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BÖRSE TO GO - mit Activision, Salzgitter und Thomas Cook

Gelingt dem Markt eine weitere Beruhigung?

 

Guten Morgen,

die anstehende Woche steht im Zeichen der leichten Beruhigung. Nach der Nervosität der Vorwoche gilt es nun abzuwägen, wie sich die politischen Gegenspieler arrangieren. Am Wochenende konnten Sie im Gegensatz schon nachlesen, wie derweil die Unternehmen Fakten schaffen:

China als Werkbank für die Fertigung von elektronischen Bauteilen für die Hightech-Industrie steht zumindest auf dem Prüfstand. Hintergrund sind die politischen Unwägbarkeiten zum einen, auf der anderen Seite aber steigende Lohnkosten. Große Namen wie APPLE und FOXCONN überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, die Produktion langsam zu verlagern. Das ist noch kein Warnsignal für Peking, aber ein Zeichen dafür, dass jede Aktion eben auch unterschiedliche Reaktionen hervorrufen kann.

Die Märkte zeigen sich heute Morgen weiterhin leicht nervös, in der Tendenz aber positiv. Italien, Handelskonflikt, negative Renditen und maue Industriedaten sorgen nicht für gute Stimmung. Dafür ist die Berichtssaison nun faktisch abgeschlossen und es kommt zumindest von der Seite her kein Gegenwind.

 

ACTIVISION bleibt ein Kauf

 

ACTIVISION BLIZZARD wurde nach Vorlage der Zahlen von enttäuschten Anlegern abgestraft. Zwar prognostizierte das Unternehmen für das dritte Quartal Buchungen in Höhe von 1,1 Mrd. Dollar und einen Gewinn je Aktie von 0,20 Dollar sowie einen positiven Ausblick für das Restjahr. Aber die Börse zeigte sich verschnupft, weil es an bahnbrechenden neuen Spielideen fehlte. 

Das ist zu kurz gedacht. Für das gesamte Jahr sind Buchungen in Höhe von 6,3 Mrd. Dollar geplant, und ACTIVISION bleibt damit unverändert auf neuem Wachstumskurs. MORGAN STANLEY hat auch sein Kursziel für ACTIVISION von 55 auf 57 Dollar angehoben, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende BlizzCon-Konferenz im November. Unsere Kaufempfehlung bleibt auch auf diesem ermäßigten Niveau bestehen, siehe unseren Beitrag hier vom 4.8.2019.

 

Kursverlauf Activision

 

Stahl-Flaute geht weiter

 

Dass Stahl derzeit kein gutes Pflaster für Anleger ist, haben in den vergangenen Tagen und Wochen bereits Branchenvertreter wie THYSSENKRUPP, VOESTALPINE und SCHMOLZ+BICKENBACH gezeigt. Dem schließt sich zum Wochenbeginn auch SALZGITTER an. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde im zweiten Quartal der Vorsteuergewinn mehr als geviertelt. Dieser sank von 83,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 19,4 Mio. Euro. Netto schrieb man mit 0,3 Mio. Euro sogar rote Zahlen.

Insbesondere im Stahlbereich musste SALZGITTER kräftige Nachfrage-Einbußen hinnehmen. Hohe Rohstoffkosten und Preisdruck taten ihr übriges. So schaut der Konzern auch pessimistischer auf das restliche Jahr. Für den Umsatz erwartet man nun statt einer leichten Steigerung auf über 9,5 Mrd. Euro nun einen leichten Rückgang. Beim Vorsteuerergebnis bleibt es zwar bei der Prognose zwischen 125 und 175 Mio. Euro. Der Optimismus, hierbei eher den oberen Bereich zu erreichen, ist allerdings verflogen. Dennoch kann die Aktie von SALZGITTER heute relativ gut abschneiden. Das sollte allerdings nicht überbewertet werden, da am Freitag die Aktie deutlich unter die Räder gekommen war und nun wohl nur ein paar Schnäppchenjäger unterwegs sind.

 

AMS will es wissen

 

Auf der Übernahmeseite geht die Story rund um OSRAM und die österreichische AMS weiter. AMS hat mittlerweile nun doch einen konkreten Vorschlag unterbreitet, der einen Preis von 38,50 Euro je OSRAM-Aktie vorsieht. Damit würde man das derzeit vorliegende Übernahmeangebot durch die beiden Finanzinvestoren BAIN CAPITAL und CARLYLE GROUP um 10 % übertreffen. Wir hatten dieses Thema schon im Züricher Trend angesprochen. Wir werden hier auf der Webseite und auch im Brief dazu noch ausführlicher Stellung nehmen.

Ein Sorgenkind macht wieder Schlagzeilen. Denn der britische Reisekonzern THOMAS COOK möchte nun noch mehr Geld für sein Überleben haben. Zwar steht inzwischen ein Rettungsplan. Dieser sieht vor, dass voraussichtlich im Oktober der chinesische Mischkonzern FOSUN die Mehrheit übernimmt. Insgesamt wollen FOSUN und beteiligte Banken rund 750 Mio. Pfund in das Unternehmen bringen. Außerdem sollen die meisten Bankkredite und Anleihen in Eigenkapital umgewandelt werden. 

Doch in der Zwischenzeit muss das Geschäft auch weiterlaufen. Und jetzt kommen bis in den Winter hinein die eher einnahmeschwachen Monate. Deshalb hat THOMAS COOK angekündigt, mit den Anleihengläubiger über eine weitere Kapitalspritze von rund 150 Mio. Pfund, umgerechnet rund 161 Mio. Euro zu sprechen. Für die verbleibenden Kleinaktionäre wurde dies erneut eine massive Verbesserung der Anteile bedeuten. Deshalb geht die Aktie auch zwischen 20-30 % heute in die Knie. Ein ernsthaftes Investment zum jetzigen Zeitpunkt würde dabei sowieso nicht infrage kommen.

 

12.08.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 


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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • enricotucci2@gmail.com - 12.08.2019 14:04:35 Uhr

    Gute Analysen


 

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