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TUI-Aktie: Mit den schnell ansteigenden Corona-Infektionszahlen droht ein erneuter Crash

Abwärtstrend aufgenommen

NTG24 - TUI-Aktie: Mit den schnell ansteigenden Corona-Infektionszahlen droht ein erneuter Crash

 

Bislang versuchte die europäische Tourismusbranche zielstrebig gute Stimmung für die anstehende Oster- und Sommersaison zu schüren. Gleichzeitig beflügelten die Pläne des britischen Premierministers Boris Johnson, bis Juni alle regulatorischen Beschränkungen fallen zu lassen, nicht nur die Stimmung innerhalb des Sektors selbst, sondern auch das Sentiment bei den entsprechenden Aktien. Mit den nun erneut aufkeimenden Sorgen vor einer dritten Corona-Welle wechselten viele Titel, wie auch der Anteilschein der TUI AG (ISIN: DE000TUAG000; WKN: TUAG00), jetzt wieder in einen Abwärtstrend über.

Insgesamt sind die neuerlichen Sorgen der Anleger keinesfalls ungerechtfertigt, da mit den zuletzt wieder dynamisch ansteigenden Infektionszahlen, z.B. in Deutschland, die Sommersaison aus kommerzieller Sicht zu einem neuerlichen Desaster werde könnte. Denn mit den in der Bundesrepublik und anderen Staaten schleppend verlaufenden Impfkampagnen ist eine Herdenimmunität in den kommenden vier Monaten eher unrealistisch. Zudem kann derzeit schwer prognostiziert werden, wie sich unter anderem die Bundesregierung letztendlich positionieren wird, da diese letztendlich insbesondere vor den Bundestagswahlen auch die Interessen der Befürworter von noch schärferen „Anti-Corona-Maßnahmen“ berücksichtigen muss.

 

Strukturelle Probleme bleiben intakt

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAuch wenn die Analysten derzeit für das Jahr 2021 einen Umsatzanstieg von 45 % prognostizieren, so bleibt der Titel mit einem geschätzten negativen 2021er-EPS von - 0,71 Euro extrem spekulativ. Denn zum einen reflektieren die derzeitigen Schätzungen noch nicht hinreichend die Gefahren vor einer neuerlichen dritten Corona-Welle. Zum anderen ist das Geschäftsmodell bereits in der Vergangenheit aufgrund des starken Preiswettbewerbs eher unterdurchschnittlich profitabel gewesen. Zudem werden mittelfristig ausländische Buchungsportale noch stärker traditionelle Anbieter wie TUI mit günstigen Angeboten angreifen, was strukturell die Erzielung von ansprechenden Margen erschwert.

 

 

Ebenfalls negativ ist, dass die Staatshilfen, die TUI seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor dem Zusammenbruch retteten, nicht nur potenziell durch die Wandlung von stillen Einlagen in Aktien die alten Anteilseigner aller Voraussicht nach nicht nur weiter verwässern. Vielmehr muss TUI auch die Rückzahlung von Darlehen mittelfristig planen, was den finanziellen Spielraum der Niedersachsen extrem einschränken wird.

 

Fazit:

 

Trotz des zunächst optisch ansprechenden Kursniveaus bleibt TUI ein extrem riskantes Investment, wobei Anleger die Verwässerungseffekte der vergangenen Kapitalmaßnahmen keinesfalls außer Acht lassen sollten. Zudem bleibt das Umfeld für die Hannoveraner auch nach dem Ende der Corona-Pandemie extrem herausfordernd, weshalb der Titel langfristig über ein weiteres massives Enttäuschungspotenzial verfügt. Daher ist die Aktie für langfristig orientierte Investoren derzeit alles andere als kaufenswert.

 

19.03.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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