Meta steigert den Einsatz, Nvidia gerät unter Druck, auch Palantir zeigt Anzeichen einer Korrektur und Coca-Cola erntet Spott für KI-Spot
Die Euphorie im KI-Segment hat in dieser Woche einen Dämpfer erhalten
Im späten Handel am Freitag konnten Tech-Aktien sich noch einmal erholen und zum Teil sogar wieder in den grünen Bereich zurückfinden. Dennoch liegt im Segment eine eher maue Woche hinter uns. Ob das an einer saisonalen Schwäche liegt oder doch die Angst vor dem Platzen einer KI-Blase umgeht, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Unstrittig ist allerdings, dass die Konzerne immer höhere Summen in den Ausbau von KI-Rechenzentren stecken und für die Anleger weitgehend unklar ist, ob sich dies auch eines Tages auszahlen wird. Besonders stark in die Offensive geht Meta (US30303M1027). Erst am Freitag informierte die Facebook-Mutter darüber, in den kommenden drei Jahren 600 Milliarden US-Dollar in US-Infrastruktur und Arbeitsplätze investieren zu wollen. Das dürfte den Cashflow im gleichen Zeitraum bei Weitem übersteigen. Jener lag im vergangenen Jahr bei vergleichsweise bescheidenen 54,1 Milliarden Dollar.
Über die letzten Zahlen von Meta konnten die Anleger sich zwar nicht beschweren und das Wachstumsversprechen rund um KI wirkt auf genügend Marktakteure weiterhin verführerisch. Der Aktienkurs zeigt aber eine klare Abkühlung. In dieser Woche ging es um mehr als vier Prozent bis auf 621,71 Dollar zum Wochenende abwärts. Damit beträgt der Abstand zum Ende Oktober markierten Hoch bei knapp 800 Dollar bereits annähernd 20 Prozent.
Gerät Nvidia ins Wanken?
Sollte der KI-Boom nachlassen, wären das auch für Nvidia (US67066G1040) keine guten Neuigkeiten. Die latenten Sorgen der Anleger schlugen sich in den letzten Tagen auf den Aktienkurs nieder, der zeitweise unter 180 Dollar fiel. Zu jenem Zeitpunkt wurde rund eine halbe Billion Dollar an Börsenwert in wenigen Tagen verbrannt. Bis Handelsschluss rettete sich der Titel zurück auf 188,15 Dollar und damit ziemlich genau auf den Schlusskurs des Vortags. Auf Wochensicht bleibt es aber bei einem Verlust von gut sieben Prozent.
Am Samstag versicherte Nvidia-Chef Jensen Huang, dass die Nachfrage nach Blackwell-Chips gigantisch sei und wohl mit Lieferengpässen zu rechnen sei. Richtig beruhigen konnte Huang die Anleger damit aber nicht. Denn wenige Tage zuvor wurde auch bekannt, dass nach China weiterhin keine Chips geliefert werden. Damit fehlt dem Unternehmen ein nicht unwichtiger Markt komplett.
Palantir im Visier von Burry
Die schärfste Korrektur in der abgelaufenen Börsenwoche legte die Aktie von Palantir (US69608A1088) hin. Daran konnte auch eine minimale Erholung am Freitag nichts ändern, welche den Titel um 1,7 Prozent auf 177,93 Dollar beförderte. Dort angekommen blieb es bei einem Minus von 11,2 Prozent auf 5-Tages-Sicht. Mit dafür verantwortlich ist der bekannte Investor Michael Burry, der im großen Stil mit Put-Optionen gegen Palantir wettet. Das muss zwar nichts zu bedeuten haben, doch die Märkte scheinen das Ganze ernst zu nehmen.
Auch bei Palantir gab es kürzlich traumhafte Zahlen zu sehen, welche die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch den Gewinnen klar übertrafen. Dennoch gilt die Bewertung als absolut abenteuerlich. Die Frage, ob die enormen Investitionen in KI irgendwann für die erträumten Gewinne sorgen können, bleibt unbeantwortet.
Coca-Cola kann mit KI-Werbung nicht punkten
Dass KI-Anwendungen in der breiten Bevölkerung nicht unbedingt so beliebt sind, wie es sich manches Unternehmen vielleicht wünschen würde, bekam Coca-Cola (US1912161007) zu spüren. Wie im vergangenen Jahr setzt der Getränkegigant für seinen ikonischen Weihnachtswerbespot auch in diesem Jahr auf Künstliche Intelligenz. Die Erstellung verlief etwas aufwendiger, als einen beliebigen Prompt rauszuhauen und es gibt sogar ein ganzes Making-of dazu. Doch die drei entstandenen Spots stoßen bei YouTube dennoch auf Spott und Häme.
In den Kommentaren weisen Nutzer auf diverse Fehler hin, klagen über seelenlose Szenen und dergleichen mehr. Coca-Cola beteuert zwar, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben und es dürfte kein Zufall sein, dass es abseits eines kurzen Auftritts des Weihnachtsmanns und einigen Menschenmengen keine menschlichen Akteure gibt. Richtig überzeugen kann der Konzern dennoch nicht. Die Anleger nahmen es immerhin nicht krumm und gönnten der Coca-Cola-Aktie am Freitag an Plus von 2,2 Prozent bis auf 70,55 Euro. Die Hoffnung auf einen Schub durch das klassischerweise starke Weihnachtsgeschäft ist groß, obschon die Verbraucherlaune in den USA sich zuletzt heftig eingetrübt hat.
Künstliche Intelligenz, echte Sorgen!
Einen Crash erlebten wir an den Börsen in dieser Woche noch immer nicht und am Freitag zeigte sich recht klar, dass die Bullen noch immer ein Wörtchen mitreden wollen. Gleichwohl war auch zu sehen, dass immer neue Investitionsbekunden nicht mehr für unkontrollierte Kurssprünge sorgen können. Stattdessen scheinen damit die Sorgen davor, dass die Tech-Giganten sich vielleicht dezent übernehmen könnten, eher noch anzusteigen. Die Stimmung scheint sich zu ändern. Das muss nicht zwingend in eine platzende Blase münden, darf aber dennoch als Warnsignal verstanden werden.
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08.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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