
Hohe Abschreibungen brocken BayWa einen Milliardenverlust ein, doch an den Sanierungsplänen hält das Unternehmen fest
Die Genesung von BayWa hat noch nicht begonnen
Bereits eine Woche vor der offiziellen Zahlenvorlage stimmte BayWa die eigenen Investoren schon mal auf herbe Verluste für das zurückliegende Geschäftsjahr ein. Diverse Abschreibungen, insbesondere bei der Tochter BayWa r.e., sorgen für ein Minus in Milliardenhöhe, für welches es nun erstmals auch konkrete Zahlen gibt.
Bei voraussichtlich 1,6 Milliarden Euro soll das Minus für das vergangene Jahr demnach liegen und aufgrund von Buchwert-Abschreibungen wird mit einem Rutsch in negative Gefilde beim Eigenkapital gerechnet. Die Verbindlichkeiten übersteigen also die Schulden. Das ist noch keine Pleite, aber auch nicht weit davon entfernt. Allerdings waren die Märkte auf eben dies bei BayWa (DE0005194062) bereits eingestellt.
Dementsprechend reagierte die Aktie kaum weiter auf die Meldung und bleib am Donnerstag bei rund 9 Euro hängen. Auf der Habenseite versprach BayWa den Anlegern, dass die Sanierungspläne durch die mehr als schlechten Zahlen nicht beeinflusst werden würden. Angedacht ist eine Kapitalerhöhung um 200 Millionen Euro. 150 Millionen Euro steuern zwei Großaktionäre bei. Außerdem ist der Verkauf nahezu sämtlicher Beteiligungen im Ausland vorgesehen.
Bis 2028 soll das Eigenkapital dann wieder in den grünen Bereich kommen. BayWa hatte sich unter dem ehemaligen Vorstandschef Klaus Josef Lust mit Expansionen im Ausland schwer übernommen und stand vor gar nicht langer Zeit kurz vor dem Exitus. Jenen scheint man noch umschiffen zu können, allerdings nur mit Ach und Krach und viel Wohlwollen auf Seiten der Gläubiger.
BayWa bleibt ein Sanierungsfall
Es ist allen Beteiligten nur zu wünschen, dass BayWa wieder in die Spur zurückfindet und auch die Anleger eines Tages für ihre Treue entlohnt werden. Dennoch bleibt das Unternehmen für den Moment ein Sanierungsfall und Argumente für einen Einstieg sind äußerst rar gesät. Es spricht nichts dagegen, den Weg in Richtung Rehabilitation entspannt von der Seitenlinie aus zu verfolgen.
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04.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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