Vienna Insurance: Ist die Talsohle erreicht?
Ausblick auf das Halbjahr und was danach kommt
Die österreichische Versicherungsgruppe Vienna Insurance hat einen ersten Einblick auf die demnächst bekannt werdenden Halbjahreszahlen gegeben. Sonderlich große Überraschung dürfte es nicht geben. So rechnet das Versicherungsunternehmen damit, vor Steuern rund 200 Millionen € verdient zu haben. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wäre dies ein Rückgang um rund 22,5 %.
Indes: Offenbar sind hier als größte Belastung Abschreibungen auf Firmenwerte bei den Töchtern in Bulgarien, Kroatien und Georgien zu identifizieren. Hier hat die Versicherungsgruppe nach eigenen Angaben rund 120 Millionen € an Abschreibungen vorgenommen. Damit reagiert man auf Empfehlungen der europäischen Wertpapieraufsicht ESMA im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Vienna Insurance bald wieder gewinnstark?
Diese bleibt auch für das weitere Jahr nach Ansicht von Vienna Insurance Thema für den weiteren Geschäftslauf. Deshalb traut man sich derzeit auch keinen Ausblick zu. Einzig die Formulierung, dass man dämpfende Effekte wegen COVID-19 erwarte, lässt hier etwas Interpretationsspielraum. Wobei sich im Markt die Prognosen für das Gesamtjahr durchaus moderat zeigen. So geht der aktuelle Analystenkonsens davon aus, dass Vienna Insurance im Gesamtjahr 2,37 € je Aktie verdienen kann. Das wäre gegenüber 2019 ein Rückgang um gerade mal 8,5 %. Für das kommende Jahr wird sogar wieder eine Verbesserung auf 2,77 € je Aktie erwartet, was immerhin der höchste Gewinn auf dieser Basis seit 2012 wäre.
Aktie in interessanter Ausgangsposition
Gleichzeitig liefert die Aktie derzeit noch eine äußerst günstige Bewertung. Das geschätzte KGV fü dieses Jahr liegt bei gut 8 und geht für das kommende Jahr auf 6,9 zurück. Unter diesen Prämissen sehe ich auch für die Aktie weiteres Aufwärtspotenzial. Nach der jüngsten Korrektur, die auch den kurzfristigen Aufwärtstrend brach, nimmt der Wert wieder an Momentum auf.
Jetzt kommt es auf die Widerstandszone bei rund 20,60 € an und dann natürlich auf die 200-Tage-Linie. Am 26. August sollen die konkreten Halbjahreszahlen veröffentlicht werden. Ich rechne damit, dass hier im Vorfeld schon neue Käufe sich materialisieren. Deshalb kann auch schon eine Anfangsposition eingegangen werden. Eine weitere Aufstockung sollte allerdings erst oberhalb des dargestellten Widerstandes umgesetzt werden.
10.08.2020 - Carsten Müller - cm@zuercher-boersenbriefe.ch
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