BMW steht zwar weiter unter Druck, konnte mit seinen Q3-Zahlen aber auch für positive Überraschungen sorgen
BMW präsentiert solide Zahlen in einem stürmischen Umfeld
Die deutsche Autobauer navigieren sich derzeit durch eine der wohl größten Krisen aller Zeiten. Das gelingt manchen besser als anderen. Lange Zeit gab vor allem BMW eine erstaunlich gute Figur ab, musste letztlich aber die eigene Prognose auch nach unten anpassen. Für das dritte Quartal konnten nun jedoch wieder steigende Absatzzahlen verkündet werden und das Unternehmen sieht sich auf Kurs, zumindest die neuen Ziele für das Gesamtjahr recht bequem erreichen zu können.
Nach wie vor zu kämpfen hat BMW (DE0005190003) auf dem chinesischen Markt. Dort haben europäische Marken an Strahlkraft verloren und zusätzlich belastet eine beispiellose Rabattschlacht den dortigen Markt. Dem konnte sich BMW auch im letzten Quartal nicht entziehen. Die Absätze verliefen wieder einmal rückläufig. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden 11,2 Prozent weniger Autos im Reich der Mitte an die Frau oder den Mann gebracht.
Bessere Geschäfte in Europa können dies jedoch zu weiten Teilen kompensieren. Insbesondere das dritte Quartal bescherte BMW einen ordentlichen Gewinnsprung. Der Vorsteuergewinn sprang um 177 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Das hat zwar auch mit einem Sondereffekt aus dem Vorjahr zu tun, als der Gewinn aufgrund von Problemen mit einem Bremssystem von Continental um 80 Prozent einbrach. Dennoch nahm die Börse die Zahlen sehr positiv auf und sah über leichte Enttäuschungen beim Umsatz (32,3 Mrd. Euro) großzügig hinweg.
BMW bleibt auf Kurs
Vielleicht etwas besser einschätzen lässt sich die Ausgangslage bei BMW mit einem Blick auf die 9-Monats-Zahlen. Dort machen sich Probleme in China, US-Zölle und ungünstige Währungseffekte bemerkbar, sodass es leider kaum bis gar keine Wachstumsimpulse zu bewundern gibt. Stattdessen ging der Umsatz um 5,6 Prozent auf rund 100 Milliarden Euro zurück und der Konzernüberschuss schrumpfte um 6,8 Prozent auf bescheidene 5,7 Milliarden Euro.
Rückschläge verzeichnet BMW auch bei der Marge, die von 6,6 auf nun 5,9 Prozent zurückging. Allerdings ist das Unternehmen damit auf dem besten Wege, den neuen Zielkorridor von fünf bis sechs Prozent am oberen Ende zu treffen. Dementsprechend zeigte sich BMW-Chef Oliver Zipse letztlich auch zufrieden. Seiner Ansicht nach zeigen die Ergebnisse, dass BMW über ein robustes und tragfähiges Geschäftsmodell verfüge.
Für die Zukunft stellt Finanzchef Walter Mertl weitere Kostensenkungen in Aussicht. Noch bis 2027 sollen die Ausgaben sinken. Gleichzeitig forciert der Autobauer den breiten Marktstart seiner „Neuen Klasse“, die weltweit für neuen Schwung sorgen soll. In Europa und den USA legten die Absatzzahlen im dritten Quartal bereits wieder zu. BMW berichtet über eine hohe Nachfrage nach neuen Modellen und bietet damit einen Lichtblick inmitten der Krise der Branche. Zudem scheint es momentan keine Probleme in der Lieferkette zu geben.
Zufriedene Aktionäre
Vollkommen abschütteln kann BMW die mehr als schwierigen Marktbedingungen nicht und auf Jahressicht mussten weiterhin rückläufige Ergebnisse festgestellt werden. Der Konzern schlägt sich jedoch in mancher Hinsicht weitaus besser als die Konkurrenz und punktet zudem wenigstens mit Aussichten auf neue Wachstumschancen. Das reicht den Anlegern aus, um die Zuversicht beizubehalten und den Aktienkurs in Richtung Norden zu befördern. Die BMW-Aktie reagierte auf die jüngsten Ergebnisse am Mittwoch mit Aufschlägen von 6,9 Prozent bis auf 85,80 Euro.
Erfolgsgarantien kann es zwar nie geben. BMW scheint seine Transformation aber voranzutreiben und den Tiefpunkt möglicherweise schon unterschritten zu haben. Gelingt es in den nächsten Monaten tatsächlich, Kosten weiter zu senken, Absatzzahlen zu steigern und das China-Problem wenigstens in den Griff zu bekommen, so stünde einer weiteren Erholung an der Börse mitsamt möglichen neuen Jahreshöchstständen wahrscheinlich kaum etwas im Weg.
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06.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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