Apple schwächelt in Sachen KI weiterhin und scheint sich nun nach Unterstützung für die neue Siri umzusehen
Offenbar schielt Apple unter anderem auf Google Gemini als Unterbau für Siri
Beim Thema KI fristet Apple weiterhin ein Schattendasein. Zwar ist „Apple Intelligence“ irgendwie vorhanden, doch die Funktionen bieten wenig Besonderes und komplexe Anfragen werden munter an KI-Modelle von Drittanbietern weitergeleitet. Fortschritte lassen auf sich warten und um solche noch erreichen zu können, schreckt Apple wohl auch vor tiefergehenden Kooperationen nicht zurück.
Das gilt insbesondere für die Sprachassistentin Siri, deren vollständige Umstellung auf KI erst irgendwann im kommenden Jahr erfolgen soll. Möglicherweise aber nicht auf eigene Faust, sondern mit Unterstützung von Google. Wie „Bloomberg“ berichtet, befindet sich Apple (US0378331005) derzeit in frühen Gesprächen um einen Einsatz des Sprachmodells Gemini bei Siri.
Letzteres kommt zwar schon jetzt zum Einsatz, allerdings lediglich als sogenanntes Add-On. Anfragen werden also nur bei Bedarf weitergeleitet. Bei den mutmaßlich stattfindenden Gesprächen soll es hingegen darum gehen, die Basis von Siri auf das technische Konstrukt von Google zu setzen und Gemini mehr oder minder zum Motor des Ganzen zu machen. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Vor wenigen Tagen erst stellte Google seine neue Smartphone-Generation mitsamt frischem Sprachmodell vor und konnte sich dabei den einen oder anderen Seitenhieb in Richtung Cupertino nicht verkneifen.
Apple auf Einkaufstour?
Allerdings klopft Apple Insidern zufolge nicht nur bei Google an. Der iPhone-Hersteller hat wohl auch schon mit anderen Unternehmen gesprochen und soll zunächst sehr angetan von Anthropics Claude gewesen sein. Dazu passen Gerüchte, laut denen Apple sogar eine Übernahme des Anbieters zu irgendeinem Zeitpunkt ins Auge gefasst haben könnte. Dem Bericht zufolge fielen die finanziellen Forderungen aber zu hoch aus, weshalb nun auch Verhandlungen mit anderen Firmen aufgenommen wurden.
Intern soll bei Apple gar eine Art Wettbewerb stattfinden, bei dem sich zeigen soll, welcher Anbieter die besten Ergebnisse liefern kann. Sollte das Ganze den Tatsachen entsprechen, so scheint der Einsatz eines KI-Modells eines Drittanbieters aber schon beschlossene Sache zu sein. Damit würde Apple auch den jüngsten Brain Drain elegant umschiffen. Zahlreiche hochrangige Entwickler verabschiedeten sich dank üppiger Gehaltsaussichten zuletzt in Richtung Meta.
Für den Moment scheint sich Apple noch alle Optionen offen zu halten und öffentlich kommuniziert das Unternehmen überhaupt nicht über seine KI-Fortschritte bzw. das Fehlen selbiger. Alles deutet aber darauf hin, dass sich hinter den Kulissen einiges tut. Das Setzen auf ein KI-Modell eines anderen Anbieters wäre zwar ein Stück weit eine Kapitulation. Es müsste aber langfristig keinen eklatanten Nachteil bedeuten. Schließlich verdient Apple sein Geld noch immer hauptsächlich mit dem Verkauf von Smartphones und Dienstleistungen darum.
Hoffnung unter den Anlegern
Zuletzt gestiegene iPhone-Absatzzahlen in China ließen die Apple-Aktie wieder steigen. Von Euphorie ist zwar noch immer wenig zu sehen, doch ein Schlusskurs von 227,76 US-Dollar am Freitag darf noch als respektabel angesehen werden. Das Thema KI wird den Titel weiterhin verfolgen. Denn je länger es dauert, bis es dazu handfeste Neuigkeiten gibt, desto größer wird auch die Sorge der Börsianer, dass Apple sich letztlich abhängen lassen könnte.
Ob es schon bei der Vorstellung neuer iPhones im September KI-Neuigkeiten bei Apple geben wird, das bleibt wohl abzuwarten. Bei Siri wird sich aber vermutlich noch nichts tun, schließlich stellt Apple selbst bedeutende Neuerungen erst für 2026 in Aussicht. Umso spannender wird zu verfolgen sein, wie das Unternehmen seine neuen Geräte anpreist, wenn die Konkurrenz in Sachen KI fröhlich die Grenzen ausdehnt und das Ganze schon fast als bestimmendes Verkaufsargument einsetzt. Apple bleibt in einer unbequemen, aber nicht aussichtslosen Lage.
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25.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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