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MasterCard und Visa ziehen Schlussstrich in Russland, die Sberbank bleibt dem Handel weiter fern und Rheinmetall bekommt schon neue Aufträge

Das lässt Anlegern keine Ruhe

NTG24 - MasterCard und Visa ziehen Schlussstrich in Russland, die Sberbank bleibt dem Handel weiter fern und Rheinmetall bekommt schon neue Aufträge

 

Ganz so ereignisreich wie das letzte Wochenende verlief zumindest der gestrige Samstag nicht. In der Ukraine scheint die russische Armee nur noch wenige Fortschritte zu machen, während es aus dem Westen erst einmal keine neuen Sanktionen zu sehen gab. Allerdings beziehen Unternehmen immer weiter Stellung.

So wurde jüngst bekannt, dass jetzt auch MasterCard (US57636Q1040) Transaktionen mit ausgegebenen Kreditkarten einstellen wird. Konkret sollen russische Kreditkarten nicht mehr im Ausland funktionieren und in ausländische Karten werden in Russland nutzlos. Einzige Ausnahme sind russische Kreditkarten im eigenen Land, bei denen weiterhin alles normal funktionieren soll.

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Werbebanner EMH PM TradeDamit behält man sich eine Hintertür offen, welche die Anleger etwas beruhigen dürfte. Auswirkungen wird es zwar geben, die dürften sich aber insgesamt in Grenzen halten. Es soll nach dem Willen von MasterCard auch kein dauerhafter Abschied sein. Die rund 200 Mitarbeiter im Land sollen weiterhin bezahlt werden und sowie es „angemessen und rechtlich zulässig“ sei, sollen Transaktionen wieder uneingeschränkt möglich sein. Aktuell zeichne sich ein solcher Zeitpunkt aber nicht ab.

 

Visa zieht mit

 

Der große Konkurrent Visa (US92826C8394) entschied sich für exakt den gleichen Schritt, welcher mit dem Krieg in der Ukraine begründet wurde. Die Bedrohung des Friedens erfordere, dass man im Einklang mit unseren Werten antworte. Wirtschaftliche Überlegungen scheinen hier nur eine geringe Rolle gespielt zu haben, was durchaus eine lobende Erwähnung verdient.

In den kommenden Tagen will Visa mit seinen Partnern zusammenarbeiten, um den angekündigten Stopp von Transaktionen nach und aus Russland einzustellen. Was genau das bedeutet, wurde nicht näher kommuniziert. Es lässt sich aber erkennen, dass das Ganze möglichst schnell über die Bühne gebracht werden soll. Es ist der nächste von unzähligen Schritten, welche der russischen Wirtschaft derzeit schwer zusetzen. Sofern Kreml-Chef Wladimir Putin von seinem wahnsinnigen Kreuzzug nicht ablässt, dürften noch weitere folgen.

 

Nur noch ein Häufchen Elend

 

Die eigenen Banken hat Putin bereits erfolgreich zugrunde gerichtet. Die Sberbank (US80585Y3080) befindet sich in der wohl schlechtesten Verfassung aller Zeiten und musste bei der Europa-Tochter bereits Insolvenz anmelden. Die Aktie des Unternehmens ist nur deshalb nicht komplett ins Bodenlose abgerutscht, weil sie schon seit Tagen nicht mehr handelbar ist.

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Das dürfte auch erst einmal so bleiben. Bisher gibt es noch keine Informationen darüber, wann die Börsen in Moskau ihre Pforten wieder öffnen werden. Gerüchte sprechen davon, dass es am Mittwoch soweit sein könnte. Je nach aktueller Lage könnte sich das aber noch einmal verschieben, so der Kreml diesen Termin denn tatsächlich ins Auge gefasst haben sollte. So oder so steht der Sberbank-Aktie bei einer Wiederaufnahme des Handels nicht weniger als ein historischer Kurscrash bevor.

 

Es tut sich was

 

Bessere Aussichten gibt es da schon bei Rheinmetall (DE0007030009), wo die Anleger sich viel von der erwarten Budgeterhöhung bei der Bundeswehr erwarten, speziell mit Blick auf das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro. Bisher wurde nur darüber gemutmaßt, inwieweit Rheinmetall davon profitieren könnte. Nun scheint es bereits einen ersten Auftrag zu geben.

Dabei bekommt man fast den Eindruck, als habe die Bundesregierung einen seltsamen Fetisch für Gefechtshelme. Nachdem solche kürzlich unter großem Medienecho an die Ukraine geliefert wurden, sollen nun wohl auch weitere Helme für die eigenen Truppen kommen. Das Magazin „Europäische Sicherheit & Technik“ will dabei erfahren haben, dass es sich um einen neuen Auftrag handele und keine Bestellung im Rahmen bereits beschlossener Vereinbarungen. Finanzielle Details gibt es zu dem Ganzen bisher zwar nicht, das Ganze dürfte sich für Rheinmetall aber in jedem Fall lohnen. Mit einer explosiven Reaktion an den Börsen ist nicht zu rechnen, denn dort dürften die Anleger sich schon ganz andere Großbestellungen ausgemalt haben.

 

Im Zeichen des Krieges

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistEs ist in diesen traurigen Tagen nur auf wenig Verlass, auch an den Börsen. Sicher ist für den Moment nur, dass der Krieg in der Ukraine das Geschehen weiterhin bestimmten wird. Was genau dort aber als nächstes passiert oder nicht passiert, scheint völlig offen. Die Situation dürfte nur noch unübersichtlicher werden, nachdem Russland heftige Strafen für „falsche Berichterstattung“ beschlossen hat und etliche Nachrichtendienste aus dem Westen ihre Berichterstattung eingestellt haben. Russland wandelt sich immer mehr zu einem zweiten Nordkorea, nur eben mit gigantischen Ausmaßen und einem Diktator an der Spitze, der tatsächlich noch kriegslüsterner scheint als der ohnehin schon kaum zurechnungsfähige Kim Jong-un. Dass eine solche Situation dauerhaft für eine hohe Volatilität an den Märkten sorgen dürfte, kann sich wahrscheinlich jeder selbst denken.

 

07.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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