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Jeff Ubben steigt im großen Stil bei Bayer ein, was einige Veränderungen mit sich bringen dürfte

Das Management gerät unter Druck

NTG24 - Jeff Ubben steigt im großen Stil bei Bayer ein, was einige Veränderungen mit sich bringen dürfte

 

Wie einem Bericht des „manager magazin“ zu entnehmen ist, hat sich Inclusive Capital Partners unter Leitung von Jeff Ubben bei der Bayer AG eingekauft, und das nicht zu knapp. Gleich 0,83 Prozent am Unternehmen hat man sich gesichert, was bei der derzeitigen Marktkapitalisierung einem Investment von satten 430 Millionen Euro entspricht.

Beobachter sind sich sicher, dass Ubben solche Summen nicht nur aus Spaß an der Freude in die Hand nimmt oder weil er bei Bayer gerade eine besonders gute Investmentchance sieht. Viel mehr wird erwartet, dass der Investor aktiv Einfluss auf die Richtung bei Bayer (DE000BAY0017) nehmen will. Dafür scheint es auch bereits die nötige Unterstützung von anderen Großaktionären zu geben. Laut der „Financial Times“ sicherte David Herro von Harris Associates dem neuen Anteilseigner seine volle Unterstützung zu. Mit einem Anteil von 3 Prozent an Bayer handelt es sich dabei um den drittgrößten Aktionär des Konzerns.

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Was genau sich durch den Einstieg nun bei Bayer ändern könnte, darüber lässt sich nur spekulieren. Eigentlich gilt Jeff Ubben zwar als aktivistischer, aber dennoch zurückhaltender Investor. Viele Aktionäre waren und sind mit dem Management aber unzufrieden und vor allem mit der unterstellten Unlust, wichtige Veränderungen auf den Weg zu bringen. Manch einer sehnt sich da regelrecht danach, dass endlich mal jemand auf den Tisch haut.

Die Bayer-Aktie reagierte erwartungsgemäß erst einmal positiv auf das gewaltige Investment. Im gestrigen Handel ging es mit den Kursen um knapp 2,6 Prozent auf 51,86 Euro aufwärts. Das entspricht dem höchsten Schlusskurs seit dem Kursrutsch im Dezember. Die Hoffnung auf Veränderungen bei den Investoren ist groß und mit dem neuen Investor kommt da auch wieder etwas mehr Zuversicht daher.

 

Viele Baustellen bei Bayer

 

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Werbebanner EMH PM TradeDie Wunschliste der Aktionäre ist lang, und auch Jeff Ubben wird davon nicht einfach alles über Nacht erfüllen können. Eines der größten Streitthemen ist unter anderem eine mögliche Aufspaltung von Agrar- und Pharmageschäft. Einige Großaktionäre erwarten sich davon einen Mehrwert und steigende Aktienkurse. Bayer selbst erteilte solchen Fantasien bisher stets eine Absage. Völlig aus den Köpfen der Börsianer verschwunden ist die Idee aber noch nicht.

Bayer selbst äußerte sich bisher übrigens nicht zum Einstieg von Inclusive Capital Partners und lässt damit auch nicht durchblicken, ob sich daraus irgendwelche Änderungen im laufenden Geschäft ergeben. Das Management hat aber auch ohne einen neuen aktivistischen Investor schon alle Hände voll zu tun. Auch im Jahr 2023 bleiben Rechtsstreitigkeiten rund um den Unkrautvernichtet Glyphosat ein Thema, welches auch den Anlegern potenziell noch Kopfzerbrechen bereiten könnte. In der jüngeren Vergangenheit konnten dabei aber auch einige Erfolge errungen werden.

 

Trendwende in Sicht?

 

Abseits der Aktionärsstruktur gibt es momentan durchaus auch andere Faktoren, welche steigende Kurse bei der Bayer-Aktie vermuten. Dazu gehört ein sich aufhellendes Marktumfeld nach dezenten Anzeichen dafür, dass es um die Konjunktur vielleicht nicht ganz so schlecht bestellt sein könnte wie noch bis vor Kurzem gedacht. Sinkende Energiepreise tun ihr Übriges dafür, dass die Bullen momentan am längeren Hebel sitzen. Wie lange das so bleiben wird, ist aber noch einmal eine ganz andere Frage.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSo richtig über den Berg ist die Bayer-Aktie noch nicht, auch wenn das 52-Wochen-Tief bei 46,70 Euro mittlerweile wieder in etwas weiterer Entfernung liegt. Nur wenn auf die derzeitigen Hoffnungen auch entsprechende Zahlen folgen werden, ergibt sich die Aussicht auf eine echte Erholungsrallye. Garantien dafür gibt es nicht. Zwar lief es für Bayer im Agrarsektor zuletzt recht gut, doch im Pharmasegment ziehen derzeit dunkle Wolken auf und einige Vertreter der Branche warnen davor, dass 2023 noch hässlicher als das vergangenen Jahr verlaufen könnte.

 

10.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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