
BMW trotzt der miesen Stimmung im Sektor und bestätigt die Prognose für das laufende Jahr
China und die USA bleiben große Herausforderungen für BMW
Die Stimmung unter den europäischen Autobauern fiel zuletzt so schlecht wie schon lange nicht mehr aus. Zahlreiche Hersteller meldeten für das erste Jahr miese bis katastrophale Ergebnisse und beim Ausblick sieht es nicht viel besser aus. Einige Unternehmen kassierten ihre Prognose gleich vollständig, darunter etwa Mercedes-Benz. BMW hält nun dagegen, indem die Jahresprognose bestätigt wurde.
Dabei erging es auch BMW (DE0005190003) im ersten Quartal nicht eben rosig. Das Unternehmen meldete bei den letzten Zahlen einen Gewinnrückgang in Höhe von 26,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Die Absatzzahlen gingen weltweit um 1,4 Prozent auf 586.000 Fahrzeuge zurück und der Umsatz brach um 7,8 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro ein. Wie auch bei den Mitbewerbern erwies sich der chinesische Markt als das größte Sorgenkind. Dort geben zunehmend heimische Anbieter den Ton an, während westliche Automarken immer mehr an Bedeutung zu verlieren scheinen.
Noch keine nennenswerte Rolle spielten im letzten Quartal US-Zölle, was sich aber mittlerweile natürlich geändert hat und die Bilanzen weiter unter Druck setzen dürfte. BMW verfügt zwar über eine recht ansehnliche Produktion in den USA und produziert dort laut „FAZ“ mit jährlich 400.000 Autos ungefähr so viel, wie auch vor Ort verkauft wird. Allerdings sind nur in etwa die Hälfte der in den USA gebauten Autos auch für den lokalen Vertrieb gedacht. Die andere Hälfte geht in den Export. Ob es diesbezüglich Anpassungen geben mag, ist nicht bekannt.
BMW bleibt zuversichtlich
Kurz zusammengefasst steht über den zwei größten und wichtigsten Märkten ein großes Fragezeichen und die weiteren Entwicklungen sind kaum abzuschätzen. Dennoch ändert sich bei BMW nichts an der Prognose. Das Unternehmen setzt nach eigener Aussage auf Produkte, Strategie und Flexibilität, um weltweit unterschiedliche Kundenwünsche bedienen zu können. Versprochen werden keine Wunder, aber „robuste Ergebnisse“.
Das Vorsteuerergebnis soll in etwa auf Vorjahresniveau liegen, also rund um die Marke von elf Milliarden Euro. BMW räumt zwar ein, dass es mit Blick auf US-Zölle Risiken gebe. Gerechnet wird allerdings damit, dass jene nur ein temporäres Problem sein werden. Offenbar rechnet der Konzern fest damit, dass US-Präsident Donald Trump entweder noch mehr zurückrudert, Ausnahmen verkünden wird oder sich auf einen wie auch immer gearteten Deal mit der EU einlassen mag.
Für die Anleger bleibt damit der Blick auf die Politik wichtig. Denn sollten die aktuellen Zölle dauerhaft in Kraft bleiben oder vielleicht sogar noch ausgeweitet werden, so kämen schnell wieder Zweifel an der Prognose von BMW auf. Für den Moment ist es beruhigend, dass es überhaupt einen Ausblick gibt und dieser angesichts der Marktlage nicht einmal schlecht ausfällt. Ob wir es dabei mit Optimismus oder schlicht Naivität zu tun haben, das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Keine schlechte Ausgangslage
Festhalten lässt sich für den Moment lediglich, dass BMW sich im Vergleich zur Konkurrenz einigermaßen gut schlägt und die Rückgänge bei Absatzzahlen, Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal überschaubarer ausfielen als bei vielen Mitbewerbern. Das ist nicht die schlechteste Ausgangslage, um sich durch einen anspruchsvollen Markt zu navigieren und trotz großer Herausforderungen wenigstens die Aussicht auf Wachstum bieten zu können.
Vollkommen überzeugt sind die Börsianer noch nicht, und das vollkommen zu recht. Die BMW-Aktie konnte am Mittwoch lediglich um 1,7 Prozent bis auf 76,10 Euro zulegen und damit die im April gestartete Erholung mit weiterhin gemäßigtem Tempo fortsetzen. Es bleiben zu viele unberechenbare Risiken, als dass sich für die Aktie eine klare Empfehlung aussprechen ließe. An dieser Stelle können Unternehmen und Anlegern für die Einhaltung der Prognose nur die Daumen gedrückt werden. Verlassen kann und sollte sich auf einen erfreulichen Jahresabschluss aber niemand.
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08.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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