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Aluminium setzt Aufwärtstrend fort - Norsk Hydro mit Rückenwind

Aluminium-Preis verharrt im dicken Prognose-Nebel

NTG24 - Aluminium setzt Aufwärtstrend fort  - Norsk Hydro mit Rückenwind

 

Der Aluminiumpreis hat im neuen Jahr seinen Aufwärtstrend bislang fortgesetzt und die Preisturbulenzen, welche ab Oktober 2021 durch die Markteingriffe chinesischer Behörden ausgelöst worden waren, hinter sich gelassen. Allerdings zeigt die deutliche Prognoseanhebung durch Fitch Solutions, wie dick der Prognose-Nebel weiterhin ist. Die niedrigen Lagerbestände machen den Aluminiumpreis dabei dünnhäutig gegenüber neuen politischen Spannungen, aber auch gegenüber einer deutlichen Erholung der Weltwirtschaft.

Nach seiner beeindruckenden Kursrallye setzt der Aluminiumpreis seinen schwungvollen Aufwärtstrend auch in den ersten Wochen des neuen Jahres fort, wie ein Blick auf die Entwicklung der letzten 2 ½ Jahre zeigt. Dabei hat er in der vergangenen Woche seine Korrekturbewegung, welche er ab Mitte Oktober 2021 durchmachte, mit einem neuen Hoch auch auf Wochenschlusskurs-Basis beendet.

 

Aluminium auf TradingView

 

Passend dazu hat nun auch ,,Fitch Solutions Country Risk and Industry Research‘‘ (Fitch Solutions) seine Aluminiumpreisprognosen für dieses und das nächste Jahr erhöht.

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Werbebanner EMH PM TradeWaren die Analysten bislang von einem Aluminiumpreis von 2.300 US-Dollar je Tonne für 2022 und von 2.050 US-Dollar je Tonne im Jahr 2023 ausgegangen, so wurde die Prognose nun auf 3.000 Dollar für 2022 und 2.800 Dollar für 2023 angehoben. Denn der Aluminium-Futures an der London Metal Exchange (LME) hat mit einem Jahreshoch von 3.325 Dollar die alte Prognose immer unwahrscheinlicher gemacht.

Hierzu hatten insbesondere angebotsseitige Faktoren wie höhere Inputkosten für Energie, Aluminiumoxid und vorgebackene Anoden beigetragen.

Die chinesische Nachfrage wie auch die Interventionen in den chinesischen Aluminiummarkt, die zu einer Begrenzung der Produktion führten, um den Leistungsabnahme aus dem Stromnetz zu entspannen, hatten in der 2. Jahreshälfte 2021 zu den auch im Chart sichtbaren Korrekturbewegung geführt.

Fitch Solutions geht mit seiner neuen Prognose allerdings davon aus, dass der Aluminiumpreis im Jahresverlauf per saldo sinken wird, wobei sich vor allem die Entspannung der Versorgungsprobleme.

Bei seiner aktuellen Prognose legt Fitch Solutions gleichwohl die Annahme zugrunde, wonach die

Lieferunterbrechungen bis 2023 andauern werden. Teile dieser Probleme sind danach auf die Spannungen um die Ukraine und den Iran zurückzuführen. Zudem erwartet Fitch Solutions weiterhin hohe Preise für Aluminiumoxid.

Im Ergebnis wird der Aluminiummarkt aufgrund historisch niedriger Lagerbestände überdurchschnittlich anfällig für Angebotsschocks bleiben.

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Für die Zukunft erwartet Fitch Solutions, dass die Aluminiumpreise auch deshalb hoch bleiben werden, weil Aluminium durch den sich beschleunigenden Übergang zu einer grünen Wirtschaft unterstützt wird, insbesondere durch die anhaltende Nachfrage aus dem Automobilsektor, da das Metall anstelle anderer Metalle verwendet wird.

Der gestiegene Aluminiumpreis beflügelt dabei insbesondere die Aktien von Aluminiumherstellern wie Norsk Hydro (NO0005052605).

 

Und was ist das Fazit?

 

Die Erhöhung der Aluminium-Preisprognosen für 2022 um über 30 % und für 2023 um über 36 % durch Fitch Solutions zeigt, welch dicker Prognose-Nebel über dem Rohstoffmarkt liegt. Deshalb sind auch die neuen Prognosen mit Vorsicht zu betrachten.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Interventionen chinesischer Behörden in den Aluminiumsektor im 2. Halbjahr 2021 verdeutlichen zudem auch, wie stark der Aluminiumpreis von der Politik abhängig ist. Dies dient damit auch als Warnung für Auguren, in diesem Nebel klarere Umrisse zu erkennen, als realistischerweise gerechtfertigt ist. Der Nettoeffekt der Aluminiumnachfrage ist auf dem fragilen Fundament einer extremen Verschuldung im chinesischen Inland als auch großer Aluminiumnachfrager weltweit (Nordamerika, EU) nur sehr schwer abzuschätzen, denn dieses Fundament wird auch durch zunehmende Spannungen belastet. Und im Falle einer politischen Entscheidung sind sowohl China wie auch Russland bereit, hohe ökonomische Kosten in Kauf zu nehmen.

Im Falle einer weiteren Erholung der Nachfrage könnte sich hingegen die neue Prognose erneut als zu niedrig herausstellen. Denn die sehr niedrigen Lagerbestände und eine geringe Substituierbarkeit von Aluminium könnte die Preiselastizität der Nachfrage weiter sinken und den Aluminiumpreis weiter steigen lassen.

 

21.02.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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