BÖRSE TO GO - mit Airbus, Rocket Internet und Microsoft
Die US-Notenbank hat geliefert - und nun?
Guten Morgen,
wie erwartet war die Fed-Sitzung quasi ein eingepreistes Non-Event. Powell hat geliefert, auch wenn die Börsen wieder einmal etwas mehr erwartet hatten. Aber das spielt keine Rolle mehr, denn auch der Zinstrend ist intakt: die Fed wird weiter lockern, sofern die Wirtschaftsdaten dies erfordern.
Damit wenden sich die Börsen wieder dem Tagesgeschäft zu.
Die Ratingagentur S&P nimmt sich Deutschland zur Brust. Wir hatten es diese Woche ja schon angedeutet: Die USA werden in den kommenden Monaten Berlin unter Druck setzen, die Ausgabenpolitik zu ändern. S&P bereitet schon einmal den Boden dafür vor:
Schon länger kritisieren sie den Mangel an Investitionen, sowohl seitens der Unternehmen als auch der öffentlichen Hand in Deutschland und den Mangel an konjunkturellen Maßnahmen zur Unterstützung des Wachstums im Euroraum. Laut S&P hätte das BIP in Deutschland allein 2018 um ca. 4,2 % höher ausfallen können, wenn die Investitionen sich zumindest auf dem Niveau von vor der Finanzkrise bewegt hätten. Peinlich: Frankreich und Spanien haben dagegen aufgrund von Investitionen ihre Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Die Botschaft ist klar: Deutschland muss mehr investieren, und zwar überall. Unterlässt es dies, wird Trump mit Autozöllen den Druck erhöhen zu wissen.
Bildnachweis: © Flughafen Zürich AG
AIRBUS optimistischer
Der Flugzeughersteller AIRBUS blickt optimistisch in die Zukunft. Das sind neue Töne aus der Industrie, aber AIRBUS hat ja bislang auch alles richtig gemacht und erhöht deshalb jetzt seine langfristige Marktprognose um 1.820 Jets mehr auf 39.210 Maschinen in den nächsten 20 Jahren. Wachstum erkennt AIRBUS vor allem im Marktsegment kleiner Flugzeuge. Hier hebt Airbus die Prognosen von 28.500 auf 29.720 Jets an. Im mittleren Segment werden hingegen „nur“ 5.370 Maschinen, im Marktsegment für Großraumflugzeuge wie die A350-Langstreckenjets 4.120 erwartet.
Wachstumstreiber sieht AIRBUS vor allem im Asien-Pazifik-Raum, gefolgt von Europa und Nordamerika. Die Folge: AIRBUS erwartet, dass sich die weltweite Flugzeugflotte in den nächsten 20 Jahren auf 47.680 Jets mehr als verdoppelt und das hier gerade in der technologischen Entwicklung zu Gunsten effizienter und umweltfreundlicher Flugzeuge enorme Chancen stecken. Vor diesem Hintergrund investiert AIRBUS weiter in neue Modelle. Airbus bleibt einer unserer langfristigen Favoriten!
ROCKET INTERNET verbessert Prognose
Erfreuliche Zahlen gab es auch aus der deutschen E-Commerce-Szene. Denn der so genannte Inkubator und Internet-Investor ROCKET INTERNET konnte in den ersten sechs Monaten den Gewinn fast verdoppeln. Dabei profitierte das Unternehmen insbesondere von erfreulichen Entwicklungen bei den Beteiligungsunternehmen, aber auch im Finanzergebnis. So steigerte ROCKET INTERNET im ersten Halbjahr seinen Gewinn nach Steuern auf rund 548 Millionen Euro, ein Plus von 85 % zum Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis auf Basis EBITDA konnte noch stärker um 230 % auf rund 260 Millionen Euro gesteigert werden.
Für das restliche Jahr zeigt sich ROCKET INTERNET optimistisch. Nachdem man auf Basis des Geschäftsberichtes 2018 für dieses Jahr noch mit einer Verschlechterung des EBITDA gerechnet hatte, soll es nun eine Verbesserung geben. Allerdings wird diese noch nicht quantifiziert. Das könnte allerdings schon ausreichend, um der Aktie frischen Schwung zu geben. Zuletzt war auch sie etwas unter Druck geraten und auf den bisherigen Aufwärtstrend gefallen. Mit den neuen Zahlen besteht eine gute Chance, dass hier die Unterstützung verteidigt werden kann. Das könnten entsprechend aufgestellte Investoren sicherlich für ein kurzfristiges Trading nutzen. Langfristig orientierten Anlegern raten wir allerdings dazu, noch abzuwarten, bis die Aktie aus ihrem bisherigen Seitwärtstrend nach oben ausgebrochen ist. Wichtige Marke hier: 26 Euro.
MICROSOFT mit neuem Programm
Wird MICROSOFT zum Eisbrecher? Wie das Unternehmen mitteilte, will man ein neues Aktienrückkaufprogramm starten. Dabei will der Software-Riese eigene Wertpapiere im Volumen von bis zu 40 Milliarden Dollar zurückkaufen. Nebenbei will man auch die Quartalsdividende um 11 % auf 0,51 Dollar je Aktie steigern. Bereits 2013 und 2016 hatte MICROSOFT ein milliardenschweres Rückkaufprogramm beschlossen. Das war sicherlich auch im entsprechenden Aufwärtstrend sehr hilfreich.
Das interessante daran: Womöglich könnte MICROSOFT damit den Anstoß geben, dass auch andere Technologieunternehmen wieder beginnen, neue Aktienrückkaufprogramme aufzulegen. Diesbezüglich hatte es in den vergangenen Monaten eine Art Flaute gegeben, was natürlich auch auf die entsprechende Börsenstimmung und die betroffenen Aktien negativ einwirkte. Sollten jetzt auch andere Firmen dem Beispiel von MICROSOFT folgen, könnte das einen zusätzlichen Impuls geben und unsere Prognose hinsichtlich der Wall Street natürlich weiter untermauern.
19.09.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de
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