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Die Geschäfte bei Varta laufen schlecht und nun begeben sich sowohl Kursziele als auch Aktienkurs in bisher ungekannte Tiefen

Kein Comeback in Sicht

NTG24 - Die Geschäfte bei Varta laufen schlecht und nun begeben sich sowohl Kursziele als auch Aktienkurs in bisher ungekannte Tiefen

 

Eigentlich wollte Varta die derzeitige Krise bis zum Jahr 2026 hinter sich lassen und zurück zu einem „profitablen Wachstumskurs“ finden. Jene Pläne stellte der Konzern aber nun in Frage. Bereits am Donnerstag nach Börsenschluss informierte der Batteriehersteller darüber, dass die bisherige Sanierung nicht weit genug gehe, um die bisher ins Auge gefassten Ziele auch erreichen zu können.

Die Geschäfte für Varta (DE000A0TGJ55) laufen allem Anschein nach schlechter als gedacht. Sowohl bei Kleinstbatterien für Kopfhörern als auch Energiespeichern für auf Dächern installierten Photovoltaik-Anlagen lassen die Ergebnisse zu wünschen übrig. Zu kämpfen hat Varta mit günstiger Konkurrenz aus Asien und ein Hacker-Angriff aus dem Februar, durch den sich die Zahlenvorlage weiterhin verzögert, erhöht den finanziellen Druck zusätzlich. Bereits am Freitag reagierten die Anteilseigner auf diese Entwicklungen mit einem regelrechten Ausverkauf. Jener sollte sich zu Beginn der neuen Woche weiter fortsetzen.

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Um 8,4 Prozent rauschte die Varta-Aktie gestern weiter in die Tiefe und landete bei nur noch 8,94 Euro. Das ist der niedrigste Schlusskurs seit dem Börsengang im Jahr 2017, wie das „Handelsblatt“ zu berichten weiß. Selbst die letzten Optimisten scheinen die Weiße Fahne zu hissen und ein Comeback schien nie ferner als im Augenblick gewesen zu sein. Für weiteren Verkaufsdruck sorgen nun die Analysten.

 

Die Kursziele von Varta sinken drastisch

 

Die eindringlichen Warnungen von Varta können von den Experten schwerlich ignoriert werden. Eine Reaktion gab es nun bei Warburg Research, wo das Kursziel von zuvor 15 auf nur noch 8 Euro nahezu halbiert wurde. Zwar rechnet das Analysehaus weiterhin damit, dass Varta beim verschobenen Geschäftsbericht für 2023 die Prognosen erreichen werden. Die Erwartungen für 2024 und 2025 wurden aber deutlich nach unten korrigiert. Unverändert bleibt es bei einer Verkaufsempfehlung.

In eine ähnliche Kerbe schlägt die DZ Bank, welche von mehr Risiken als Chancen spricht und als Kursziel magere 8,80 Euro auslobt. „Der Aktionär“ berichtet zusätzlich von skeptischen Tönen aus Richtung MWB Research. Hohe Schulden und der heftige Konkurrenzdruck aus China erlauben dort keine sonnigen Aussichten und das Kursziel fällt mit 7 Euro sogar noch etwas pessimistischer aus als bei den Kollegen. Folgerichtig wird auch hier klar zum Verkauf geraten.

Fast schon euphorisch wirken da im Vergleich die Kursziele von Berenberg, Goldman Sachs und JPMorgan, welche teils mehr als eine Kursverdopplung in Aussicht stellen. Eine Kaufempfehlung gibt es aber nirgends zu sehen und die entsprechenden Studien stammen teils noch aus dem vergangenen Jahr. Es ist davon auszugehen, dass es auch hier demnächst Anpassungen nach unten geben wird – was den Verkaufsdruck an der Börse weiter erhöhen dürfte.

 

Varta in der Abwärtsspirale

 

Mit den düsteren Aussichten hat Varta bei den Aktionären auch den letzten Hoffnungsschimmer erst einmal verschwinden lassen und der Rückzug der Bullen ist nachvollziehbar. Kasse machen da nur die Shortseller, welche die Varta-Aktie schon seit Längerem im Visier haben. Wie sich nun zeigte, setzten sie damit auch aufs richtige Pferd. Die schwere Krise setzt sich fort und ein schneller Ausweg bietet sich leider nicht an.

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Auf lange Sicht könnte der Varta-Aktie nun einzig helfen, dass die Erwartungen kaum noch niedriger ausfallen könnten. Allerdings bedeutet das noch lange nicht, dass wir es schon mit einem Schnäppchen zu tun hätten. Es bleibt abzuwarten, wo die laufende Neubewertung ihr Ende finden wird und ob Varta überhaupt noch einmal in der Lage sein wird, das Ruder herumzureißen. Einen triftigen Grund zum Verlassen der Seitenlinie gibt es für Anleger aber aktuell nicht. Die Hoffnung stirbt zwar stets zuletzt, doch im Falle von Varta wird sie aktuell nur noch mehr oder minder künstlich am Leben erhalten.

16.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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