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Varta bestätigt mit seinen Quartalszahlen, was die meisten Anleger bereits befürchtet hatten

Der Ausblick bleibt düster

NTG24 - Varta bestätigt mit seinen Quartalszahlen, was die meisten Anleger bereits befürchtet hatten

 

Varta stellte gestern nicht nur frische Zahlen für das dritte Quartal vor, sondern gab gleich auch einige Updates bezüglich der weiteren Aussichten und wie es mit dem Konzern von hier an weitergehen wird. Leider sorgte nichts davon für große Überraschungen und unter dem Strich wurde bestätigt, womit viele schon seit Längerem gerechnet haben.

Dass Varta (DE000A0TGJ55) in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bisher einen Verlust in Höhe von 20 Millionen Euro eingefahren hat, hatten die Anleger bereits auf dem Zettel. Der Batteriehersteller warnte unlängst bereits vor enttäuschenden Ergebnissen und stieß damit auch einen Kursverfall bei der eigenen Aktie an. Im Vorjahr reichte es im gleichen Zeitraum noch für einen Gewinn in Höhe von 75,9 Millionen Euro.

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Werbebanner EMH PM TradeFür das Gesamtjahr wird nun mit einem Umsatz von nur noch 805 bis 820 Millionen Euro nach 903 Millionen im Jahr 2021 gerechnet. Es wird ein Gewinneinbruch auf 55 bis 60 Millionen Euro in Aussicht gestellt, ein Jahr zuvor konnten hier noch 282 Millionen Euro Gewinn erzielt werden. Noch bitterer ist ein Blick auf vorherige Prognosen. Bevor Varta den letzten Jahresausblick kassierte, wurden noch Gewinne von 200 bis 225 Millionen Euro für das Jahr 2022 in Aussicht gestellt.

Wie bereits erwähnt hatten die Anleger all das bereits auf dem Schirm, und so kam es zu keinen allzu drastischen Reaktionen an der Börse. Dennoch zeigten sich die Anleger enttäuscht darüber, dass es nicht wenigstens die eine oder andere positive Überraschung zu sehen gab. So musste die Varta-Aktie im Handel am Dienstag wieder Verluste hinnehmen und es ging leicht um 1,4 Prozent auf 32,03 Euro abwärts.

 

Varta will die Kosten senken

 

Um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, läutet Varta einen heftigen Sparkurs ein. Dem fallen sogar einige Hoffnungsträger wie eine neue Fabrik für E-Auto-Batterien zum Opfer. Jene soll nun schlicht gar nicht erst gebaut werden, solange es nicht genügend verbindliche Kundenzusagen gibt, um die dafür notwendigen Investitionen rechtfertigen zu können. Unabhängig davon soll die erste Serienfertigung der V4Drive genannten Batterie aber anlaufen und Porsche als ersten Großkunden in Zukunft mit Batterien versorgen.

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Des Weiteren ist geplant, etwa 500 Angestellte in Kurzarbeit zu schicken. Betroffen sind davon Beschäftigte in Nördlingen in Bayern, für die bis zu 80 Prozent ihrer Tätigkeit zunächst entfallen könnte. Die Maßnahmen sollen bis April andauern. Nicht Teil des Sparpakets ist bisher ein großangelegter Personalabbau. Tatsächlich kündigte Varta nicht eine einzige Kündigung im Unternehmen an, was in diesen Tagen durchaus beachtenswert ist. Die Angestellten wird das zweifellos freuen, für die Aktionäre gab es aber weniger Gründe, um optimistischer zu werden.

 

Ein durch und durch dünnes Jahr

 

Mit einer Dividende müssen Aktionäre in diesem Jahr wohl eher nicht rechnen, wie Varta im Rahmen der Quartalszahlen mitteilen ließ. Auch davon ab geht ein durch und durch schmales Jahr für den Batteriehersteller zu Ende, welcher von einer Eintrübung der Wirtschaft redet und gerade beim Neukauf von elektronischen Geräten Zurückhaltung auf Seiten der Kundschaft verspürt. Wann die Lage sich hier wieder aufhellt, steht in den Sternen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBis dahin will Varta nun die eigenen Kosten senken und gestiegene Kosten an die Kunden weiterreichen. Das sind alles sinnvolle und nachvollziehbare Maßnahmen. Die werden das Unternehmen aber kaum wieder auf Kursrallye schicken und die Anleger dürften dem Titel gegenüber in naher Zukunft weiterhin skeptisch eingestellt sein. Besonders schwer wiegt, dass das einst hoffnungsvolle Geschäft mit E-Auto-Batterien jetzt schon den ersten größeren Dämpfer erhalten hat, obwohl noch nicht einmal die erste Batterie ihren Weg in irgendein Serienfahrzeug gefunden hat. Sowohl Konzern als auch Anleger werden ihre Erwartungen zunächst auf einem eher niedrigen Niveau halten müssen.

 

16.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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