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Alibaba-Aktie fällt weiter, Pinduoduo profitiert

Chinesische Zentralbank und Kartellbehörde greifen gegen Alibaba durch

NTG24 - Alibaba-Aktie fällt weiter, Pinduoduo profitiert

 

Die chinesische Alibaba Group (US01609W1027), die eine der weltweit größten Online-Handelsplattformen betreibt, hat aktuell wieder mit verschiedenen Beeinträchtigungen zu kämpfen – jedoch nicht zum ersten Mal. Auch schon in den vergangenen Jahren war Alibaba bereits mehrfach Gegenstand wettbewerbsrechtlicher Untersuchungen gewesen. Doch während die Alibaba-Aktie Ende Oktober entgegen allen zurückliegenden gerichtlichen Verfahren noch ein neues Allzeithoch erreicht hatte, ist sie seitdem enorm eingebrochen. Was genau steckt also diesmal dahinter?

 

Gestoppter Börsengang, Interventionen und Ermittlungen der Kartellbehörde

 

Noch Anfang November hatte die Ant Group, eine Tochtergesellschaft der Alibaba Group, über die das Unternehmen ein eigenes Onlinebezahlsystem offeriert, den größten Börsengang in der Geschichte geplant (anvisierte anfängliche Aktienmarktkapitalisierung: rd. 250 Mrd. USD). Dieser wurde jedoch kurzfristig abgesagt. Grund dafür waren neue staatliche Auflagen zur geplanten künftigen Beschränkung von Online-Kreditvergaben, deren Umsetzung das Geschäft der Ant Group sehr stark und nachhaltig beeinträchtigen würde.

Darüber hinaus wurde die Ant Group von der chinesischen Zentralbank aufgefordert, sich wieder auf ihr wesentliches Kerngeschäft reiner Online-Zahlungsabwicklungen zu konzentrieren. Diese Intervention der Zentralbank wird vermutlich zur Folge haben, dass die Firma wichtige Bereiche ihres Geschäftsmodells einstellen oder abgeben muss. Dies zog am 24.12. an der Wall Street einen schlagartigen Einbruch des dort primär gelisteten ADRs von Alibaba um über - 13 % nach sich, womit sich der Monatsverlust des Titels trotz heutiger moderater Stabilisierung bereits auf fast - 20 % beläuft.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDieser Einbruch wurde zudem auch dadurch weiter gesteigert, dass Chinas Kartellbehörde am Donnerstag mitteilte, sie werde außerdem ein zusätzliches generelles Ermittlungsverfahren gegen den Internetriesen wegen mutmaßlicher Monopol-Vergehen einleiten. Zusammen mit den zuvor genannten Ereignissen trug dies somit maßgeblich dazu bei, dass die Aktie seit ihrem Kurshoch vom 27.10. innerhalb nur zweier Monate einen so schlagartigen Kurscrash um bis zu - 33 % verzeichnete, wie es ihn seit der Börseneinführung Ende September 2014 noch nicht gab.

 

Ausblick

 

Auf kurze Sicht gesehen dürften Alibaba diese Einschnitte tatsächlich weh tun und insbesondere dem Konkurrenten Pinduoduo (US7223041028) Auftrieb verleihen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange und nachhaltig diese Maßnahmen den mit Abstand größten Onlinehändler des Landes tatsächlich schwächen werden.

 

Chart: ALIBABA gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro)

 

 

28.12.2020 - Christian Teitscheid - ct@ntg24.de

 

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