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Große Fragezeichen bei Varta, hohe Erwartungen an Nel ASA, Zweifel um BYD und Risiko bei der Lufthansa

Unsicherheit führt verlässlich zu sinkenden Aktienkursen

NTG24 - Große Fragezeichen bei Varta, hohe Erwartungen an Nel ASA, Zweifel um BYD und Risiko bei der Lufthansa

 

Es ist derzeit allgemein schwierig, in die Zukunft zu blicken. Etliche ungeklärte Fragen rund um die Geopolitik sind ungeklärt. Zudem geraten andere Themen wie der Klimawandel, welche enorme Auswirkungen auf unser aller Leben haben dürften, oftmals schon fast etwas in den Hintergrund. Auch an der Börse ist Unsicherheit stets ein großes Thema und in den allermeisten Fällen führt sie zu sinkenden Kursen.

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Das wahrscheinlich beste Beispiel dafür ist aktuell die Aktie von Varta (DE000A0TGJ55), die in der vergangenen Woche auf ein neues Rekordtief bei 7,44 Euro segelte. Bis zum Wochenende ging es zwar wieder bis auf 8,19 Euro aufwärts. Damit bleibt es aber bei einem Minus von fast 60 Prozent seit Jahresbeginn. Das Unternehmen kündigte kurz zuvor an, dass bisherige Sanierungsmaßnahmen nicht ausreichend seien. Nun soll bis zur Jahresmitte ein neuer Sanierungsplan ausklabüstert werden.

Darauf reagierte auch mancher Analyst, etwa George Galliers von Goldman Sachs. Jener setzte seine Bewertung für Varta kurzerhand aus, wie „Der Aktionär“ berichtet. Für Dinge wie ein Kursziel oder Gewinnprognosen gebe es keine ausreichende Basis mehr. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass der Geschäftsbericht für 2023 nach einem Hackerangriff auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Anleger blicken mehr denn je in eine ungewisse Zukunft, was zuverlässig für weitere Kursverluste gesorgt hat.

 

Nel ASA muss dringend liefern

 

Bei Nel ASA (NO0010081235) blicken die Anleger ebenfalls mit großer Sorge nach vorne. Dem Unternehmen gelang es zuletzt zwar, Verluste etwas einzudämmen. Allergisch reagierten die Anteilseigner aber darauf, dass der Auftragseingang rückläufig ausfiel. In der Folge kam der Aktienkurs schwer unter Druck und nur mit Mühe und Not konnte die Unterstützung bei 0,40 Euro noch eben so bis zum Wochenende verteidigt werden.

Bereits morgen steht bei Nel ASA die Jahreshauptversammlung an. Im Vorfeld ist nicht bekannt, ob und welche Neuigkeiten das Unternehmen hier präsentieren könnte. Die eine oder andere Perspektive wäre aber wichtig. Denn es dürfte erst einmal die letzte Gelegenheit sein, um den Anlegern noch etwas Vertrauen entlocken zu können. Weitere Enttäuschungen könnten hingegen den nächsten Sturz im Chart besiegeln.

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BYD: Lohnt sich das noch?

 

Nicht allzu viel zu meckern gibt es auf den ersten Blick beim chinesischen Autobauer BYD (CNE100000296). Entgegen dem Trend im Sektor gelang es dem Unternehmen im laufenden Jahr, die Auslieferungszahlen immer weiter zu steigern. Das gilt sowohl für den enorm wichtigen Heimatmarkt als auch Expansionsbestrebungen ins Ausland. Richtig freuen können die Anleger sich darüber aber nicht, denn gebraucht hat es für diese Entwicklung eine ganze Reihe an Preissenkungen.

Tesla zeigt jüngst, dass der Preiskampf wohl noch nicht an seinem Ende angekommen sein dürfte. Das nährt die Zweifel an der Marge auch bei BYD. Hohe Absatzzahlen sind das eine. Doch führen jene nicht auch zu ansehnlichen Gewinnen, verschreckt dies viele Anleger. Im Aktienkurs von BYD ist die Skepsis deutlich zu erkennen. Auf Jahressicht gab der Titel an den hiesigen Handelsplätzen um knapp zehn Prozent bis auf 23,99 Euro am Wochenende nach.

 

Die Lufthansa geht auf Nummer sicher

 

Keinerlei Unsicherheit will die Lufthansa (DE0008232125) bei ihren Flugreisen eingehen und entschied sich deshalb in der vergangenen Woche dazu, Flüge nach Israel bis Samstagmorgen einzustellen. Hintergrund waren Berichte über einen Angriff Israels auf den Iran, was natürlich zu Sorge um einen weiteren Vergeltungsschlag führte.

Allzu viel passiert ist seither nicht und für die Lufthansa dürften sich wirtschaftliche Schäden in Grenzen halten. Medienberichten zufolge waren letztlich nur vier Flüge von dem Ausfall betroffen. Doch das Beispiel zeigt recht eindrucksvoll, welche große Fragezeichen derzeit über der Branche hängen. Die Konflikte rund um den Globus können jederzeit für massive Einschränkungen im Luftverkehr sorgen. Das lässt die Aktionäre nicht kalt und so notierte die Lufthansa zuletzt mit 6,72 Euro nur eher knapp oberhalb des 52-Wochen-Tiefs bei 6,30 Euro. Die Furcht vor weiteren Eskalationen scheint die Hoffnung auf ein starkes Sommergeschäft zu überwiegen.

 

Für Spannung ist gesorgt

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWas auch immer die Zukunft bringen mag: Anleger werden sich darauf einstellen müssen, dass Ungewissheit immer an der Tagesordnung stehen wird. Sicherheiten sind an der Börse leider eher rar gesät und selbst die eindrucksvollste Rallye kann schnell zu einem Ende kommen, wenn die Nachrichtenlage nicht mitspielen möchte. Die hier genannten Aktien sind aktuell besonders stark von Zweifeln und offenen Fragen geplant. Ob wir morgen vielleicht schon von ganz anderen Titeln in dieser Hinsicht sprechen, bleibt aber offen. Immerhin wird es so nicht langweilig, wenngleich die meisten Anleger wohl auf den Nervenkitzel nur allzu gerne verzichten würden.

22.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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