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BÖRSE TO GO - AstraZeneca, Boeing und Porsche

Brüssel gibt grünes Licht - Italien beschlagnahmt AstraZeneca Impfstofflieferung für Australien

NTG24 - BÖRSE TO GO - AstraZeneca, Boeing und Porsche

 

Der Handel in Asien versucht sich nach den sehr schwachen Vorgaben aus den USA zu fangen. Insbesondere nachdem Peking neue Wirtschaftsziele für 2021 veröffentlicht hatte, begann der Verkaufsdruck zu weichen, aber nur vereinzelt kommen die Indizes ins Plus zurück. Die Futures entwickeln sich ebenfalls durchwachsen und ohne neuen Trend. Der DAX-Future kann sich positiv abheben und liegt eine Viertelstunde vor Eröffnung der europäischen Vorbörse bei 13.972 Punkten (+0,07 %), während der S&P 500 Future bei 3.760 Punkten (-0,12 %) und der Nasdaq-Future bei 12.427 Punkten (-0,23 %) notieren. 

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Frankfurt schloss am Donnerstag bereits deutlich im Minus, noch bevor der FED-Vorsitzende Jerome Powell seine Rede begonnen hatte. Wie am Vortag konnte sich der DAX am besten von allen deutschen Benchmarks halten und sank nur um -0,17 % auf 14.056,34 Punkte. Unterstützt wurde der Blue Chip Index dabei unter anderem von der Münchener Rück, deren Aktien um 2,23 % auf 261,00 Euro stiegen, und von der RWE, die sich um 2,45 % auf 30,90 Euro verbesserten. 

Einen starken Verlust musste der SDAX hinnehmen. Der Index der kleinen Unternehmen fiel um -2,00 % auf 14.996,34 Punkte und schloss damit unter der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 Punkten. Auch der TecDAX gab deutlich ab und sank um -1,48 % auf 3.270,58 Punkte. 

Die Wall Street hatte auf Unterstützung von Jerome Powell gehofft. Die Benchmarks, insbesondere der Nasdaq Composite Index, positionierten sich vor Beginn der gestrigen Rede des FED-Vorsitzenden für eine schnelle Erholungsrallye, doch Powell diskutierte das Thema der scharf steigenden Renditen der amerikanischen Staatsanleihen sehr gelassen und signalisiert nicht, dass aus Sicht der FED aktuell Handlungsbedarf besteht. Das wiederum löste am Aktienmarkt stärkere Volatilität im Handel aus. Der VIX stieg bis auf über 31 Punkte. 

Am Ende schlossen alle wichtigen US-Indizes deutlich im Minus, aber nicht auf den Tagestiefs. Der Nasdaq Composite Index verzeichnete, abgesehen vom Russell 2000 Index, den größten Tagesverlust. Der Technologieindex schloss bei 12.723,47 Punkten (-2,11 %). Der S&P 500 Index sank um -1,34 % auf 3.768,47 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index konnte die Verluste auf -1,11 % begrenzen. Der Russell 2000 Index, der die Entwicklung der 2.000 wichtigsten kleinen US-Unternehmen abbildet, sank um -2,76 % auf 2.146,92 Punkte. 

 

Italien beschlagnahmt AstraZeneca Lieferung

 

In einem überraschenden Schritt hat die italienische Regierung eine Lieferung von AstraZeneca beschlagnahmt. Die Lieferung enthält den Covid-19-Impfstoff und sollte nach Australien exportiert werden. Es handelt sich um eine vergleichsweise kleine Lieferung mit rund 250.000 Dosen. Rom hatte sich vor dem Eingriff in Brüssel rückversichert und grünes Licht bekommen. Die neuen Export-Gesetze verlangen eine Absprache zwischen den nationalen Regierungen und der Europäischen Kommission. Brüssel akzeptierte die Begründung der italienischen Regierung, dass AstraZeneca seine Lieferverpflichtungen gegenüber Italien und der Europäischen Union nicht eingehalten habe, obwohl zu wenige Impfstoffe zur Verfügung stehen. Obendrein werde die Lage in Australien als nicht bedenklich angesehen. In der EU sind bis heute im Schnitt nur 8 von 100 Personen einmal geimpft worden, während diese Quote in den USA bei über 24 und in Großbritannien sogar bei 32 liegt. 

 

AstraZeneca Plc.

 

Boeing verhandelt erneut mit Banken

 

Boeing stellt sich auf eine längere Phase geringeren Geschäfts ein und hat erneut Verhandlungen mit Banken begonnen. Man sucht einen neuen revolvierenden Kredit mit einem Umfang von 4 Mrd. US-Dollar und hat dazu eine Reihe von Banken angesprochen. Die Gesellschaft hat in den vergangenen Monaten mit vielen Kunden vereinbart, dass Aufträge entweder gestrichen werden oder zu einem späteren Zeitpunkt geliefert werden. Obendrein kämpft man nach dem 737 MAX Desaster nun auch noch mit Problemen bei bereits ausgelieferten 787 Dreamlinern. Der Cashflow der kommenden Jahre hängt für Boeing aber im Wesentlichen daran, die bereits produzierten Flugzeuge so schnell wie möglich auszuliefern. Der neue Bankkredit, der zuzüglich zu den bereits bestehenden Vereinbarungen zu sehen ist, soll die Gesellschaft vor möglichen zukünftigen Durststrecken absichern. Die Aktien von Boeing beendeten den regulären Handel -1,68 % tiefer bei 224,71 US-Dollar und sanken nachbörslich noch einmal um -1,92 % auf 220,40 US-Dollar. 

 

Porsche wächst zweistellig

 

Porsche liegt im 1. Quartal gut im Rennen. Der Sportwagenhersteller blieb seiner Tradition treu, die Absatzzahlen nur vierteljährlich zu konkretisieren, doch immerhin ließ der Vertriebsvorstand am Donnerstag durchblicken, dass der Absatz im Januar und Februar mit zweistelligen Prozentsätzen im Vergleich zum Vorjahr wächst. Das Wachstum der Nachfrage würde sich auf alle Modelle und alle Absatzmärkte beziehen. Auch eine vorsichtige Prognose für 2021 wagte Porsche. Wenn sich die Nachfrage auf dem Niveau des Jahresanfangs stabilisiere, wäre im Gesamtjahr ein Absatz von 300.000 Fahrzeugen möglich. Der Absatz bei Porsche war im Vorjahr um -3 % auf 272.000 Fahrzeuge gesunken. 

 

Tagestermine

 

Der Tag startet in Europa um 08:00 Uhr mit den Auftragseingängen der deutschen Industrie im Januar. Nach einem Rückgang um -1,9 % im Dezember im Vergleich zum Vormonat erwarten die Ökonomen für Januar einen Anstieg um 0,7 %.

Der Fokus der Börse wird sich heute jedoch auf die monatlichen amerikanischen Arbeitsmarktdaten richten, die um 14:30 Uhr veröffentlicht werden. Die Arbeitslosenquote für den Monat Februar wird laut den Prognosen unverändert zum Januar bei 6,3 % gesehen. Es wird damit gerechnet, dass außerhalb der Landwirtschaft 182.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, nach lediglich 49.000 im Januar. Die US-Wirtschaft braucht zurzeit im Schnitt mehr als 200.000 neu geschaffene Arbeitsplätze pro Monat, um wieder starkes Wachstum zu erreichen. 

 

05.03.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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