Affirm: Rebound ist zu Ende
Affirm signalisiert weiter sinkende Wachstumsraten - kein Boden in Sicht
Die amerikanischen Fintechs im Bereich Ratenzahlungen stehen unter starkem Druck. Die steigenden Kapitalkosten dämpfen das Wachstum und erhöhen die Kosten. So auch bei Affirm.
Das Wachstum im 4. Fiskalquartal 2022 war weiterhin sehr stark. Das Bruttoumsatzvolumen der Händler, die ihre Transaktionen über Affirm (US00827B1061) abwickelten, stieg im Jahresvergleich um 77 % auf 4,4 Mrd. US-Dollar. Im Gesamtjahr hat Affirm damit Ratenverträge im Umfang von 15,5 Mrd. US-Dollar (+87 %) abgewickelt. Und da das Geschäftsmodell über Skaleneffekte funktioniert, ist dieser Punkt mit Abstand der wichtigste von allen.
Der Umsatz von Affirm stieg um 39 % auf 364 Mio. US-Dollar. Das Momentum ist jedoch negativ, was sich unter anderem auch am Jahresumsatz ablesen lässt, der 1,35 Mrd. US-Dollar erreichte und damit 55 % über dem Vorjahresniveau lag.
Die operativen Kosten zeigten genau den gegenteiligen Trend. Hier ergab sich im 4. Fiskalquartal ein überdurchschnittlich starker Anstieg um 71 % auf 641 Mio. US-Dollar. Daraus resultierte ein operativer Verlust von -277 Mio. US-Dollar. Ein Verlust, der durch ein starkes Finanzergebnis auf -205 Mio. US-Dollar vor Steuern abgemildert wurde. Nach Steuern blieb ein Verlust von -186 Mio. US-Dollar bzw. -0,65 US-Dollar je Aktie stehen.
Schwacher Ausblick für das neue Fiskaljahr
Affirm sieht einen weiteren Rückgang des Wachstums für das neue Fiskaljahr 2023. Das Bruttoumsatzvolumen sieht man zwischen 20,5 und 22 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum zwischen 32 und 42 % liegen. Im Durchschnitt wird also ein Wachstum von 37 % erwartet nach einem Wachstum von 87 % im vergangenen Jahr. Daraus will Affirm nur im besten Fall einen Umsatz von 1,73 Mrd. US-Dollar für sich ableiten, was die Wachstumsrate des Umsatzes von 55 % auf 28 % fast halbieren würde.
Gleichzeitig sieht das Unternehmen weiterhin hohe Kosten voraus. Der operative Verlust kann sich damit Richtung 1 Mrd. US-Dollar bewegen. Weitere Kapitalerhöhung sind daher im laufenden Fiskaljahr unvermeidlich.
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27.08.2022 - Mikey Fritz
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