Credit Suisse in der Krise, Tesla enttäuscht und Meyer Burger braucht Geld - BÖRSE TO GO

Credit Suisse wird zum potenziellen Systemrisiko - Schweizer Großbank im Krisenmodus

 

Die Krise bei der Credit Suisse weitet sich aus. Die schweizer Großbank wird inzwischen weltweit an den Kapitalmärkten als potenzielles Systemrisiko wahrgenommen. Tesla enttäuscht auf der ganzen Linie. Die Produktionszahlen für das 3. Quartal lagen unter den Erwartungen, ebenso wie der neue Prototyp des hauseigenen Roboters. Neue Hiobsbotschaften von Meyer Burger. Dem Hersteller von Solarmodulen geht das Geld aus. 

Asien erlebte am Dienstagmorgen starke Short-Eindeckungen, die die Kurse springen lassen. Viele Benchmarks bewegen sich mehr als 2 % im Plus während der Sitzung. In China bleiben die Börsen vom 03. bis zum 07. Oktober aufgrund von Feiertagen geschlossen. Heute bleibt auch die Börse in Hongkong geschlossen. Der Terminmarkt präsentiert sich vor Eröffnung der europäischen Vorbörse sehr positiv. Der DAX-Future wird 1,35 % höher bei 12.417 Punkten gesehen.

Die Bullen nahmen am ersten Handelstag des neuen Quartals das Ruder wieder in die Hand. Alle deutschen Benchmarks konnten sich am Montag verbessern. Frankfurt hatte trotz des Tages der Einheit geöffnet. Die Spitze der Gewinner bildete der TecDAX, der sich um 1,71 % auf 2.716,46 Punkte steigerte. Der MDAX erreichte ein Plus von 1,34 % auf 22.670,64 Punkte, dicht gefolgt vom SDAX, der sich um 1,20 % auf 10.648,82 Punkte steigerte. Abgeschlagen erreichte der DAX noch ein kleines Plus von 0,79 % auf 12.209,48 Punkte. 

Hohe und einheitliche Gewinne ergaben sich in New York. Alle Benchmarks stiegen mehr als 2 %, wobei der Dow Jones Industrial Average Index leicht die Führung übernahm und um 2,66 % auf 29.490,89 Punkte kletterte. Der S&P 500 Index folgte dicht auf und stieg um 2,59 % auf 3.678,43 Punkte. Der Nasdaq Composite Index erreichte noch einen starken Tagesgewinn von 2,27 % auf 10.815,43 Punkte. 

 

Krise bei Credit Suisse weitet sich

 

Das Vertrauen in die Credit Suisse (CH0012138530) ist unter das Niveau der Finanzkrise gefallen. Der Kapitalmarkt preist inzwischen die Credit Defaults Swaps zur Ausfallabsicherung der Anleihen der schweizer Großbank höher als in 2008. Auch die Großaktionäre haben derart stark das Vertrauen in die Bank verloren, dass das obere Management das ganze Wochenende und den Montag damit verbracht haben, mit allen persönlich zu sprechen und um ihr Vertrauen zu werben. Die Credit Suisse hat für Ende Oktober umfassende Maßnahmen und eine neue Strategie ankündigt. Gerüchten zufolge wird sich die Großbank von Teilen ihres Geschäfts trennen und auf sehr niedrigerem Bewertungsniveau eine umfassende Kapitalerhöhung durchführen. Das löste die Sorge aus, dass die Bank sich nicht mehr selbst finanzieren kann. Die Lage ist inzwischen so prekär, dass die großen Notenbanken Credit Suisse als ein potenzielles Systemrisiko einzustufen beginnen. 

 

Tesla enttäuscht auf ganzer Linie

 

Die Enttäuschung der Anleger ist dem Aktienkurs abzulesen. Die Notierungen der Tesla (US88160R1014) Papiere rutschten am Montag um -22,85 US-Dollar (-8,61 %) auf nur noch 242,40 US-Dollar ab. Der tiefste Kurs seit Mitte Juli. Zu der Enttäuschung trug im Wesentlichen bei, dass Tesla mit einer Produktion von 365.923 Fahrzeugen und 343.830 Auslieferungen im 3. Quartal die hohen Erwartungen der Wall Street nicht erreichte. Tesla signalisierte auch nicht, dass die Erwartungen der Börse schnell wieder erreicht werden. Obendrein zeigte sich die Börse sehr enttäuscht über die auf dem AI Tag präsentierten Resultate. Der versprochene Prototyp des neuen Tesla Roboters war gelinde gesagt eine Enttäuschung. Der Roboter musste von mehreren Mitarbeitern auf die Bühne getragen werden. Seine „Intelligenz“ bestand im Wesentlichen darin, dass er dem Publikum zuwinken konnte. Im Vergleich zu anderen marktfähigen Robotern sind die Fähigkeiten des Tesla Roboters bescheiden und hinken weit hinter den geschürten Erwartungen hinterher.  

 

 

Meyer Burger kündigt Kapitalerhöhung an

 

Meyer Burger (CH0108503795) lieferte heute früh eine weitere Hiobsbotschaft ab. Der angeschlagene schweizer Hersteller von Solarmodulen kündigte eine umfassende Kapitalerhöhung an. Bei einer Marktkapitalisierung von 1 Mrd. Franken am Montagabend will das Unternehmen 250 Mio. Franken an der Börse neu aufnehmen. Das Unternehmen will mit dem Kapital die Produktion ausweiten und muss Löcher in der Bilanz stopfen, weswegen man am 28. Oktober zu einer außerordentlichen Generalversammlung eingeladen hat. Eine Kapitalerhöhung in diesem Umfang würde die Anteile der Altaktionäre umfassend verwässern. 

 

Tagestermine

 

Der amerikanische Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten weiterhin sehr stark gezeigt. Die offenen Stellenangebote bewegen sich laut JOLT weiterhin nahe einem Rekordhoch. Die jüngsten Daten für den Monat August werden heute um 16:00 Uhr veröffentlicht. Ökonomen erwarten einen Rückgang von zuvor 11,239 Millionen auf 10,775 Millionen offenen Stellen. 

 

04.10.2022 - Mikey Fritz

 

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