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BÖRSE TO GO - DAX, SMI und RWE

Bei RWE geht es bald erst richtig los

 

Guten Morgen,

zum Ende der turbulenten Woche gilt der Blick auf die Markttechnik, insbesondere die des DAX und SMI.

Die technische Ausgangslage des SMI kann unter den aktuellen Umständen getrost als robust gesehen werden. Während alle anderen Leitindices an ihre technischen Grenzen stossen und Gefahr laufen in eine Wiederholung des Herbst 2018 zu geraten, vollzieht der SMI bestenfalls eine normale Abwärtsphase in einem intakten Aufwärtstrend. Zugleich erfolgt mit den Abschlägen des Monats auch der sog. „pull-back“ auf den Ausbruch von 2017. Gelingt die Stabilisierung bei 9.500 Punkten, ist hier alles noch im grünen Bereich.

Im DAX sieht es da schon trüber aus. Mit dem Wochentief bei 11.266 Punkten wurde der vorerst letzte technische Wiederstand getestet, hält dieser nicht stehen 11.000 oder gar das Tief vom Herbst 2018 bei 10.500 im Raum. Damit sollte zumindest gerechnet werden, als Wahrscheinlich halten wir dies derzeit noch nicht. Aber: Von allen Leitindices sieht der DAX derzeit am angeschlagensten aus. Die Hintergründe sind bekannt: die großen Exporttitel wiegen schwer auf dem Frankfurter Parkett, und die Misere bei den Banken setzt sich ebenfalls unverändert fort. Den meisten Werten im DAX fehlt es schlicht an einer unmittelbaren Perspektive. Zudem sorgt das Rezessionsthema für schlechte Laune. 

 

 

Wie es geht zeigt ausgerechnet ein Wert der 10 Jahre dafür brauchte: RWE.

 

Am Mittwoch nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen legte die RWE-Aktie noch einmal zu und bestätigt damit ein weiteres Kaufsignal. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im ersten Halbjahr um 20 % auf 1,4 Mrd. Euro, stellt aber keine Überraschung dar, da RWE schon vor zwei Wochen die Gewinnprognose angehoben hatte. Es mehren sich nun die Anzahl derer Analysten die den Wert zum Kauf empfehlen.

Mit dem Wiedereinstieg in die erneuerbaren Energien schafft RWE sich endlich ein zukunftsträchtiges Standbein und erfindet sich quasi neu. Das ist auch zwingend nötig. Zwar geht das letzte Atomkraftwerk erst 2022 vom Netz und bis spätestens 2038 muss RWE die Förderung der Braunkohle beenden und auch die Kohlekraftwerke vom Netz nehmen, doch sind das machbare Aufgaben. Und: Nach dem Deal mit Eon wird RWE mit Produktionskapazitäten von neun Gigawatt von einen Tag auf den anderen zu einem führenden Anbieter von erneuerbaren Energien - bei Offshore-Windenergie sogar die Nr. 2 weltweit. Jedes Jahr will der Konzern hier zudem 1,5 Mrd. Euro investieren.

Fazit: die Turnaround Story nimmt Fahrt auf und die Fokussierung auf erneuerbare Energien wird eine lange aber sehr interessante Story. Wir greifen das in Kürze im Detail auf, raten aber schon jetzt zum Einstieg.

 

Auch der Turnaround bei NVIDIA gewinnt an Kontur.

 

Mit Vorlage der Zahlen und dem Bericht des Managements konnte in allen Segmenten gegenüber dem vorherigen Quartal zugelegt werden. Die Wachstumsprobleme sind offensichtlich ein Thema der Vergangenheit. CEO Jensen Huang erklärte zudem, dass der Grund für den Rückgang bei Grafikprozessoren für Gaming und Künstliche Intelligenz sich darin erklärt dass die Kunden erst einmal ihr überschüssiges Inventar abauen mussten. Der Umsatz bei Gaming-Chips kletterte gegenüber um 24 % auf 1,3 Mrd. Dollar, der Erlös im zweitgrößten Segment Data-Center legte um 3,3 % auf 655 Mio. Dollar zu. Auf die technische Ausgangslage hatten wir hier bereits hingewiesen.

Abschliessend zum Thema Rezession: Es ist schon erstaunlich wie ein volkswirtschaftlicher Zyklus, also ein Normalvorgang, so viel Angst verbreiten kann. Selbst wenn die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession rutschen würde, das Ein- und Ausatmen ist nun einmal ein völlig normaler Vorgang der sich alle paar Jahre wiederholt. Daraus eine Krisenstimmung zu fabrizieren ist unsinnig. Es sollte als Chance gesehen werden die Versäumnisse der letzten Jahre zu beheben.

 

16.08.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 


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