Volkswagen lässt Bombe platzen, Tesla expandiert in China und Swiss Life erhöht Profitabilität - BÖRSE TO GO
Volkswagen lässt die Bombe platzen - drohende Verluste erzwingen Werksschließungen in Deutschland
Volkswagen lässt die Bombe platzen. Nachdem die Gewerkschaften nötige Kostensenkungen weitgehend verhinderten, drohen nun erstmals Werksschließungen in Deutschland. Gerüchte über ein neues Model Y in China machen die Runde. Tesla muss sich gegen die chinesische Konkurrenz stemmen. Swiss Life legte einen soliden Abschluss für das 1. Halbjahr vor. Insbesondere die Profitabilität konnte man in den ersten sechs Monaten deutlich erhöhen.
Asien entwickelt sich auch am Dienstagmorgen schwach. Nahezu alle Indizes, abgesehen vom SZSE Component Index, sinken, wobei der KOSPI und der Hang Seng Index die Liste der Verlierer anführen. Auch der Terminmarkt notiert während der Asien-Sitzung deutlich im Minus. Der DAX-Future (September) wird zwar vor Eröffnung der europäischen Vorbörse nur leicht tiefer bei 18.968 Punkten (-0,05 %) gehandelt, aber die amerikanischen Pendants notieren mit deutlicheren Verlusten. So wird beispielsweise der Nasdaq 100 Future bei 19.505,60 Punkten (-0,35 %) gesehen.
Frankfurt startet die Handelswoche mit einem Intraday-Reversal. Die Kurse sackten am Beginn des Handels geschlossen ab und erholten sich dann im Verlauf des Tages wieder. Es reichte aber nur beim DAX für ein kleines Tagesplus von 0,13 % auf 18.930,85 Punkte, wobei insbesondere die Aktien von Vonovia (DE000A1ML7J1) unterstützten, die um 1,99 % auf 31,80 Euro stiegen. Der MDAX sank hingegen leicht um -0,24 % auf 25.642,29 Punkte und der TecDAX verlor -0,45 % auf 3.385,33 Punkte. Der SDAX zeigte die geringste Erholung im Tagesverlust und schloss -0,67 % tiefer bei 13.964,66 Punkten, wobei die Aktien von BayWa (DE0005194062) belasteten und um -5,60 % auf 11,12 Euro fielen.
Der Handel in New York ruhte am Montag, da die Amerikaner den Labor Day begingen.
Volkswagen lässt die Bombe platzen
Volkswagen (DE0007664005) Chef Oliver Blume ließ am Montagnachmittag die Bombe platzen. Nachdem das im vergangenen Jahr initiierte Sparprogramm die Ziele um mehrere Milliarden Euro verfehlte, da die Gewerkschaften wichtige Maßnahmen zur Kostenkontrolle verhinderten, plant der Konzern nun zum ersten Mal in der 87-jährigen Geschichte die Schließung von deutschen Werken. Werksschließungen sind extrem selten bei Volkswagen. Das letzte Mal schloss der Autobauer 1988 das Werk in Westmoreland, USA. Umso bedeutender ist die Entscheidung ausgerechnet im Heimatmarkt Kapazitäten abzubauen, nachdem der Konzern bei seiner Neuausrichtung auf Elektroautos auf wenig Interesse vonseiten der Kunden stieß und damit Schiffbruch erlitt. Nun muss man kostenintensiv zum Verbrenner und Hybrid zurückrudern, während die Konkurrenz aus China den Markt mit attraktiven und kostengünstigeren Modellen überflutet. Die Frage ist allerdings, ob Blume den Konzern wieder auf Kurs bringen kann, denn schon vor ihm sind einige bekannte Konzernmanager von der Macht der Gewerkschaften aus dem Haus gefegt worden. Die Börse nahm es gelassen auf und begrüßte die neue Ausrichtung mit einem Kursplus von 1,25 % auf 97,38 Euro.
Tesla plant Sechssitzer
Aus China erreichen uns Gerüchte, dass Tesla (US88160R1014) ab Ende 2025 die Produktion eines Sechssitzers plant. Konkret will man eine neue Variante des inzwischen in die Jahre gekommenen Model Y auf den Markt bringen, der mehr Platz für Passagiere zur Verfügung stellt ohne eine dritte Sitzreihe. Tesla soll seinen Zulieferer signalisiert haben, dass sie mit einem deutlichen höheren Ausstoß in der Fabrik in Schanghai rechnen müssen. Man bezifferte das Wachstum der kommenden Nachfrage auf einen zweistelligen Prozentanstieg. Parallel dazu plant Tesla eine Ausweitung der Kapazitäten in Schanghai. Man hat die Erweiterung des Geländes um 70 Hektar beantragt. Das Model Y ist derzeit das am besten verkaufte Tesla-Modell in China, gerät aber zusehend unter Druck der Konkurrenz.
Höhere Profitabilität bei Swiss Life
Der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life (CH0014852781) konnte die Profitabilität im 1. Halbjahr 2024 weiter steigern. Obwohl sich die gebuchten Bruttoprämien nur marginal um 2 % auf 11,66 Mrd. Franken verbesserten, konnte man das operative Ergebnis um 6 % auf 883 Mio. Franken steigern. Besonders stark entwickelte sich das Leben-Geschäft in Frankreich, wo die Prämieneinnahmen um 11 % auf 3,8 Mrd. Euro kletterten. Nach Steuern blieb von dem Wachstum allerdings nichts für die Aktionäre übrig. Der Reingewinn stagnierte bei 632 Mio. Franken. Die Eigenkapitalrendite verbesserte sich deutlich von 15,8 % auf 17,8 %. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass man die gesetzten Ziele für 2024 erreichen oder sogar übertreffen wird.
Tagestermine
Am Nachmittag erwarten wir um 16:00 Uhr den amerikanischen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im August. Prognostiziert wird eine leichte Verbesserung von 46,8 auf 47,5 Punkte.
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03.09.2024 - Mikey Fritz
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