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Versorger mit Gegenwind

E.ON und RWE mit bescheidenen Zahlen - echtes Wachstum erst wieder mittelfristig

NTG24 - Versorger mit Gegenwind

 

Die operative Entwicklung bei den grossen deutschen Versorgern hat im 3. Quartal enttäuscht. Die Abschwächung der Wirtschaft in Europa und Deutschland spiegelt sich deutlich im schwachen Energieverbrauch wider. 

Die Dynamik im operativen Geschäft ist bei E.ON (DE000ENAG999) im 3. Quartal negativ geworden. Die Umsätze wuchsen nicht mehr im Jahresvergleich, sondern befinden sich im Rückwärtsgang. Und zwar deutlich. Der Umsatz schrumpfte um -5 % auf 15,96 Mrd. Euro und kontert damit das starke Abschneiden im 1. Halbjahr. Auf Sicht der ersten neun Monate wächst E.ON immer noch, aber ein überraschend schwaches 4. Quartal könnte das kleine Wachstum zum Ende noch ausradieren. Aktuell hat man einen Umsatz seit Jahresbeginn von 57,5 Mrd. Euro (+2 %) erreicht. Die Profitabilität ist weiterhin schwach und aufgrund einer starken Steuerbelastung kippte das Ergebnis im 3. Quartal für die Aktionäre sogar auf -51 Mio. Euro bzw. -0,02 Euro je Aktie. Der Vorstand „bastelte“ sich einen „bereinigten“ Konzernüberschuss von 365 Mio. Euro, aber das ist Makulatur, wenn man davon auch etwas abhaben möchte, denn die Zahl existiert nur in der Vorstellung. Fakt ist, dass E.ON im September-Quartal einen (kleinen) Verlust hingelegt hat. Damit der schlechten Nachrichten nicht genug:

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E.ON SE

 

Die Nettoverschuldung hat sich in den ersten neun Monaten deutlich ausgeweitet. Zum 30. September lag sie bei 43,4 Mrd. Euro im Vergleich zu 41,07 Mrd. Euro zum Jahresbeginn. Ein Plus von 6 %, das nahezu einzig und allein auf den Rückgang der liquiden Mittel von 7,28 Mrd. Euro auf nun 4,56 Mrd. Euro zurückgeht. Natürlich eine direkte Folge der um 8 % auf 5,09 Mrd. Euro gestiegenen Investitionen. Wobei E.ON ausschliesslich die jährlichen Investitionen in das Stromnetz (4,11 Mrd. Euro (+15 %)) erhöhte. Alle anderen Bereiche zogen ihre Investitionen im Jahresvergleich herunter.

 

E.ON und RWE mit bescheidenen Zahlen

 

Bei RWE (DE0007037129) steht nun fest, dass man die stark operative Performance des Vorjahres nicht mehr erreichen wird. Es sieht nach drei Quartalen alles danach aus, dass man überwiegend nur das untere Ende der hauseigenen Prognosen erreichen wird. Besser schneidet man in jedem Fall beim „bereinigten“ Finanzergebnis ab, weswegen das „bereinigte“ Nettoergebnis voraussichtlich zum Jahresende hin bei 1,5 bis 1,6 Mrd. Euro landen wird. RWE hatte hier mindestens 1,3 Mrd. Euro versprochen nach 2,3 Mrd. Euro im Vorjahr. Das Kerngeschäft - das „bereinigte“ EBITDA - wird jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nur knapp über dem unteren Ende der Prognosespanne bei 4,6 Mrd. bis 4,7 Mrd. liegen. Auf diesem Niveau hatte die RWE 2024 noch 5,68 Mrd. Euro und 2023 7,75 Mrd. Euro verdient. Der Abwärtstrend im operativen Geschäft ist also selbst auf „bereinigter“ Basis mehr als deutlich. 

 

RWE AG

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Prognose für das Gesamtjahr bestätigte man. Zu 2026 wollte man sich noch nicht äussern, gab aber eine mittelfristige Prognose für 2027, die bei rund 3,00 Euro je Aktie liegen soll. Oder anders gesagt: Man avisiert ein „bereinigtes“ Gewinnwachstum von etwas weniger als 20 % p. a. Um das noch einmal einzusortieren: Damit käme die RWE selbst Ende 2027 noch nicht an das Niveau von 2024 (3,12 Euro je Aktie) heran. Besorgt schaut die Börse daher auch auf das Thema Verschuldung, denn die sinkende Profitabilität bei gleichzeitig steigender Nettoverschuldung ist nur dann akzeptabel, wenn RWE in Zukunft deutlich stärker wächst. Diesen starken Impuls sehe ich bisher noch nicht, weswegen dieser Punkt ein erhebliches Risiko darstellt. Erfreulich ist aber immerhin, dass RWE die Dividende (wie versprochen) auf 1,20 Euro je Aktie anheben wird.

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14.11.2025 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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