rezession bis hin zur hiesigen Energiekrise haben Anleger die freie Wahl, worüber sie sich am meisten Sorgen machen möchten. Das führt freilich allerorten zu teils rasant fallenden Kursen.

Besonders heftig hat es zuletzt die Aktie von Varta (DE000A0TGJ55) erwischt. Was einige schon seit Längerem vermuteten, hat sich gestern bestätigt. Der Batteriehersteller musste eingestehen, seine Prognose für das laufende Jahr nicht einhalten zu können. Selbige wurde kassiert, ohne dass es einen neuen Ausblick gegeben hätte. Einen solchen soll es erst nach Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal geben.

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Werbebanner WikifolioKlar ist für den Moment, dass rapide steigende Preise für Rohstoffe und Energie Varta schwer zu schaffen machen und dies nur ansatzweise an die Kunden weitergegeben werden kann. Die Reaktion der Börsianer hätte deutlicher nicht ausfallen können. Die Varta-Aktie stürzte gestern um 34,2 Prozent auf 38,61 Euro herab und erreichte damit den tiefsten Schlusskurs seit rund dreieinhalb Jahren. Selbst die Tiefststände während des Corona-Crashs 2020 wurden noch einmal deutlich unterboten.

 

BASF auf Talfahrt

 

Nicht ganz so dramatisch verlief der Handel am Freitag für BASF (DE000BASF111). Hier mussten die Anteilseigner Verluste von knapp drei Prozent verkraften, was angesichts der aktuellen Stimmungslage noch fast milde erscheint. Große Sorgen dürften sich viele Beobachter aber jetzt um die Charttechnik machen. Denn die seit Wochen erfolgreich verteidigte 40-Euro-Linie ist pünktlich zum Wochenende gefallen und es standen zuletzt nur noch 39,79 Euro auf dem Ticker.

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Unverändert werden die Anleger aufgrund der ungewissen Lage rund um die hiesige Gasversorgung sowie die Furcht vor einer Rezession in die Flucht getrieben. Zwischenzeitliche Erholungen bleiben zwar möglich. Grundsätzlich bleibt die BASF-Aktie aber erst einmal in einem Abwärtstrend gefangen, welcher jetzt auch neue Tiefststände mit sich bringen könnte.

 

Uniper im Erholungsmodus

 

Trotz der deprimierenden Ausgangslage gab es am Freitag durchaus auch Gewinner an den Märkten zu sehen. Mit dazu gehörte die Aktie von Uniper (DE000UNSE018), die sich um etwas mehr als acht Prozent in die Höhe schrauben konnte. Einen konkreten Grund dafür gab es jedoch nicht. Unverändert blickt der Konzern, der sich bald in staatlicher Hand befinden wird, in Richtung Abgrund.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeManch einer mag sich denken, dass es für Uniper jetzt nicht noch schlimmer kommen kann und dadurch ein Schnäppchen machen zu können. Tatsächlich gibt es nur noch wenige Horrorszenarien rund um den Versorger, die nicht schon eingetroffen wären. Dennoch ist von waghalsigen Investments eher abzuraten und mit Blick auf die mehr als missliche Lage des Unternehmens gibt es durchaus noch Luft für weitere Talfahrten.

 

Kann Kion sich erholen?

 

Mit sehr viel schlimmeren Entwicklungen scheinen die Anleger auch bei der Aktie von Kion (DE000KGX8881) nicht mehr zu rechnen. Nach einer Gewinnwarnung begab sich das Papier in eine unschöne Abwärtsbewegung, welche jüngst in einem neuen Allzeit-Tief bei 19,04 Euro resultierte. Eben dort wurden die Bullen wieder aktiv und sorgten für eine Verbesserung bis auf 20,16 Euro bis zum Handelsschluss am Freitag.

Das ist ein erstes, zartes Anzeichen dafür, dass der Titel das Schlimmste hinter sich haben könnte. Gründe für Euphorie gibt es aber weiterhin nicht. Die Erholung von den schweren Krisen dürfte viel Zeit in Anspruch nehmen und zwischenzeitlich gibt es genügend Potenzial für weitere Enttäuschung. Das gilt vor allem mit Blick auf eine Rezession in Europa, mit der Experten mittlerweile fest rechnen. Auch hier bleibt also weiterhin Vorsicht angesagt.

 

Abwarten und Tee trinken?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistTrotz des einen oder anderen Kursgewinns schlossen alle hier genannten Aktien die Woche mit Verlusten ab. An anderer Stelle sieht es nicht viel besser aus. Die Märkte werden schlicht und ergreifend von den Bären beherrscht, was auch durchaus noch eine Weile so weitergehen könnte. Zu vernichtend fielen die Meldungen der letzten Tage aus, welche von teils rapide steigenden Zinsen bis hin zu enttäuschenden Wirtschaftsdaten wenig bis gar nichts Erfreuliches für die Börsianer in petto hatten. Zweifellos wird die Stimmung sich auch wieder aufhellen. Wann genau das passieren könnte und in welchem Umfang dann mit Erholungen zu rechnen sein könnte, steht für den Moment aber noch in den Sternen. Nicht wenige retten sich da in (vermeintlich) krisensichere Aktien oder suchen gleich nach völlig anderen Investmentmöglichkeiten.

 

24.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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