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Azbil Corp.: Japans Nr. 1 in Anlagentechnik

Azbil Corp.: Gewinnausweitung 2. Quartal 2019/20 überrascht positiv

NTG24 - Azbil Corp.: Japans Nr. 1 in Anlagentechnik

 

Ein sehr interessantes und zukunftsträchtiges Unternehmen Japans stellt unseres Erachtens die in ihren Ursprüngen bereits 1906 entstandene AZBIL CORP. (JP3937200008) dar. Obwohl es sich bei dem Unternehmen bereits jetzt um einen asienweiten Marktführer im Bereich der Gebäude- und Anlagenautomatisierung handelt, ist die Aktie mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 4 Mrd. USD größenklassenmäßig immer noch dem Mid Cap-Segment zuzuordnen und daher auch im TOPIX Mid 400-Index vertreten. Weitere Entwicklungspotenziale des sehr innovativ ausgerichteten Konzerns wie dessen Aktie sollten somit in jedem Fall gegeben sein.  Die Hintergründe hierfür erläutern wir in nachfolgender Analyse.

 

Chart: Azbil Corp. gegen Nikke 225 + DAX

 

Geschäftsprofil Azbil Corp.

 

Die wesentliche Geschäftsentwicklung der 1906 gegründeten Azbil Corp. zu einem der größten und anerkanntesten Anlageautomatisierungs-Spezialisten Asiens setzte Mitte der 50er Jahre ein, als der Konzern unter seinem vormaligen Namen Yamatake eine weitreichende 50%-ige Produktions- und Entwicklungskooperation mit dem industriellen US-Großkonzern HONEYWELL (US4385161066) einging. Denn in dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs in Japan versuchte ebenfalls auch Honeywell in seinem Kernbereich des industriellen Anlagebaus dort verstärkt Fuß zu fassen. Derartige Marktzugänge nach Japan waren zum damaligen Zeitpunkt ausländischen Unternehmen jedoch generell nur unter sehr erschwerten Zulassungsbedingungen möglich, wogegen Joint Ventures mit inländischen Marktteilnehmern schon damals den praktikabelsten Ausweg darstellten. Auf diese Weise wurde das Geschäft von Azbil / Yamatake bereits seit den 50er Jahren sehr durch das schon damals weltführende Knowhow von Honeywell in der Errichtung und Verwaltung von Großanlagen gefördert, das auch bei Honeywell bis in deren Gründerjahre Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreicht.

Erst Anfang 2002 wurde mit weit fortgeschrittenem Reifungsprozess von Azbil / Yamatake und sukzessivem Anteilsabbau von Honeywell dieses Joint Venture endgültig aufgelöst und schließlich in 2012 auch der Yamatake-Konzern unter Abspaltung und Veräußerung des reinen Baugeschäfts in die jetzige Azbil Corp. überführt.

Hiermit entstand mit Azbil somit ein Technologiespezialist, der sich seither nur noch auf den Bereich der Gebäude- und Anlagenautomatisierung konzentriert und folgende 3 Geschäftsbereiche unterhält:

a)  Gebäude-Automatisierung (Umsatzanteil = 46 %). Dieser beinhaltet gebäudespezifische automatische Schalt- und Steuerungssysteme aller Art auf Funk-, Licht- und UV-/Infrarot-Laser-Basis, darüber hinaus Arealsteuerungen ganzer Gebäudekomplexe hinsichtlich zentralisierter Schließ-, Alarm-, Beleuchtungs- und Klimatisierungssysteme, die Herstellung einzelner signal- und druckinduzierter Antriebskomponenten sowie Ingenieurs-, Wartungs- und Beratungsdienstleistungen im Bereich des Energiemanagements von Gebäuden.

b) Anlagen-Automatisierung (Umsatzanteil = 38 %). In diesem Bereich werden vollautomatische Mess-, Kontroll- und Steuerungssysteme sowie zugrundeliegende Softwares für Anlagen und Fabriken vielfältigster Sektoren hergestellt.

c) Automatisierungs-Anwendungen für das Alltagsleben / „Life Automation“ (Umsatzanteil = 16 %).  Dieser Bereich beinhaltet Mess- und Kontrollsysteme für den privaten Energieverbrauch (Strom, Gas, Wärme, Wasser) sowie die Entwicklung und Überwachung von ablaufspezifischen Automatisierungsprozessen in Pharmakonzernen, Forschungseinrichtungen und Krankenhäusern inkl. der Herstellung entsprechender medizinischer Kontrollgeräte.  

Diese Aktivitäten von Azbil erstrecken sich zu rd. 95 % auf den asiatischen Kontinent (davon zu 82 % auf Japan), rd. 5 % des Umsatzes entfällt auf die Kontinente Europa (3,5 %) und Nordamerika (1,5 %).

 

Zahlen 2. Quartal 2019/20 (per 30.09.) und Ausblick Gesamtjahr 2019/20 (per 31.03.20)

 

Die Umsätze bei Azbil stagnierten im 2. Quartal 2019/2020 gegenüber dem Vorjahr, was von den Analysten jedoch in entsprechender Weise erwartet worden war.

Der grundsätzlich konjunkturzyklischste Bereich der Anlagenautomatisierung (im 2. Quartal Abschwächung des Wirtschaftswachstums im gesamten asiatischen Raum), wie aber auch die Division Automatisierungsanwendungen verzeichneten im 2. Quartal Umsatzrückgänge. Jedoch wurden diese Geschäftseinbußen durch einen deutlichen Umsatzanstieg der größten Division Gebäudeautomatisierung vollständig kompensiert.

Trotz des insgesamt unveränderten Umsatzes konnte der Betriebsgewinn ggü. Vorjahr überraschend stark um fast 9 % ausgebaut werden. Mit dieser Gewinnerzielung wurden nicht nur die eigenen vorherigen Unternehmensprojektionen, sondern auch entsprechende Analystenprognosen deutlich um rd. 14 % übertroffen.

Hintergrund für diesen erfreulichen Gewinnanstieg waren sowohl generell fortgesetzte Kosteneinsparungen und Profitabilitätserhöhungen, wie aber auch der margenstärkende Ausbau des gesamten Angebots an Automatisierungsdienstleistungen, sowohl in der Adressierung neuer Kundengruppen wie auch hinsichtlich der technologischen Fortentwicklung dieser Aktivitäten (vor allem Ergänzung von Steuerungs- und Kontrollautomatisierungen um Elemente der Künstlichen Intelligenz).

Aufgrund dieser vor allem auf operativer Gewinnebene sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung des Konzerns im 2. Quartal 2019 / 20 hebt der Vorstand unter Beibehaltung seiner Umsatzprognose die operative Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr (bis 31.03.20) nun geringfügig um 2 % an. Konkret bedeutet dies jedoch, dass die Geschäftsführung aufgrund der sich abzeichnenden erneuten Belebung des japanischen wie asiatischen Wirtschaftswachstums nun gegenüber der 1. Hälfte für die laufende 2. Hälfte dieses Geschäftsjahres einen mehr als doppelt so hohen Gewinn (Steigerung um 105 %) erwartet. Vor allem im größten Bereich der Gebäudeautomatisierung rechnet Azbil mit einem erheblichen Gewinnsprung, dem eine schon im 1. Halbjahr verzeichnete starke Auftragseingangs-Steigerung in dieser Division zugrunde liegt.

 

Aktienbewertung und strategische Positionierung

 

Die Aussichten von Azbil auf einen starken Gewinnsprung in der 2. Geschäftsjahreshälfte halten wir aufgrund der mittlerweile wieder anziehenden Wirtschaftsdynamik in Asien sowie geprägt durch die kontinuierlichen Technologie- und Produktivitätsfortschritte des Konzerns für sehr begründet. Auch für die anschließenden 2 Jahre bis 31.03.2022 ist die Geschäftsleitung optimistisch. Bis dahin wird mit einem Umsatzanstieg um rd. 15 %, verbunden mit einem deutlich überdurchschnittlichen Gewinnzuwachs gerechnet.

Nachdem sich bereits von März 2015 – März 2019 die operative (+ 76 %) wie auch Nettogewinnerzielung (+ 164  %) bei Azbil kontinuierlich ausgebaut hat, hegen wir angesichts der zunehmenden Marktexpansion in Japan wie auch weiteren asiatischen Ländern (vor allem China) kaum Zweifel daran, dass dieser positive Trend auch längerfristig weiterhin eine ähnlich dynamische Fortsetzung finden dürfte.

Bei tendenziell anziehender operativer Marge sowie Eigenkapitalrendite jeweils jenseits der 10 %-Marke halten wir die Aktienbewertung mit einem geschätzten KGV von rd. 20 per März 2021 im mindesten Fall für angemessen. Für Ihre Nachverfolgung unserer weiteren strategischen Positionierung in der Aktie verweisen wir auf unser erfolgreich gemanagtes Musterportfolio SPEKULATIV, in dem dieser Titel gegenwärtig allokiert ist.

 

Musterdepot Spekulativ

 

03.11.2019 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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  • Stefan Kromer - 15.11.2019 01:21:49 Uhr


 

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