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Varta setzt weiterhin auf die Zukunft und will kräftig investieren, doch die Investoren bleiben angesichts weiterer Kapitalerhöhungen sehr skeptisch

Kann das funktionieren

NTG24 - Varta setzt weiterhin auf die Zukunft und will kräftig investieren, doch die Investoren bleiben angesichts weiterer Kapitalerhöhungen sehr skeptisch

 

Ein wenig musste Varta bei seinen Investitionsvorhaben zwar bereits zurückrudern und unter anderem den Bau eines neuen Werks zunächst auf Eis legen. Grundsätzlich will der Batteriehersteller aber noch immer in die Zukunft investieren, gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen. Dafür notwendige finanzielle Mittel sollen nun per Kapitalerhöhung eingesammelt werden.

Wie Varta (DE000A0TGJ55) kürzlich ankündigte, sollen auf diesem Wege 50 Millionen Euro eingesammelt werden. Ausgehend vom aktuellen Kurs wären dafür nicht ganz zwei Millionen neue Aktien notwendig. Wie viele neue Anteilsscheine genau an die Märkte kommen sollen, ist allerdings noch offen. Varta hat sich lediglich eine recht vage Grenze gesetzt, will aber in jedem Fall den angepeilten Finanzierungsrahmen erreichen. Auf die Anleger wartet so oder so eine Verwässerung. Gezeichnet werden können die neuen Papiere nur durch die VGG Beteiligungen SE, dank einer Zeichnungsgarantie muss sich Varta nicht allzu viele Gedanken um das Thema machen.

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Das kommt an der Börse nicht besonders gut an und die ohnehin schon schwer abgestrafte Varta-Aktie stürzte am Montag um satte 12,3 Prozent auf nur noch 25,40 Euro in Richtung Süden. Mit einem Streich haben die Bären sämtliche der zaghaften Zugewinne seit Anfang Januar wieder vernichtet. Dass Varta beteuert, die eingenommenen Mittel gezielt in Innovationsbereiche stecken zu wollen, scheint die Anteilseigner nur wenig zu beruhigen.

 

Schwere Zeiten für Varta

 

Es gab Zeiten, in denen wurde Varta als ein wahrer Emporkömmling an der Börse gehandelt. Enorme Erfolge im Bereich von Kleinstakkus und ein Deal mit dem Tech-Giganten Apple trieb die Fantasie der Börsianer auf immer neue Höhen. Die Ausgangslage hat sich aber weitgehend ins Gegenteil verkehrt. Bei Airpods kommen mittlerweile auch Batterien von anderen Herstellern zum Einsatz und neue Bereiche konnten einen Rückgang in diesem Segment bisher nicht abfedern.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeRichten sollen es in Zukunft unter anderem Batterien für E-Autos, welche allerdings ebenfalls ein wenig an Attraktivität in den Augen der Anleger verloren haben. Zwar werden noch immer unzählige Akkus in diesem Bereich benötigt. Die Nachfrage knickte aber nach wegfallenden Subventionen und der anhaltend hohen Inflation schon etwas ein. Noch dazu sprechen immer stärker nachlassende Lithiumpreise dafür, dass eine Konsolidierung im Gange ist.

Auf Varta warten da große Herausforderungen und ob sich ein Investment in das Papier jetzt mit genügend Weitblick lohnen könnte, ist letzten Endes ein bisschen eine Glaubensfrage. Wer vom Unternehmen und der Führung überzeugt ist, freut sich über günstige Einstiegskurse und mit genügen Geduld könnte sich das Ganze tatsächlich lohnen. Wer hingegen schon vor Längerem das Handtuch geworfen hat, wird sich durch die eine oder andere Investition schwerlich zurückholen lassen.

 

Varta gefangen im Abwärtstrend

 

In absehbarer Zeit dürfte Varta da erst einmal im Abwärtstrend bleiben. Es fehlt derzeit schlicht an jeglichen Indizien, die für eine größere Erholung sprechen würde. Fundamental bleiben die bekannten Probleme bestehen, und das wahrscheinlich auch noch für den Rest des laufenden Jahres. Auf charttechnischer Seite gibt es ebenfalls kaum etwas Positives zu berichten.

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Werbebanner ClaudemusNatürlich ist es immer möglich, dass überraschende Wendungen zu spontanen Kurssprüngen führen und Varta soll an dieser Stelle in keiner Weise schlechtgeredet werden. Allerdings können und sollten sich Investoren nicht darauf verlassen, dass schon alles gut werden wird. Eine nachhaltige Anlagestrategie lässt sich mit einem solchen Ansatz zumindest nicht aufbauen. Da bleibt hinsichtlich Varta nur der Verbleib auf der Seitenlinie zu empfehlen. Dort lässt sich realtiv entspannt darauf warten, dass das Management das Ruder noch einmal herumreißt und bestenfalls an Erfolge aus dem letzten Jahrzehnt wieder anschließen wird.

 

21.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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